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Cars and Cows…

Pontiac Firebird | Texas Longhorn with black markings around the eyes © Ute Behrend

Cars and Cows – oder was haben Autos und Rinder für Gemeinsamkeiten? Die aufgenommenen Cars sind Oldtimer und die dokumentierten Rinder sind spezielle Rassen, die nicht geeignet sind für eine intensive Fleischproduktion. In der Regel werden Oldtimer und eben auch Rassenrinder mit Nummernschildern und Markenzeichen versehen – eine Art der Dokumentation von Auslaufmodellen…

Two Black Angus cows © Ute Behrend

Die Aufnahmen lass einen im American Dream schwelgen und unendlich langen Strassen träumen, die von Weiden umgeben sind mit eben genau diesen Rindern mit ihren meist interessiertem Blick, den sie einen zuwerfen und den oft langen Hörnern. Die Bilder machen auch nachdenklich und man stellt sich die Fragen: Wo gibt es noch solche Rinderrassen? Warum werden die Oldtimer, die Autowracks nicht ordentlich entsorgt?

Chianina cattle © Ute Behrend

Alles an diesem Fahrzeug war vollkommen, vom aufklappbaren Verdeck bis zu den Rädern mit den hellen Luftdruckreifen. Einen solch allmächtigen Optimismus strahlte dieses Wunder der Technik aus, dass allen, die kamen, es zu bestaunen, der Tod als überholtes Element einer alten Ordnung erscheinen musste, eine Art prähistorische Schwäche, die die Menschheit überwinden konnte, wenn sie nur ihrem Drang nach Fortschritt folgte und für immer der Technik vertraute. Was dann kommen würde, konnte nicht schlecht sein, unterlag es doch der Kontrolle blitzend steriler Werkzeuge, Geräte und Utensilien. Und weil diese sich reparieren liessen, waren sie gewissermassen unsterblich. (Olga Tokarczuk)

White Karmann Ghia © Ute Behrend

"Wir lieben es nicht, Tiere, die wir zu unseren Sklaven gemacht haben, als ebenbürtig zu betrachten." (Charles Darwin)

Scottish Highland cattle © Ute Behrend

Der Verlag zum Buch: Mit Cars and Cows legt uns Ute Behrend ihre subtilen Beobachtungen zum Fortschrittsmythos des American Dream und zur Fragilität unserer Epoche vor – ein poetischer Blick über den Strassenrand hinaus!

In gleichem Masse, in dem der American Dream in die Jahre gekommen ist und bröckelt, führt Ute Behrend in ihren Fotografien zwei Auslaufmodelle zusammen, die mit den guten alten Zeiten der Vereinigten Staaten assoziiert sind: Amerikanische Oldtimer und alte Rinderrassen.

Auf ihren Reisen durch die USA fielen der Kölner Fotografin immer wieder Chevrolets, Cadillacs und andere klassisch amerikanische Autos auf – zum Teil liebevoll gepflegt, zum Teil sich selbst überlassen, rostend, am Strassenrand. Gleichermassen blickte sie immer wieder in die aufmerksamen Augen von Longhorns und anderen Rindern. – Diese haben mehr mit den motorisierten Zeitzeugen des American Dream gemeinsam, als man denkt: Beide sind nummeriert und erfasst, stossen unzeitgemäss viel klimaschädliche Gase, CO2 und Methan aus, belasten also die Umwelt und sind Symbole einer Ära, die guten Gewissens aus dem Vollen schöpfte und Symbole des Reichtums feierte. Ute Behrends empathischer Blick lässt eine gewisse Nostalgie zu, ohne ins Kitschige abzurutschen.

Two Ford Mercury © Ute Behrend

Ute Behrend lebt und arbeitet in Köln und ist Künstlerin, Verlegerin und Dozentin. Sie ist Mitbegründerin des Verlags BUMMBUMM BOOKS und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPH) und Teil des Präsidiums der Deutschen Fotografischen Akademie (DFA). Ute Behrends Fotografien und Videoinstallationen wurden international ausgestellt und sind in öffentlichen Sammlungen vertreten. Ihr erstes Buch "Girls some Boys and Other Cookies" veröffentliche sie bei Scalo Publisher 1996 in Zürich. "Bärenmädchen / Bear Girls" erschien 2019 als Buch und wurde in Israel, Spanien, Litauen, Deutschland, Griechenland, der Schweiz und den Niederlanden präsentiert und wurde mit dem Julia-Cameron-Preis und dem Deutschen Fotobuchpreis ausgezeichnet.

Six Hereford calves and a Black Angus calf © Ute Behrend

BUMMBUMM BOOKS hat es sich zum ehrgeizigen Ziel gesetzt, den visuell poetischen Raum zurückzuerobern – sei es in Form von Fotobüchern wie dem vorliegenden von Mit-Verlegerin Ute Behrend, Fine-Art-Prints oder auch den freedom books, die den ganz persönlichen Konzepten von Freiheit gewidmet sind. Ein scharfer Blick, aktuelle thematische Diskurse, sorgfältige Gestaltung und hervorragende Druckqualität bestimmen das engagierte Programm der Kölner um Verleger Florian v. Wissel.

White Chrysler Imperial Crown 1964-66 © Ute Behrend

Cars and Cows (ISBN 978-3-948059-07-1) von Ute Behrend kann direkt bei BUMMBUMM BOOKS oder im Buchhandel bezogen werden.

Heiwärts…

Aus der Serie Heiwärts © Sara Spirig

Fünf Jahre nachdem ich aus meiner Heimat Weesen nach St. Gallen gezogen bin, empfinde ich heute viele sehr gegensätzliche Gefühle in Bezug auf meine Heimat. Auf der einen Seite fühle ich mich dort tief verwurzelt und die Natur ist wunderschön. Andererseits taucht da auch ein anderes Gefühl auf: bei jedem Besuch in meiner Heimat plagt mich auch ein erdrückendes Gefühl. «Heiwärts» ist die direkte Auseinandersetzung mit dieser Ambivalenz. (Sara Spirig)

Aus der Serie Heiwärts © Sara Spirig

Sara Spirig (*1996) ist in Weesen aufgewachsen. Nach einer Ausbildung zur Interactiv Media Designerin EFZ schloss sie 2023 der Schule für Gestaltung in St. Gallen den Lehrgang zur diplomierten Kommunikationsdesignerin HF Richtung Fotografie ab.

Aus der Serie Heiwärts © Sara Spirig

Heiwärts ist die Diplomarbeit zum Thema Hybrid von Sara Spirig. Das Thema Hybrid bringt sie im ersten Moment mit Technik in Verbindung. Stellte aber in der Auseinandersetzung mit dem Begriff und diversen Bildbesprechungen fest, dass Hybrid etwas auslöst und kam so zu ihrer Projektidee.

Aus der Serie Heiwärts © Sara Spirig

Im Gespräch mit Mike Gadient, Kommunikation GBSSG sagt sie zudem: "Die Fotografie holt mich aus der Komfortzone. Ich fotografiere aktuell primär mit Menschen. Da man aber häufig nicht weiss, wen man vor sich hat, ist da eine gewisse Anspannung mit dabei. Das ist die Herausforderung für mich als Fotografin, die ich jedes Mal gerne annehme. Zusammen kreieren wir und erreichen ein Ergebnis. Dieses soll so sein, dass ich selber und mein Gegenüber zufrieden sind."

Aus der Serie Heiwärts © Sara Spirig

Das Studium dipl. Kommunikationsdesigner*in HF, Fotografie an der Schule für Gestaltung in St. Gallen ist seit 2011 durch das SBFI anerkannt.

Aus der Serie Heiwärts © Sara Spirig

Das erwartet dich im Studium: Die Neugier am Experiment und die Auseinandersetzung mit Bildern sind die Grundlage einer eigenständigen, fotografischen Vision. Im Spannungsfeld von stehendem und bewegtem Bild entwickeln die Fotografin/der Fotograf einen eigenen Zugang zum Medium Fotografie. Im Zentrum des Studiums stehen die gestalterische Auseinandersetzung und die Ausbildung einer individuellen Bildsprache.

Aus der Serie Heiwärts © Sara Spirig

Die verschiedenen Fachexperten aus dem professionellen Berufsumfeld Fotografie, Bildredaktion, Art Direktion u.v.m. vermitteln den Studierenden ihr praktisches und theoretisches Wissen und begleiten diese individuell in ihrer Entwicklung.

Aus der Serie Heiwärts © Sara Spirig

 

Aus der Serie Heiwärts © Sara Spirig

Aus der Serie Heiwärts © Sara Spirig


Aus der Serie Heiwärts © Sara Spirig


Aus der Serie Heiwärts © Sara Spirig

Archivgeschichte #6 - Frances McLaughlin-Gill

Manhattan, Vogue, 15. November 1944 © Frances McLaughlin-Gill

Frances McLaughlin-Gill (1919 in Brooklyn, New York - 2014) war eine amerikanische Fotografin und eine der ersten weiblichen Modefotografinnen, die bei Vogue unter Vertrag stand. Nach zwei Jahrzehnten in der Modebranche arbeitete sie ein Jahrzehnt lang als unabhängige Filmproduzentin und drehte Werbefilme. Einer ihrer Filme gewann 1969 die Goldmedaille beim Internationalen Film- und Fernsehfestival von New York. In ihrer späteren Karriere veröffentlichte sie mehrere Sammlungen, sowohl mit ihrer Schwester als auch in Zusammenarbeit mit anderen Autoren.

Untitled (woman smoking a cigarette), c. 1950 © Frances McLaughlin-Gill

Frances McLaughlin wurde am 22. September 1919 in Brooklyn, New York, als Tochter von Kathryn und Frank McLaughlin geboren. Sie war die Zwillingsschwester von Kathryn Abbe. Ihr Vater starb, als die Zwillinge drei Monate alt waren, und die Familie zog nach Wallingford, Connecticut, wo sie ihre Schulausbildung abschlossen. Frances machte 1937 ihren Abschluss an der Lyman Hall High School als Klassenbeste und Kathryn war die Zweitbeste. Die Zwillinge schrieben sich dann am Pratt Institute ein, um Fotografie zu studieren und machten 1941 ihren Abschluss. Im selben Jahr nahmen beide an dem von Vogue gesponserten Prix de Paris-Wettbewerb teil und waren unter den fünf Finalisten.

Nan Martin, Jones Beach, NY, Glamour, 1950. © Frances McLaughlin-Gill

McLaughlin-Gill arbeitete anschliessend als Stylistin für Montgomery Ward und wurde schliesslich Toni Frissell, einem Fotografen der Vogue, vorgestellt. Frissell stellte sie Frances Alexander Liberman vor, dem neuen Art Director der Vogue, der sie 1943 einstellte. Liberman war der Meinung, dass McLaughlin einen frischen Ansatz hatte. Ihre Direktheit und Spontaneität machten McLaughlin für ihn zu einer idealen Fotografin, denn ihre Bilder waren weniger gestellt und natürlicher als die vieler Modefotografen jener Zeit. Sie begann mit Fotoshootings mit Nachwuchsmodellen für Glamour Magazine, das sich an ein jüngeres Publikum richtete, und war in der Lage, Bewegungen auf eine Art und Weise einzufangen, wie es bis dahin nicht möglich gewesen war. In den 1940er und 1950er Jahren schuf McLaughlin einige der stärksten Bilder, die in der amerikanischen Ausgabe der Vogue erschienen. Neben Modefotografien schuf sie auch Fotos von Prominenten sowie Stillleben für Leitartikel und Titelseiten von House & Garden. 1948 heiratete sie den Fotografen Leslie Gill, der als einer der ersten Fotografen bekannt wurde, der Farbfilm verwendete.

Nan Martin, Street Scene, First Avenue, 1949 © Frances McLaughlin-Gill

Einer der Höhepunkte ihrer Karriere war McLaughlins Arbeit bei der Paris Fashion Week 1952. Obwohl sie weiterhin für Glamour, House & Garden und Vogue arbeitete, wurde McLaughlin 1954 freiberufliche Fotografin bei Condé Nast Publications. In den sechziger Jahren schrieb sie regelmässig für die britische Vogue. Nach dem plötzlichen Tod Gills 1958 begann McLaughlin, ihren Nachnamen mit Bindestrich zu schreiben. Im folgenden Jahr arbeiteten die Schwestern gemeinsam an einer Sammlung von Kinderfotos, die in Modern Photography veröffentlicht wurden. Zwischen 1964 und 1973 drehte McLaughlin-Gill als unabhängige Filmproduzentin und Regisseurin Werbespots und Filme. Ihr Film Cover Girl: New Face in Focus über das Model of the Year, Elaine Fulkersons Weg zum Modemodell, gewann 1969 die Goldmedaille beim International Films and TV Festival of New York. Ende der 1970er Jahre begann sie, an der School of Visual Arts in Manhattan Fotografie-Seminare zu geben.

Vogue, March 1, 1947 © Frances McLaughlin-Gill

McLaughlin-Gill begann nach 1976, einige ihrer späteren Werke in Buchform zu veröffentlichen. Einige ihrer bekanntesten Sammlungen waren Women Photograph Men (1976) und Twins on Twins (1981), das zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Kathryn Abbe veröffentlicht wurde. Sie fotografierte auch für mehrere Autorenbücher, darunter ein Buch über Körpersprache, Face Talk, Hand Talk, Body Talk (1977) von Sue Castle und Jane Fearer Safers Spirals From the Sea: An Anthropological Look at Shells (1983). 1984 bereitete sie Fotografien für eine retrospektive Ausstellung der Werke ihres Mannes für das New Orleans Museum of Art vor. 1995 fand eine Ausstellung ihrer Fotografien in der Hamilton’s Gallery in London statt und 2011 veröffentlichten sie und ihre Schwester ihr letztes gemeinsames Buch, Twin Lives in Photography. Die Schwestern waren 2009 Gegenstand eines von Nina Rosenblum, produzierten Dokumentarfilms, Twin Lenses, der ihre Pionierrolle in der Fotografie beleuchtete und Interviews mit den Zwillingen enthielt. McLaughlin-Gill starb am 23. Oktober 2014.

Marguerite Dillemuth with a car, 1946 © Frances McLaughlin-Gill

Tina Campbell at the Hall of Mirrors, Versailles © Frances McLaughlin-Gill, ICP

Glamour, 1946 © Frances McLaughlin-Gill

Beauty through the man's eyes, for Glamour, Summer issue, 1950 © Frances McLaughlin-Gill

Theatre Time, Broadway - Producer Gardner Cowles with Catherine Hannon - taken for Vogue, Oct. 15, 1953 © Frances McLaughlin-Gill

Untitled (woman's face with eye highlighted), c. 1950 © Frances McLaughlin-Gill

Central Park South Near 6th Avenue, NYC, Photo by Leslie Gill, 1953 © Frances McLaughlin-Gil

Beth Wilson, Vogue, 1945 © Frances McLaughlin-Gill

Immaculate Space – oder die Schönheit der Natur

Immaculate Space No4, Hahnemühle Fine Art Paper, 70 x 90, Edition 5/1 AP © Gaudenz Danuser

Immaculate Space – eine Geschichte der Schönheit der Natur.

Immaculate Space No1, Hahnemühle Fine Art Paper, 70 x 90, Edition 5/1 AP © Gaudenz Danuser

Die steinige und sandige Ebene erzählt die Geschichte von trockener Erde, von Widerstandskraft und gleichzeitig von einer Sanftheit, die kaum sichtbar, jedoch enorm spürbar ist. Zarte Gräser nützen die seltene Feuchtigkeit, sich durch Gestein und Sand dem Himmel entgegenzustrecken und mit feinen Blüten zu überraschen und zu verzaubern.

Immaculate Space No2, Hahnemühle Fine Art Paper, 70 x 90, Edition 5/1 AP © Gaudenz Danuser

Die karge Landschaft mag auf den ersten Blick trist und trostlos erscheinen, doch in Wirklichkeit birgt sie eine stille Eleganz und Kraft, die nur denjenigen offenbart wird, die bereit sind, genauer hinzuschauen und sich auf sie einzulassen.

Immaculate Space No3, Hahnemühle Fine Art Paper, 70 x 90, Edition 5/1 AP © Gaudenz Danuser

In der Kargheit liegt eine Poesie verborgen, die uns lehrt, dass wahre Schönheit nicht immer prunkvoll und überwältigend sein muss, sondern auch in der Einfachheit und Bescheidenheit zu finden ist.

Immaculate Space No5, Hahnemühle Fine Art Paper, 70 x 90, Edition 5/1 AP © Gaudenz Danuser

Immaculate Space No6, Hahnemühle Fine Art Paper, 70 x 90, Edition 5/1 AP © Gaudenz Danuser

Gaudenz Danuser (1967) ist in Chur geboren und in Flims aufgewachsen. Nach einer Ausbildung zum Zeichner reiste er während einem Jahr mit der Kamera durch Australien. Seit 1991 widmet er sich unter anderm der Architekturfotografie und betreibt ein eigenes Labor mit Dunkelkammer für schwarz-weiss Fotografie. 1995 hat er den Schritt in die Selbständigkeit als Fotograf gewagt für Fotoproduktionen für internationale Outdoorfirmen weltweit. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgestellt (Zermatt Shelter-Gallerie, Quant, Flims, photoSchweiz, Atelier Cularta, Laax, Trafo Baden) und ausgezeichnet (Hasselblad Master Finalist, International Color Award, Black & White Spider Award). Zudem hat er eine Kochbuch-Serie von Andreas Caminada bebildert (Pure Leidenschaft, Pure Freude, Pure Frische, Pure Tiefe).

Immaculate Space No7, Hahnemühle Fine Art Paper, 70 x 90, Edition 5/1 AP © Gaudenz Danuser

Immaculate Space No8, Hahnemühle Fine Art Paper, 70 x 90, Edition 5/1 AP © Gaudenz Danuser

Immaculate Space No9, Hahnemühle Fine Art Paper, 70 x 90, Edition 5/1 AP © Gaudenz Danuser

Immaculate Space No10, Hahnemühle Fine Art Paper, 70 x 90, Edition 5/1 AP © Gaudenz Danuser

Art, FineArt, LandscapeMiryam Abebe
Pia Zanetti…

Chontales, Nicaragua, 1987 © Pia Zanetti

Bereits 2021 ist ein Buch über die Arbeit von Pia Zanetti, anlässlich ihrer Ausstellung in der Fotostiftung beim Verlag Scheidegger & Spiess erschienen. Wer nun denk, dass man keine neuen Aspekte des fotografischen Werks von Pia Zanetti kennen lernen kann, irrt sich. Ein Blick, auch ein zweiter, dritter Blick in das Buch lohnt sich. Peter Pfrunder (Direktor Fotostiftung) hat sich gar gefragt, ob Pia Zanetti ihnen Bilder vorenthalten habe...

In St. Moritz fotografierte ich die "Italiener erster Klasse": Das waren jene Begüterten aus Mailand und Turin, die im Engadin ihren verschwenderischen Lebensstil pflegten und mit ihren Landsleuten aus dem Süden, die als Kellner und Dienstmädchen arbeiteten, nur Französisch redeten.
© Pia Zanetti

Natürlich gibt es ein paar Bilder, die erkennt man wieder, aber es gibt viel Neues zu sehen. Pia Zanetti ist tief in ihr Archiv getaucht und hat neue Schätze gehoben. Schätze, die beim Machen eher verkannt worden sind, aber im heutigen Zeitgeist mit einem anderen Blick auf die Arbeit unbedingt gezeigt und vor allem gesehen werden sollten. Dies ist der Bildauswahl mit Luca Zanetti, ihrem Sohn und Fotografen geschuldet. Er hat sie auf Bilder aufmerksam gemacht, die für das heutige Wahrnehmen wichtig geworden sind. Es gibt mehr Farbfotografien und jüngere Arbeiten zu entdecken.

Belgien, 1967 © Pia Zanetti

Blättert man das Buch durch, entdeckt man immer wieder Menschenmengen, aus denen einzelne Personen mit skurrilen Gesichtsausdrücken, Menschen, die ihren Gedanken nachhängen und ins Nirgendwo schauen und lachende Kinderaugen scheinbar hervorgehoben werden. Pia Zanetti geht mit der Kamera – natürlich unerkannt – auf die Menschen zu und erzählt deren Geschichten genauso oder ganz anders…

Chicago, USA, 1967 © Pia Zanetti

Das spannende an Pia Zanettis neuem Buch, das bei den Edizioni Periferia erschienen ist – es hat kaum Text. Nur Anmerkungen, wo die Bilder entstanden sind und dies auch nur wenn sie sich noch genau daran erinnert. Aber das Buch funktioniert, denn auf allen der 351 Seiten gibt es Bilder, die für sich sprechen und keine Worte brauchen. Wohltuend für alle, die sich einzig auf die Fotografie fokussieren möchten und sich nicht durch Texte beeinflussen oder ablenken möchten!

Ein Blick, ein Moment: Der Box-Champion Muhammad Ali an einer Black-Power-Versammlung in der Community von Watts
© Pia Zanetti

Pia Zanetti (*1943) ist in Basel geboren und lebet heute in Zürich. Ihre Ausbildung zur Fotografin machte sie bei Olivio Fontana und an der Kunstgewerbeschule Basel (1960 – 1963). Seither ist sie als freischaffende Fotografin tätig, mit Schwerpunkten in politischen und sozialen Themen. Von 1963 bis 1965 und von 1969 bis 1971 lebte sie in Rom, dazwischen in London (1965 – 1969). Ihre Arbeiten erschienen in zahlreichen Medien (Espresso, Venerdì di Repubblica, Adesso, Stern, Paris Match, Du, Annabelle, Bolero, Film-Revue, Textil-Revue und anderen) und wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen (Instituto Svizzero di Roma, Museo cantonale d'Arte, Lugano, Musée de l'Elysée, Kunsthaus Zürich und anderen) präsentiert. Seit 2019 ist sei Stiftungsrätin und fotografische Beraterin von fairpicture.org.

Soweto, Johannesburg, Republik Südafrika, 1968 © Pia Zanetti

1986 gründeten Flurina und Gianni Paravicini-Tönz in Poschiavo die Galleria Periferia. Es entstanden installative Reaktionen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler auf die rurale Bausubstanz des Gebäudes, auf die Zeit und den Ort. 1992 gesellte sich nach dem Umzug nach Luzern die Edizioni Peiferia. Der Schwerpunkt verlagerte sich immer mehr von Ausstellungen auf den Verlagsbereich. Seither verlegten sie über hundert Kunst- und Künstlerbücher, von denen einige längst vergriffen und gesucht sind. Das Programm beinhaltet Bücher, Editionen, Videos und DVDs von international bekannten Künstlerinnen und Künstlern mit speziellen thematischen Schwerpunkten. Die Publikationen werden mit grösster Sorgfalt produziert und stellen in sich geschlossene Werke dar, die in kleinen, meist limitierten und oft nummerierten Auflagen editiert werden.

Armeno, Italien, 1995 © Pia Zanetti

Das Buch Pia Zanetti (ISBN 978-3-907205-39-6) kann direkt bei Edizioni Periferia bestellt oder im Buchhandel bezogen werden.

13 Photo / Weissgrad Edition: Print Sale #5...

tow or tree, 2023 © Anoush Abrar

Bereits zum fünften Mal führt die 13 Photo – Agentur für Fotografie durch. Während einem Monat können Bilder der Fotografinnen und Fotografen als hochwertige Prints in zwei verschiedenen Formaten gekauft werden. Auch dieses Jahr kann man den Print Sale in der digitalen Galerie Weissgrad Edition sehen. Die Prints werden wieder bei den Expertinnen und Experten von Tricolor in Adliswil gedruckt.

20_21_16 © Marius Eckert

Eine Auswahl ist in den nächsten Tagen in den Social-Media-Kanälen von sichtbar.art zu sehen.

Krokodil, Florida, 2023 © Anne Gabriel-Jürgens

Viel Vergnügen beim Stöbern, Einkaufen und Aufhängen oder Verschenken…

Gone Surfing © Fabian Hugo

13PHOTO – Agentur für Fotografie: Ihre Bilder erzählen Geschichten. Manchmal über Krisen in Kriegsgebieten, manchmal über das bewegte Leben namhafter Persönlichkeiten und manchmal auch über Trends aus der Zukunft – mal fern, mal nah. Im Zentrum steht der einzigartige Blickwinkel ihrer Fotografinnen und Fotografen und deren unverkennbaren Stil. Seit der Gründung 2009 setzt sich 13PHOTO für engagierte und kreative Autorenfotografie ein. Zusammen mit ihrem Netzwerk entwickeln sie anspruchsvolle Bildwelten für Projekte und unterstützen oder beraten vom ersten bis zum letzten Planungsschritt. Sie arbeitet mit erfahrenen und preisgekrönten Kreativen und fördern junge, aufregende Talente zusammen – so setzt sie sich für Leidenschaft und Vielfältigkeit ein.

ohne Titel © Attila Janes

Weissgrad Edition – eine digitale Galerie für zeitgenössische Fotokunst, die ästhetische Erlebnisse für den analogen Raum schafft. Das Versprechen von Weissgrad Edition: Kuratierte Bilder von professionellen Schweizer Fotografinnen und Fotografen, gedruckt und gerahmt in bester Qualität. Die Menschen dahinter sind Severin Jakob und Markus Bertschi, zwei Fotografen aus Zürich, die Kunst zu einem fairen Preis vermitteln. Die Fotodrucke werden in limitierter Auflage produziert. Dafür arbeitet Weissgrad Edition mit bewährten Partnern wie Tricolor und Studio Arte zusammen. Jedes Bild wird lokal hergestellt, von der Bearbeitung im Labor bis hin zur Rahmung. So entstehen hochwertige Fotodrucke mit exklusivem Charakter.


Tricolor – beherrscht die Kunst das festgehaltene Ereignis auf spezifische und spezielle Art sichtbar zu machen, sowie es die Kunst des Fotografen, ein Motiv zu sehen, zu komponieren und im richtigen Moment aufzunehmen ist. Tricolor hat das Auge und das Gespür, die Essenz des fotografischen Rohmaterials ans Licht der Welt zu bringen. Tricolor hat die Erfahrung und die Werkzeuge, Bilder zu produzieren, die wirken. In der Galerie, im Museum oder in einer Edition. Im Kulturmagazin oder auf dem Werbeplakat. Im unternehmerischen Umfeld oder im privaten Raum.

Ich habe Durst © Joan Minder

Pink City © Rita Palanikumar

Perrier © Florian Spring

Scriocco © Gabi Vogt

Bolle Di Magadino © Helmut Wachter

1626 m. ü. M © Silvano Zeiter

Men At Work, Ramatuelle © Marvin Zilm

Hinterbergen © Herbert Zimmermann

Art, FineArtMiryam Abebe
Alt.+1000 Festival de photographie

Sjöra, Digilore, 2020 © Arvida Byström

Vom 26. August bis zum 18. September 2023 setzt Alt+1000 seine Erkundung der Landschaft fort und bietet einen fotografischen Spaziergang, der die Arbeit von 17 internationalen Künstler*innen würdigt. Die ausgewählten Projekte tragen zum Ziel des Festivals bei: Die Vorstellung von Landschaft, die hauptsächlich auf der Idee des Schönen und der Freizeit basiert, unter einem anderen Licht zu erfassen und die komplexen Beziehungen - wirtschaftliche, politische, territoriale, soziologische und emotionale - aufzudecken, die sie prägen. Die präsentierten Werke zeugen von der Vielfalt zeitgenössischer fotografischer Praktiken und zeigen die Fähigkeit des Mediums, sich auf unterschiedlichen Trägermaterialien weiterzuentwickeln.

In Search of Frankenstein, 2016 © Chloe Dewe Mathews

Durch ihre Schönheit, aber auch ihre Hässlichkeit und ihre Fragilität, fordern uns die Landschaften, die uns umgeben heraus. Mehr als 80 Werke säumen die beiden Festivalstandorte und werfen folgende Fragen auf: Was präsentiert sich uns als Landschaft? Welche Landschaften wünschen wir uns? Mit diesen Fragestellungen als rotem Faden lädt die künstlerische Programmierung, die in Zusammenarbeit mit Hana Čeferin (Slowenien), Arianna Rinaldo (Italien) und Pieter Jan Valgaeren (Belgien), den drei Gastkuratoren dieser Ausgabe 2023, erstellt wurde, das Publikum ein, neue Horizonte zu erblicken.

Topographies of Fragility, 2019 © Ingrid Weyland

 

Als eine Neuheit dieser 7. Ausgabe freut sich Alt+1000, mit dem Parc naturel régional du Doubs horloger français zusammenzuarbeiten, um die Fotografin und Filmemacherin Laura Henno im Gebiet des Parks für eine Künstlerresidenz zu empfangen. Über die Ausstellungen hinaus engagiert sich das Festival für die Künstler*innen und lädt ein, Fotografen zu treffen, zu Workshop-Spaziergängen oder einem Studio-Porträt. Zu den Highlights gehören kulturelle Cafés, eine Podiumsdiskussion im MBAL, eine musikalische Lesung in der Kapelle von Bémont und Führungen jeden Sonntag am Lac des Taillères. (Alt.+1000)

Aus der Serie Rise To The Sun, 2023 © Liv Burkhard

Es sind Arbeiten von Emilie Brout & Maxime Marion (Le Tour du monde en instantané), Liv Burkhard (Rise To The Sun), Vanja Bućan (Looking for Sadiq), Arvida Byström (Digilore), Lara Chahine (reality is a movement), Stijn Cole (Timescape 21/6/2023 - Longest day), Bieke & Dries Depoorter (Border Birds), Chloe Dewe Mathews (In Search of Frankenstein), Marina Gadonneix (Phénomènes), Natela Grigalashvili (The Final Days of Georgian Nomads), Seunggu Kim (Jingyeong sansu), Anna Ridler (Laws of Ordered Form), Jan Robert Leegte (Laws of Ordered Form), Gaia Squarci (Ashes and Autumn Flowers), Ingrid Weyland (Topographies of Fragility). Alpines Museum (Fundbüro für Erinnerungen - Frauen am Berg) zu entdecken.

Mt. Geumgang, Jingyeong sansu, 2017 © Seunggu Kim

 

Das Festival Alt.+1000 findet vom 26. August - 18. September 2023 um den Lac Taillères und dem Musée des beaux-arts Le Locle statt.

Akris - A Century in Fashion…

Original pieces designed by Albert Kriemler for Akris from 1979 to 1992, photographed in 2022 in the main building of the University of St. Gallen | © Iwan Baan

Akris - a century in fashion gibt einen Einblick in die 100jährige Geschichte und Entwicklung des Hauses Akris. Das Buch bietet eine umfassende Darstellung der einzigartigen Ästhetik und Handwerkskunst, die Akris zu einem der führenden Modehäuser der Welt gemacht hat. 1922 hat Alice Kriemler-Schoch in St. Gallen ein Atelier für Schürzen gegründet. Bald kleidete Alice jedoch die stilvollsten Frauen in der Region ein und verwendete ausschliesslich einheimische Stoffe und natürlich auch viel Stickerei. 1944 trat Max Kriemler, Alice Sohn in das Familienunternehmen ein und nannte das Haus Akris, nach den Initialen seiner Mutter.

Original pieces designed by Albert Kriemler for Akris from 1979 to 1992, photographed in 2022 in the main building of the University of St. Gallen | © Iwan Baan

Die Fotografien von Iwan Baan zeigen die Schönheit und Eleganz der Kleidungsstücke von Akris. Die Texte von Daniel Binswanger, Jessica Iredale, John Neumeier, Nicole Phelps, Anne Urbauer, Nicole Urbschat und Roland Wäspe bieten einen tiefen Einblick in die Geschichte und Philosophie der Marke. Die Haptik des Buches und die Wahl der verschiedenen Papierarten lässt erahnen wie die verschiedenen Stoffarten von Albert Kriemler ausgewählt und verarbeitet werden. Das Buch wurde von Albert und Peter Kriemler gestaltet. Akris - a century in fashion ein Buch, das Modebegeisterte, Liebhaber der Marke und Designfreaks zu begeistern vermag.

Original pieces designed by Albert Kriemler for Akris from 1979 to 1992, photographed in 2022 in the main building of the University of St. Gallen | © Iwan Baan

Informationen des Verlags: Selbstverständlich - der deutsche Ausdruck, der für Albert Kriemler das ästhetische Ideal, das er mit seinen Modedesigns verwirklichen möchte, am besten umschreibt. Für den Kreativdirektor von Akris ist die Verkörperung der natürlichen Moderne selbstverständlich - sie zeigt sich in der Trägerin, im Gebrauch und in der Funktionalität der Kleidung. 

Akris - A Century in Fashion umfasst anhand der Kollektionen die hundertjährige Geschichte des Hauses: die bescheidenen Anfänge als Schürzenatelier, den Aufstieg in die Welt der Haute Couture und die Verwurzelung in St. Gallen, dem Zentrum der einst boomenden Schweizer Textilindustrie. Beiträge verschiedener Autoren, darunter die Modeschriftstellerin Jessica Iredale, beleuchten die Geschichte, die Einzigartigkeit und die Zukunftsorientierung des Hauses. Fotoessays von Iwan Baan illustrieren die Heimatstadt und die Innenwelt des Hauses. Der Choreograf John Neumeier und der Künstler Thomas Ruff sprechen über ihre kreative Zusammenarbeit mit dem Designer.

Original pieces designed by Albert Kriemler for Akris from 1979 to 1992, photographed in 2022 in the main building of the University of St. Gallen | © Iwan Baan

Albert Kriemler (*1960) ist der Kreativdirektor von Akris, einem 1922 in St. Gallen gegründeten internationalen Modehaus. Seit 2004 ist er der einzige Schweizer Designer, der seine Kollektion auf der Pariser Modewoche präsentiert. Kriemler erhielt 2008 den Swiss Design Award und wurde 2016 vom Museum of the Fashion Institute of Technology, New York, mit dem Couture Council Award for Artistry of Fashion für seine herausragenden Kooperationen mit Künstlern und Architekten wie Carmen Herrera, Thomas Ruff und Sou Fujimoto ausgezeichnet. (englische Quelle: Lars Müller Publishers)

Original pieces designed by Albert Kriemler for Akris from 1979 to 1992, photographed in 2022 in the main building of the University of St. Gallen | © Iwan Baan

Peter Kriemler (*1962) ist Präsident von Akris, einem 1922 gegründeten internationalen Modehaus in St. Gallen, Schweiz. Nach seinem Studium an der Universität St. Gallen (HSG) übernahm er 1987 als CEO die Leitung des Modehauses in Familienbesitz. Mit dem Aufbau eigener Produktionsstätten sorgte er dafür, dass Akris heute eines der wenigen vertikal integrierten Modeunternehmen ist, das jeden Schritt von der Entwicklung des Stoffes bis zum Kleid in der Boutique begleitet. Heute vertreiben Peter Kriemler und sein Bruder Albert Akris weltweit und haben das Unternehmen zu dem gemacht, was die Financial Times als "das erfolgreichste Label, von dem Sie noch nie gehört haben" bezeichnete. (englische Quelle: Lars Müller Publishers)

Original pieces designed by Albert Kriemler for Akris from 1979 to 1992, photographed in 2022 in the main building of the University of St. Gallen | © Iwan Baan

Iwan Baan (*1975) ist in der Nähe von Amsterdam aufgewachsen und studierte Fotografie an der Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten in Den Haag. Er ist ein Architektur- und Dokumentarfotograf. Seine Arbeiten werden regelmässig in Architekturmagazinen und Zeitungen veröffentlicht, unter anderem in Domus, a+u, The New Yorker und The New York Times. Er hat für renommierte Architekturbüros wie SANAA, Rem Koolhaas/OMA, Herzog & de Meuron, Toyo Ito und Architekten wie Steven Holl und Zaha Hadid gearbeitet. In seinen Fotografien konzentriert er sich auf die Verbindung zwischen der Architektur und der Umgebung. Anstatt die gebaute Struktur zu isolieren, bettet er sie in Geschichte und Kontext ein.

Original pieces designed by Albert Kriemler for Akris from 1979 to 1992, photographed in 2022 in the main building of the University of St. Gallen | © Iwan Baan

Daniel Binswanger (*1969) ist in Zürich geboren und hat in Paris, London und Berlin Philosophie und Literaturwissenschaften studiert. Von 2004 - 2006 war er für die Weltwoche tätig, ab 2007 wer er Paris-Korrespondent für den Tagesanzeiger, bis Ende 2017 hat er für das Magazin jede Woche einen Kommentar zu wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen geschrieben und nah dabei eine linksliberale und sozialdemokratische Position ein. Seit 2018 ist er Online-Redakteur der Republik.

Embroidery archive established by Alice Kriemler-Schoch, still in use today | © Iwan Baan

Jessica Iredale ist Autorin und Redakteurin und lebt in New York City. Ihre Arbeiten sind unter anderem in der New York Times, dem Wall Street Journal, Town & Country, Air Mail, W magazine, Vogue.com, Vogue Business, Perfect, Monocle, Homme Girls und Racquet erschienen. Zuvor war sie Modekritikerin und Redakteurin bei Women's Wear Daily.

Cotton double-face | © Vera Bohm

John Neumeier (*1939) ist in Milwaukee, Wisconsin geboren. Er ist Tänzer, Choreograf und Ballettdirektor. Er ist seit 1973 als Ballettdirektor und Chefchoreograf des Hamburg Ballett und seit 1996 auch als Ballettintendant an der Staatsoper in Hamburg und anderen Orten als Gastchoreograf tätig. Er ist Direktor der von ihm gegründete Ballettschule in Hamburg.

Akris, Werbekampagne mit Stella Tennant, Herbst/Winter 1995, © Foto: Akris

Nicole Phelps ist die internationale Direktorin von Vogue Runway und Vogue Business. Sie begann ihre Modekarriere bei Women's Wear Daily und W Magazine und verbrachte fünf Jahre bei ELLE, bevor sie leitende Redakteurin von Style.com wurde. Im Jahr 2015 wechselte sie zu Vogue, wo sie die Vogue Runway-App ins Leben rief, die 2018 mit einem Webby Award ausgezeichnet wurde. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Manhattan.

Akris, Albert Kriemler x Reinhard Voigt, Drei Teile Druck, Werbekampagne, Herbst/Winter 2022, © Foto: Akris

Anne Urbauer ist in Journalistin, Autorin und Kommunikationsberaterin. Sie lebt in München.

Akris, Albert Kriemler x Carmen Herrera, Streetstyle-Foto, Frühling/Sommer 2017, © Foto: Bon Wongwannawat

Nicole Urbschat ist Redakteurin und kreative Beraterin. Ihr Markenzeichen seien zerzaustes Haar, dafür entwirrte Gedanken. Sie ist mit Zeitschriften aufgewachsen und strebt danach aussagekräftige, inhaltsorientierte, innovative und klare Arbeiten zu erstellen. Sie liebt Print genauso wie digitale Produkte und hat sowohl für grosse internationale Marken und Verlage als auch für kleine unabhängige Projekte gearbeitet. Heute lebt sie in Berlin, hat aber auch in Hamburg gearbeitet und ist Diplom-Kommunikationswirtin und betrachtet jeden ihrer Artikel als eine echte Liebesmüh.

Akris, Albert Kriemler x Imi Knoebel, Mehrfarbiger Kinderstern Druck, Ai Medium Messenger Tasche (Vordergrund), Imi Knoebel, Ohayo, 1999 (Hintergrund), Lookbook, Frühling/Sommer 2021, © Foto: Timothy Schaumburg

Roland Wäspe studierte Kunst- und Architekturgeschichte sowie ostasiatische Kunstgeschichte an der Universität Zürich. Seit 1989 ist er Direktor des Kunstmuseums St. Gallen. In dieser Funktion hat er zahlreiche Wechselausstellungen für das Kunstmuseum und den Kunstverein St. Gallen mit dem Schwerpunkt zeitgenössische Kunst organisiert.

Akris, Albert Kriemler x Imi Knoebel, Look 31 (Vordergrund), Imi Knoebel, Ohayo, 1999 (Hintergrund), Lookbook, Frühling/Sommer 2021, © Foto: Timothy Schaumburg

Lars Müller Publishers wurde 1983 vom Designer Lars Müller gegründet. Mit sorgfältig redigierten und gestalteten Publikationen zu Architektur, Design, Fotografie, zeitgenössischer Kunst und Gesellschaft hat sich der Verlag weltweit - nicht nur in Fachgebieten - einen Namen gemacht. Das Verlagsprogramm spiegelt Müllers eigene vielfältige Interessen wider. Es dokumentiert historische Entwicklungen und zeitgenössische Phänomene, indem es überzeugende Arbeiten aus den Bereichen Bildende Kunst, Objekt- und Umweltgestaltung vorstellt und deren gesellschaftliche und kulturelle Relevanz erforscht. Lars Müller arbeitet eng mit seinen Herausgebern und Autoren zusammen, um bedeutende Publikationen von grosser Eigenständigkeit und auf höchstem Niveau zu produzieren. Lars Müller Publishers ist Mitglied von SWIPS Swiss Independent Publishers und der MOTOVUN Group of International Publishers. Lars Müller ist Einzelmitglied der ICAM (International Confederation of Architectural Museums).

Akris, Albert Kriemler x Alexander Girard, Wooden Dolls Druck, Défilé, Frühling/Sommer 2018, © Foto: Akris

selbstverständlich - Akris - A Century in Fashion kann (ISBN 978-3-03778-707-6) direkt bei Lars Müller Publishers oder im Buchhandel bezogen werden.

Akris, Albert Kriemler x Carmen Herrera, Werbekampagne, Frühling/Sommer 2017, © Foto: Amit Israeli

Die Ausstellung Akris. Mode. selbstverständlich kann bis am 24. September 2023 im Museum für Gestaltung in Zürich besucht werden.

Quinquina Diaspora…

Quinquina Diaspora | © Samir Laghouati-Rashwan

Quinquina Diaspora, ist eine sprachlose Unterhaltung zwischen zwei Pflanzen. Ihr Austausch mit Untertiteln ist das Echo ihrer jeweiligen Erinnerungen. Die vollständig in 3D gefertigten Chininas (Pflanzen, aus denen das Chinin im Tonic gewonnen wird) sind fast identische Nachbildungen echter Pflanzen. Sie versuchen, sich durch die Anwesenheit des anderen an ihre Geschichte zu erinnern, und zwar durch Stimmen, die wir nicht hören können: die stillen Stimmen der Pflanzen. Sie sprechen über ihre Zwangsumsiedlung, ihre geografische Herkunft und ihre Masseneinführung in vielen kolonialisierten Ländern…

Quinquina Diaspora | © Samir Laghouati-Rashwan

"Die Tonic-Flasche enthält Chinin, das aus Chinarinde besteht, einer Pflanze aus Peru, die von spanischen Jesuiten im 17. Jahrhundert nach Europa gebracht wurde und in Britisch-Indien endete, wo sie später zu einem festen Bestandteil von Bars wurde, der dazu bestimmt war, getrunken zu werden, und nicht dazu, über seine Geschichte nachzudenken. Die Enthüllung der gewalttätigen Geschichten, die in solchen Gegenständen oder Bräuchen untergebracht sind, ist jedoch nicht moralisierend, die Arbeit der Künstlerin hebt sie aus ihrem 'eingebürgerten' Zustand heraus und enthüllt einige ihrer Aspekte mit Ironie und Ernsthaftigkeit." (Marion Vasseur Raluy & Jess Saxby)

Quinquina Diaspora | © Samir Laghouati-Rashwan

Samir Laghouati-Rashwan, ist ein französisch-ägyptischer Künstler, der 2020 seinen Abschluss an der École supérieure d'art & de design Marseille-Méditerranée gemacht hat. Seine Arbeiten wurden in "Hijack City" in der Galerie der SCEP in Marseille, "Sur pierres brûlantes" in der Friche de la Belle de Mai in Marseille, "Les chichas de la pensée" in den Magasins Généraux in Pantin, in "Diaspora at Home" in der Fondation Kadist in Paris oder auch beim Festival Parallèle in Marseille gezeigt.

Quinquina Diaspora | © Samir Laghouati-Rashwan

Die Arbeit von Samir Laghouati-Rashwan wird im Rahmen der Rencontres de la photogarphie in der Ausstellung Grow up in der Fondation Manuel-Rivera-Ortiz in Arles präsentiert. Die Ausstellung kann bis 24. September 2023 besucht werden.

Werner Bischof. Unseen Colour…

Studie, Zürich, Schweiz, 1949 | © Werner Bischof Estate / Magnum Photos

Unseen Colour ist ein farbiger Schatz, der uns das Gesamtwerk von Werner Bischof näherbringt. Als Marco Bischof, der älteste Sohn von Werner Bischof 2016 das Archiv durchforstete, fand er Hunderte von Glasplatten, die er für Schwarz-Weiss-Fotos hielt. Er stellte jedoch fest, dass es für jedes Bild scheinbar drei identische Negative gab. Dann die Überraschung beim genauen Hinsehen; sie wiesen unterschiedliche Intensitäten auf, wie Schichten eines einzigen Bildes, aus deren Überlagerung sich ein Farbfoto ergibt.

Orchidee (Studie), Zürich, Schweiz, 1943 | © Werner Bischof Estate / Magnum Photos

Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Devin Tri-Color Camera[1], Rolleiflex[2] und Leica[3].

 In "Versuche der Farbfotografie mit den heutigen Mitteln" - Werner Bischof und die Farbfotografie beschreibt Tobia Bezzola die Eigenheiten der verschiedenen Kameratypen. Wir finden ein Panorama der technischen und ästhetischen Möglichkeiten erprobt, von sprühend-grell bis weich und aquarellistisch, von rokokohaft verspielt bis Pop-Art-mässig aggressiv, je nach Massgabe der Möglichkeiten des Motivs und des Materials. Bleibt zu bedauern, dass Bischof, der in Schwarz-Weiss so virtuos die technischen Möglichkeiten zu maximalem ästhetischem und narrativem Ausdruck zu steigern wusste, diese Pfade nicht weiterverfolgen konnte.

Model mit Rose, Zürich, Schweiz, 1939 | © Werner Bischof Estate / Magnum Photos

In Von kommerziellen Zwängen zu künstlerischen Vorhaben: Der zwiespältige Ruf der Farbe zeigt Clara Bouveresse die zwiespältige Beziehung zur Farbfotografie, insbesondere in der Agentur Magnum auf.  …Den Gründungsidealen der Agentur und dem Geist der engagierten Fotografie getreu, realisierte er Bilder in Schwarz-Weiss, die, geprägt von Empathie und Humanismus, zu den Klassikern des Genres werden sollten […] […] Die Arbeit in Farbe bot neue Möglichkeiten und bedeutete eine andere Art und Weise, jede Aufnahme zu komponieren. Auch sensibilisierte sie den Blick für die Farbnuancen jeder einzelnen Bildzone […]

Glasflasche mit Blatt, Zürich, Schweiz, 1942 | © Werner Bischof Estate / Magnum Photos

Peter Pfrunder schreibt in Schmerzhafte Farben wie Farbfotografien auch empören können: Dass die Farbe dabei eine wesentliche Rolle spielte, bezeugen die darauf Bezug nehmenden Formulierungen der Zeitgenossen: Dem Fotografen selbst prägen sich die "blauvioletten Brandmale", "eine rote Maske" und "das farbig-rosa Fleisch" ein; Du-Chefredakteur Kübler erwähnte in seinem Editorial explizit das "bläulich gefärbte" Gesicht, und ein Leser empörte sich übe de Zumutung, ein solches Bild "überlebensgross und farbig" zu zeigen. Nicht wenige von Bischofs Devin-Aufnahmen hätten als Schwarz-Weiss-Fotos ebenso gut funktioniert […]

Der Reichstag, Berlin, Deutschland, 1946 | © Werner Bischof Estate / Magnum Photos

Im Text von Farben und Techniken von Luc Debraine erfährt man einiges über die eingesetzten Kameras, über Drucktechniken und Filmmaterialien. Nun war der Zeitpunkt gekommen: Die Farbfotografie begann sich in den illustrierten Magazinen durchzusetzen. Tatsächlich erschien sie in Frankreich bereits im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts in Zeitschriften wie Illustration. Der Druck mithilfe des Autochrom-Verfahrens aber lieferte wenig überzeugende Ergebnisse. Zumindest in den Augen der Werbetreibenden, die eine realistische Wiedergabe verlangten […] Die Heliogravüre[4] wie auch die Trichromie[5] waren eine Antwort auf diese eindringliche Nachfrage. Die beiden Techniken sind kostspielig, zeitaufwendig und verlangen grosses Geschick. Die Ergebnisse aber sind beispielhaft ich ihrer Authentizität, Modernität und visuellen Wirkung…

Trümmerfrauen, Berlin, Deutschland, 1946 | © Werner Bischof Estate / Magnum Photos

Werner Bischof wurde am 26. April 1916 als Sohn eines Direktors einer pharmazeutischen Fabrik und passionierten Amateurfotografen in Zürich geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Zürich, Kilchberg und in Waldshut. Die Kindheit und Jugendzeit wurde vom frühen Tod der Mutter 1931 überchattet. 1932 trat er in die Kunstgewerbeschule Zürich ein, wo er die neu eingerichtete Fotoklasse von Hans Fisler besuchte und 1936 abschloss. Bereits 1936 eröffnete er sein erstes Atelier in Zürich. 1939 übersiedelte er, mit der Absicht Maler zu werden, nach Paris. Bei Ausbruch des zweiten Weltkriegs kehrte er zurück in die Schweiz und leistete zwei Jahre Militärdienst. 1945 begann er mit einer fotografischen Dokumentation des zerstörten Nachkriegseuropas im Auftrag der "Schweizer Spende an die Kriegsgeschädigten" in Süddeutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden. 1946 lernte er Rosellina Mandel kennen, die er 1949 heiratete. 1949 wurde er Mitglied von Magnum Photos. Seine weiteren Reisen führten ihn durch Italien, Griechenland, Ungarn, Rumänien, Tschechoslowakei, Polen, Skandinavien, Indien, Japan, Indochina. 1953 begann er die Planung für eine ausgedehnte Reise durch Südamerika. Am 16. Mai 1954 verunfallte er tödlich als sein Wagen in den peruanischen Anden in eine Schlucht stürzt.

Neues Palais, Darmstadt, Deutschland, 1946 | © Werner Bischof Estate / Magnum Photos

Scheidegger & Spiess gehört zu den führenden Schweizer Verlagen in den Bereichen Kunst, Fotografie und Architektur. In Zusammenarbeit mit renommierten Museen, Fotografinnen, Kunstschaffenden und Architekten werden sorgfältig konzipierte, lektorierte und gestaltete Bücher verlegt. Ein besonderes Augenmerk gilt der anspruchsvollen Ausstattung und Materialisierung. Rund die Hälfte der Titel erscheint auch in englischer Sprache. Das Verlagsprogramm ist dank der Zusammenarbeit mit kompetenten Marketing- und Vertriebspartnern weltweit präsent. Der Verlag gehört einer unabhängigen Eigentümerschaft und besteht aus engagierten Mitarbeitenden, die ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Stärken in die Arbeit einbringen.

Trocknendes Getreide, Castel di Sangro, Italien, 1946 | © Werner Bischof Estate / Magnum Photos

Das MASI Lugano - Museo d’arte della Svizzera italiana wurde 2015 gegründet und gehörte bereits nach wenigen Jahren zu den meistbesuchten Kunstmuseen der Schweiz. Es bildet einen kulturellen Knotenpunkt zwischen dem Süden und dem Norden der Alpen, der italienischen und der deutschen Schweiz, dem lateinischen und dem germanischen Europa. An seinen zwei Standorten – im Kulturzentrum LAC sowie im historischen Palazzo Reali – bietet es ein reichhaltiges Ausstellungsprogramm, wechselnde Sammlungspräsentationen sowie ein umfangreiches, mehrsprachiges Vermittlungsprogramm für Besucherinnen und Besucher jeden Alters. Ergänzt wird das Angebot durch die in Zusammenarbeit mit dem MASI betriebene, ganz der zeitgenössischen Kunst gewidmeten Collezione Giancarlo e Danna Olgiati.

Strand, Sardinien, Italien, 1950 | © Werner Bischof Estate / Magnum Photos

Die Fotostiftung Schweiz, 1971 als private «Stiftung für die Photographie» gegründet, setzt sich für die Erhaltung, Erforschung und Vermittlung von fotografischen Werken ein. Ihre Sammlung umfasst ca. 50’000 Ausstellungsprints, 250’000 Archivabzüge sowie über 1 Million Negative bzw. Dias. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Schweizer Fotografie des 20. Jahrhunderts. Im Auftrag des Bundesamtes für Kultur betreut sie rund 100 Archive oder Teilarchive von herausragenden Fotografinnen und Fotografen sowie eine umfassende Sammlung zur Schweizer Fotografie. Mit eigenen Ausstellungen und Publikationen stellt die Fotostiftung regelmässig historische oder aktuelle Positionen der Schweizer Fotografie vor.

Regenschirm aus Pergamentpapier, Kyoto, Japan, 1951 | © Werner Bischof Estate / Magnum Photos

Die Ausstellung Werner Bischof. Unseen Colour kann vom 12. Februar - 2. Juli 2023 im MASI -  Museo d’arte della Svizzera italiana in Lugano und vom 26. August 2023 - 21. Januar 2024 in der Fotostiftung Schweiz in Winterthur besucht werden.

Sumida-Fluss, Tokio, Japan, 1951 | © Werner Bischof Estate / Magnum Photos

Werner Bischof. Unseen Colour (Deutsche Ausgabe: ISBN 978-3-03942-129-9, Englische Ausgabe: 978-3-03942-130-5, die italienische Ausgabe erscheint bei Edizioni Casagrande: ISBN 978-88-7713-997-9) ist bei Scheidegger & Spiess oder im Buchhandel erhältlich.

Fotostudio im Freien, Colima, Mexiko, 1954 | © Werner Bischof Estate / Magnum Photos

[1] Die Devin Tricolor Camera ist eine One-Shot-Farbseparationskamera. D. h. sie belichtet in einer einzigen Aufnahme drei monochrome Platten, die jeweils hinter einem Farbfilter angebracht sind, so dass anschliessend durch Addition der drei monochromen Negative ein Echtfarbabzug erstellt werden kann.

[2] Rolleiflex ist die Markenbezeichnung für eine Reihe von analogen und digitalen Mittelformatkameras der Firma DW Photo GmbH, Braunschweig, vormals DHW Fototechnik GmbH, ehemals Rollei. Die Modellreihe umfasst hauptsächlich ein- und zweiäugige Spiegelreflexkameras, die Rollfilm im Format 60 × 60 mm, später auch 40 × 40 mm belichten, aber auch mit digitalen Rückteilen versehen werden können. (Quelle: Wikipedia)

[3] Die Leica Camera AG (Leica: Abkürzung für Leitz(sche) Camera) ist ein deutsches Unternehmen der optischen Industrie mit Sitz in Wetzlar. Das Unternehmen hat sich auf die Fertigung von Fotoapparaten und Ferngläsern spezialisiert. Das Unternehmen entstand 1986 aus der Ernst Leitz Wetzlar GmbH, dem Nachfolgeunternehmen des von Carl Kellner 1849 in Wetzlar gegründeten Optischen Instituts. (Quelle: Wikipedia)

[4] Als Heliogravüre (von griech. helios „Sonne“), auch Heliogravur, Fotogravüre, Fotogravure, Photogravur, Photogravüre, Klicotypie oder Sonnendruck genannt, bezeichnet man ein fotografisches Edeldruckverfahren. Die Heliogravüre ist die Vorläufertechnik des modernen Tiefdrucks, mit der Fotos und Illustrationen durch ein fotomechanisches Druckverfahren reproduziert werden können und mit dem sich echte Halbtöne darstellen lassen. Sie ist eine Weiterentwicklung des Aquatintaverfahrens. So wird die dafür erforderliche Druckplatte ähnlich wie jene für die Aquatintaradierung hergestellt. (Quelle: Wikipedia)

[5] Trichromie (aus altgriechisch τρι tri = drei und χρῶμα chroma = Farbe entlehnt) ist ein Verfahren der Farbfotografie, bei der drei getrennte Schwarzweißaufnahmen durch die Farbfilter Rot, Grün und Blau hergestellt werden, die zum Betrachten wieder zur farbigen Darstellung überlagert werden. (Quelle: Wikipedia)

Lichter der Stadt, New York; USA, 1953 | Werner Bischof Estate / Magnum Photos

Madame d'Ora…

d'Ora, Rosella Hightower, Danseuse de ballet, c.1955 © Vienne, Collection privée

Madame d'Ora - Dora Kallmus (1881-1963) eine bekannte Fotografin, die als Portraitfotografin in Wien arbeitete, das damals ein wichtiges kulturelles Zentrum und Labor der Moderne in Europa war und später im Paris der Années folles[1].

d'Ora, La danseuse Lizica Codreanu, c. 1927 © Vienne, Photoinstitut Bonartes

Als Vordenkerin war sie 1908 eine der ersten Frauen, die in Wien ein Fotostudio eröffneten. Vor allem Aristokraten, Schauspielerinnen und Modedesigner schätzten ihre künstlerische Intuition, ihr Talent, die Persönlichkeit ihrer Modelle zu erfassen und Kleidung und Accessoires zu arrangieren. Bald wurden ihre Bilder regelässig in Zeitschriften veröffentlicht.

d'Ora, Joséphine Baker. © Vienne, Photoinstitut Bonartes

1925 zog sie nach Paris, wo sie rasch von Haute-Couture-Häusern wie Balenciaga[2] und Chanel[3] gerufen wurde, um die eleganten Kleider zu fotografieren, die unter vielen anderen Tamara de Lempicka[4] und Josephine Baker[5]. Sie war eine wichtige Figur in der Kunstszene und schuf zahlreiche Atelierportraits der damals angesagten Persönlichkeiten, mit denen sie in der High Society ihrer Zeit verkehrte.

d'Ora, La sculptrice Bessie Strong-Cuevas dans une robe Pierre Balmain, 1953 © Hambourg, Museum für Kunst und Gewerbe

Der Krieg erschütterte auch ihr Leben und ihre Arbeit. Als Jüdin verlor sie währen der Besatzung ihr Pariser Studio und musste sich mehrere Jahre lang in der Ardèche verstecken, wo ihre Familie und Freunde verfolgt wurden. Als sie nach 1945, nachdem sie alles verloren hatte, nach Paris zurückkehrte, hatte sie einen scharfen, aber empathischen blick auf die Opfer des Krieges und einen weitaus distanzierteren auf Glamour und Geld. Von den schillernden bis zu den dunkelsten Zeiten, von Avantgardekünstlern über mittellose Flüchtlinge bis hin zu einer erstaunlichen metaphorischen Arbeit über die Pariser Schlachthöfe erzählen Madame d'Oras Portrait auf unnachahmliche Weise von den Umwälzungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

d'Ora, Dans un camp de réfugiés, 1946-1948 © Hambourg, Museum für Kunst und Gewerbe

Die von Monika Faber und Magdalena Vukovic kuratierte Ausstellung im Pavillon Populaire in Montpellier zeigt Sammlungen von Vintage-Abzügen aus Museen in Wien, Linz, Hamburg, Berlin und Paris zusammen mit einer umfangreichen Dokumentation, die den historischen Kontext illustriert.

d'Ora, Tête de veau fendue, c. 1949-1957 © Collection Fritz Simak

Monika Faber war Kuratorin am Museum Moderner Kunst in Wien und danach Chefkuratorin der Fotosammlung der Albertina. Seit 2011 ist sie Direktorin des Photoinstitut Bonartes in Wien, das sich der Erforschung der historischen Fotografie in Österreich und Mitteleuropa widmet. Sie ist ausserdem Autorin zahlreicher Publikationen über die Geschichte der Fotografie.

d'Ora, Dans le camp de réfugiés "Hôtel Europe" à Salzbourg, 1948 © Vienne, Photoinstitut Bonartes

Magdalena Vukovic ist Fotohistorikerin und Ausstellungskuratorin, spezialisiert auf Fotografie in Österreich bis zu den 1950er Jahren. Seit 2011 arbeitet sie als Kuratorin am Photoinstitut Bonartes in Wien. In ihrer Arbeit bevorzugt sie einen interdisziplinären Ansatz und arbeitet eng mit Forschern aus verschiedenen Bereichen zusammen.

d'Ora, Chapeau par Krieser, 1910 © Vienne, Collection privée

Der Pavillon Populaire in Montpellier im französischen Département Hérault. Er wurde von im Stil der Neorenaissance 1891 nach einem Entwurf des Architekten Léopold Carlier gebaut. Der Pavillon Populaire war bis in die 1980er Jahre das Zentrum der wichtigsten Volksfeste der Stadt. 1991 wurde der Pavillon nach den Plänen des Pariser Architekten François Pin renoviert. Dabei wurden im zentralen Raum die Trennwände entfernt. Seither wurde er für Wechselausstellungen des Musée Fabre genutzt. 1993 übernahm die Fotogalerie Espace Photo Angle den Pavillon des Fabre-Museums anlässlich einer Ausstellung von Picasso-Lithografien. Seit 2001 ist der Pavillon für die Öffentlichkeit kostenlos zugänglich. Er veranstaltet durchschnittlich drei Fotoausstellungen pro Jahr.

d'Ora, Chaussures en cuir verni noir par Pinet, c. 1937 © Vienne, Photoinstitut Bonartes

Die Ausstellung La Surface et la Chair. Madame d'Ora, Vienne-Paris, 1907-1957 im Pavillon Populaire in Montpellier kann bis am 16. April 2023 besucht werden.

d'Ora, Les danseurs de Anita Berber et Sebastian Droste dans "Suicide", 1922 © Vienne, Collection privée

[1] Die Années folles (die goldenen Zwanziger) waren das Jahrzehnt der 1920er Jahre in Frankreich. Sie wurden geprägt, um die reichen sozialen, künstlerischen und kulturellen Kooperationen dieser Zeit zu beschreiben. Die gleiche Zeit wird in den USA auch als Roaring Twenties oder Jazz Age bezeichnet. (Quelle: Wikipedia)

[2] Balenciaga ist eine 1917 von Couturier Cristóbal Balenciaga in San Sebastián gegründete Marke für Damen- und Herrenmode sowie Lederwaren und Parfüm. Sie hat seit 1937 ihren Sitz in Paris und gehört seit 2001 zum Kering-Konzern. (Quelle: Wikipedia)

[3] Chanel S.A.S. heisst der von Gabrielle "Coco" Chanel gegründete Modekonzern mit Sitz in Neuilly-sur-Seine bei Paris. Chanel gehört weltweit zu den grössten und bedeutendsten Unternehmen in der Mode- und Kosmetikbranche.

[4] Tamara de Lempicka wurde am 16. Mai 1898 in Warschau in Polen als Maria Rozalia Gurwik-Górska geboren und verstarb am 18. März 1980 in Cuernavaca in Mexiko. Sie ist eine der wenigen Künstlerinnen der Ära, die einem breiten Publikum bekannt sind, und gilt als das Gesicht der Art-Déco-Malerei. (Quelle: Wikipedia)

[5] Josephine Baker wurde am 3. Juni 1906 in St. Louis, Missouri als Freda Josephine McDonald geboren und verstarb am 12. April 1975 in Paris. Sie war Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin. 1937 nahm die gebürtige US-Amerikanerin die französische Staatsbürgerschaft an. Im zweiten Weltkrieg gehörte sie der Résistance und den Streitkräften des Freien Frankreich an. (Quelle: Wikipedia)

TIN CAN…

Ghost Dance | © Stephan Wittmer

Tin Can - die Blechdose ist Namensgeberin des neuen Buches von Stephan Wittmer. Wenn man sich das Buch durchblättert, fallen nicht wirklich viele Blechdosen auf. Was aber auffällt sind die vielen Alltagsgegenstände, die auf eine spezielle Art und Weise in den Vordergrund gerückt werden oder all die skurrilen Szenerien von scheinbar Alltäglichem am Wegrand.

Prairie TV | © Stephan Wittmer

Sei es das Kinoambiente mitten in der Pampa - wobei es sich mehr um einen platzierten oder doch viel mehr entsorgten TV geht, der vor einem möglicherweise Lieblingsküchenstuhl vom Grossvater steht und man sich in Gedanken in die belebte Küche versetzt fühlt, während über die Röhre ein Footballspiel übertragen wird und die Kids ungeduldig sind, weil er seine Aufmerksam ganz dem Spiel widmet und sein Bier trinkt…

Wide range | © Stephan Wittmer

Tin Can ist eine Art Aufarbeitung des umfangreichen Fotoarchivs von Stephan Wittmer. Es sind Aufnahmen, die während zahlriechen Reisen durch Arizona, Kalifornien, Colorado, New Mexico, South Dakota und weiteren Staaten in den USA in den Jahren  2012 bis 2019 entstanden sind. Bilder, die eine wahnsinnige Masse an Dingen, an Konsum, nicht mehr Gebrauchtem, aber auch einer scheinbar schier unendlichen Weite entstanden sind. Aus all den Bildern ist ein Buch entstanden, das einem Roadmovie gleicht, in dem die Tin Can oder einfach das Blech eine wichtige Rolle spielt und einem die Vergänglichkeit vor Augen bringt…

© Stephan Wittmer

Das Vorwort hat Sabine Gebhardt Fink geschrieben, weiter gibt es Texte von Daniel Blochwitz (KICKING A TIN CAN DOWN THE ROAD), Michael Rebosura (AMERIKA IM HEITEREN SPIEGEL DER FOTOGRAFIE), Diamon Hamer (ORTE), ein Gespräch (BRÜCHIGE ZEITKAPSELN) zwischen Jana Bruggmann und Stephan Wittmer und einen weiteren Text von Valeska Marina Stach (DER HIMMEL FÄLLT AUF DEN ASPHALT UND ZERFLIESST) zu lesen.

First Coffee | © Stephan Wittmer

Stephan Wittmer (*1957) ist in Erlinsbach (SO) aufgewachsen und studierte an der Schule für Gestaltung Luzern. Er ist Künstler, Kurator und Herausgeber des _957 Independent Art Magazines. Heute lebt und arbeitet er in Luzern.

Room Service | © Stephan Wittmer

Der Vexer Verlag wurde 1985 vom Künstler Josef Felix Müller in der Schweiz gegründet. Der Verlag ist das Ergebnis eines Dialogs mit Kunstschaffenden aus diversen Sparten, der beständig fortgeschrieben wird. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit Positionen aus den bildenden Künsten, der Literatur, der Musik, dem Film, der Fotografie und der Architektur und münden in unterschiedliche publizistische Formen und Formate. Die Spannbreite liegt zwischen nummerierten und signierten Kleinauflagen bis hin zu Publikationen in höherer Auflage. Vera Ida Müller, die Tochter des Gründers und ebenfalls bildende Künstlerin, hat in den letzten Jahren das Vexer Verlag Büro Berlin als Dependance etabliert und die Zusammenarbeit mit Kunstschaffenden um den räumlichen Kontext Berlins und seine reichhaltige Kunstszene erweitert. Neben ihrer verlegerischen Arbeit organisiert sie im hauseigenen Showroom Veranstaltungen, wie Werkpräsentationen, Ausstellungen, Vorträge und Gespräche, die das Verlagsprogramm zum Inhalt nehmen und die Buchprojekte in neuem Licht erfahrbar machen.

Softice on stairs | © Stephan Wittmer

Framing Fantasy | © Stephan Wittmer

FEMALE FORM…

Aus Sophie's Periode | © Sophie Stieger

Female Form - oder Frausein ab Mitte Dreissig… Franziska Willimann, Sophie Stieger und Nora Dal Cero brechen mit ihrer Ausstellung - rechtzeitig zum internationalen Menopausetag - ein Tabuthema, zumindest für rund 50% der Gesellschaft. Die anderen 50% wissen ganz genau, worum es geht! Die Eine rechnet die Kosten der Hygieneausgaben vor und veranschlagt durchschnittliche Kosten von CHF 15'000 - vermutlich sind die Kosten höher. Die Andere stellt Fragen zu gestellten Weichen und verschiedenen Lebensentwürfen und die Dritte beschreibt tanzende Hormone, das Schwitzen und den ausbleibenden Schlaf.

Worum es wirklich geht, kann wohl jede Frau ab Mitte Dreissig bis zum letzten Tag auf ihre Art und Weise beschreiben - für die Eine ist der Übergang kaum spürbar, für die Andere ist es wie ein Gang durch die Hölle. Der Begriff Menopause ist eigentlich etwas irreführend, da es nicht um eine Pause geht, sondern um einen Abschluss - es ist der Abschluss der Wechseljahre, die letzte Regelblutung und irgendwie ein Neuanfang einer Frau.

Aus Sophie's Periode | © Sophie Stieger

Martina Caluori beschreibt die Arbeiten und die Fotografinnen mit den Worten: Last-Minute-Mütter, die zweite Pubertät und Sanitary Pads: Die Ausstellung von Franziska Willimann, Sophie Stieger und Nora Dal Cero bricht mit Tabuthemen und widmet sich ganz dem Frausein ab Mitte Dreissig.

Aus (N)irgendwo ankommen | © Nora Dal Cero

SOPHIE'S PERIODE – Sophie Stieger
Springende Tampons, pralle Ballonbrüste und aufsteigende Gewitter. Follikel, Ovulation, Luteal. Die Berge von Abfall, der verschwiegene Ausfluss, ein Wohlgefühl stellt sich ein. Rote Welle, Rote Zora, Tante Rosa, Erdbeerwoche – sie hat viele Namen und doch kennt Mensch sie kaum. Adios, Menstruphobia. 60–80 Milliliter, 3000 Tage oder 8 Jahre haben Frauen* die Periode und benötigen im Schnitt 10’000 bis 17’000 Tampons – oder ein paar Tassen; durchschnittlich Kosten: 15’000 Franken. You better give her* credit!

Aus (N)irgendwo ankommen | © Nora Dal Cero

(N)IRGENDWO ANKOMMEN – Nora Dal Cero
Ausrichten, arrangieren und ankommen. Die Weichen sind gestellt – oder ist der Zug bereits abgefahren? Das trockene Transportwesen-Vokabular lässt so wenig Platz für Feuchtfröhliches wie das aufgezwungene Lebensziel. Die ernüchternde Zwischenbilanz. Es folgt die Torschlusspanik, der Kopfsprung ins Leben, eine Auswahl zahlloser Lebensentwürfe, neue Lebensformen – eine Zeit des Infragestellens. Werden die Fragen ihre Antworten finden?

Aus Klimax | © Franziska Willimann

KLIMAX– Franziska Willimann
Wenn der Körper sich verändert, die Hormone tanzen, wir schwitzen, der Schlaf sich verabschiedet und die Kinder auch. Die Haare grau werden und sich dabei ein wunderbar rotziges Grundgefühl einstellt. Wenn die Alltagsschlaufe auf Repeat dreht, Vertrautes sich verabschiedet, vieles erreicht, doch manches anders gekommen ist. Wenn die Welt im einen Moment nebulös erscheint, dann wieder glasklar. Wenn die grosse Freiheit leise ruft und das Nichtmehrmüssen das Königinnensein entlockt. Die Einen nennen es die zweite Pubertät – ich, nenne es Klimax.

Aus Klimax | © Franziska Willimann

Kennengelernt haben sich die drei Fotografinnen in einem Zürcher Atelier. Sophie Stieger arbeitet mit Schwerpunkt Portrait, Reportage und Dokumentationen, die sich um Raum und Mensch drehen. Die Fotografin Nora Dal Cero setzt sich fur̈ Nachhaltigkeit ein und fotografiert vegane Kochbücher, faire Mode und Kunstprojekte. Franziska Willimans Fokus liegt in der Porträtfotografie und in Langzeitprojekten, die von Menschen und der Poesie des Alltäglichen geprägt sind.

Österreichische Fotografinnen von Weltrang…

Marilyn Monroe am Set von Misfits – Nicht gesellschaftsfähig. USA. Reno, Nevada 1960 | © Inge Morath / Magnum Photos

Während des Fotofestivals La Gacilly in Baden sind nicht nur die Bilder des letztjährigen Festivals in La Gacilly in der Bretagne zum Thema Nordwärts zu sehen, sondern auch Bilder dreier österreichischer Fotografinnen von Weltrang. 

Eine Hommage an Inge Morath, die als Ingeborg zweier Naturwissenschaftler am 27. Mai 1923 in Graz geboren wurde. Sie konnte knapp ihr Staatsexamen in Romanistik und Sprachwissenschaften ablegen, bevor sie für einen "kriegswichtigen" Betrieb in Berlin-Tempelhof arbeitsverpflichtet wurde. Infolge eines Bombenangriffs auf den Betrieb schloss sich Morath einem Flüchtlingszug nach Österreich an, wo sie unter Mühen ihr Elternhaus wiederfand. Sie arbeitete zunächst als Übersetzerin, dann Journalistin in Salzburg und Wien. Unterstützt vom Fotografen Ernst Haas[1] konnte sie 1949 nach Paris übersiedeln, wo sie für die Fotoagentur Magnum Texte erstellte. Dort lernte Inge Morath die Faszination der Fotografie kennen. 1951 beschloss sie ihre Fotografie-Ausbildung in London mit einem Praktikum bei Simon Guttmann[2].

Verlegerin Eveleigh Nash, Buckingham Palace Mall. England. London. 1953 | © Inge Morath / Magnum Photos

Ab 1953 arbeitete sie für Magnum, ausserdem für Zeitschriften wie Vogue und Paris Match. Schon bald wurde sie selbstständig tätig. Ausstellungen in vielen bedeutenden Museen und Galerien belegen ihre weltweite Bedeutung. Inge Morath war die erste Frau, die in den legendären und bis dahin rein männlichen Kreis der Fotoagentur Magnum aufgenommen wurde.

Kosmetikunterricht im Helena Rubinstein Salon. USA. New York City. 1958 | © Inge Morath / Magnum Photos

Inge Morath reiste viel und lebte zeitweilig in New York City. Um die Rolle ihres favorisierten Mentors wetteiferten Henri Cartier-Bresson[3] und Gjon Mili[4]. Von 1962 bis zu ihrem Tod am 30. Januar 2022 in New York City war sie mit dem Schriftsteller Arthur Miller[5] verheiratet, den sie bei den Dreharbeiten zum Film Misfits mit dessen damaliger Ehefrau Marilyn Monroe[6] kennengelernt hatte. Auch mit Miller unternahm sie etliche Reisen, die zu immer neuen Büchern mit ihren Fotos führten. Daneben entstanden zahlreiche Auftragsarbeiten für Agenturen, Zeitschriften und Verlage. Ihre gemeinsame Tochter Rebecca Miller (* 1962) ist Malerin, Drehbuch-Autorin und Film-Regisseurin. Der Sohn Daniel (* 1966) wurde mit Down-Syndrom geboren, was das Ehepaar geheim hielt.

Kounadi Breika, eine saharaouische Volksschullehrerin aus dem Flüchtlingslager El Aioun nahe Tindouf. Algerien 1986. | © Christine de Grancy

Über der Welt und den Zeiten - Hommage zum 80. Geburtstag. Christine de Grancy wurde 1942 als Tochter einer protestantischen Berliner Mutter geboren. Ihren Vater, der im Zweiten Weltkrieg als Techniker mehrere Wochen lang Transportflüge ins eingeschlossene Stalingrad durchführte und 3 Wochen vor Kriegsende in der Lüneburger Heide fiel, lernte sie nie kennen. Ihr Grossvater mütterlicherseits, Siegfried Wagner, unterstützte als Offizier das Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944.

Spiegelung des Riesenrads in einer Pfütze im Vergnügungsbereich des Praters. Wien 1979 | © Christine de Grancy

Nach Aufenthalten in Berlin, in der Lüneburger Heide und in Bayern verbrachte sie ihre Kindheit und Jugend in Graz. Dort absolvierte sie eine Ausbildung in Keramik, Töpferei und Gebrauchsgraphik an der Kunstgewerbeschule bei Hans Adametz[7]. Ab 1963 arbeitete sie vorwiegend als Graphikerin und Art Director in Wiener Werbeagenturen. Im Anschluss an einen mehrmonatigen Aufenthalt in Patmos begann sie 1965 zu fotografieren. Eine Begegnung mit André Heller[8] 1970 führte zu Freundschaft und Zusammenarbeit. 1979 wurde sie von Achim Benning[9] als Fotografin für das Burgtheater engagiert. Ab den 1980er Jahren entstand eine Reihe von Bildbänden, die sich sowohl mit europäischen als auch mit afrikanischen und asiatischen Kulturphänomen befassten. Sie wandelte mit Vorliebe an den Rändern der sogenannten Zivilisation. 1983 war sie erstmals in der Westsahara und dokumentierte in der Folge die Tuareg[10] und 1987 den Freiheitskampf der Polisario[11]. In Russland spürte sie Wolga-Welten nach, weitere fotografische Reisen und Langzeitaufenthalte führten sie nach Griechenland, Algerien, Kurdistan, Georgien und Niger, nach Pakistan, China und Japan. In Wien erkundete sie die Dachlandschaften (1994) und die verborgene Welt der aus dem Iran emigrierten Juden (entstanden in den 1990er Jahren, ausgestellt erstmals 2015 im Jüdischen Museum Wien).

Marina Liwanowa vor dem Bild Russische Venus, von Boris Kustodiev. Nischnij Nowgorod. Russland 1996. | © Christine de Grancy

Ausstellungen zeigten ihre Werke unter anderem in Paris und Perpignan, New York, Tokio, Beirut, im Museum Moderner Kunst in Passau, bei der Biennale in Turin sowie in Mailand. Sie arbeitete mit namhaften Schriftstellern Österreichs zusammen – darunter Barbara Frischmuth[12], Erika Pluhar[13] und Gerhard Roth[14]. Zu ihren langjährigen Freunden zählt auch die Wiener Fotografin Gabriela Brandenstein[15].

Aus der Serie Camping | © Verena Andrea Penner

Camping - ein Versuch von Verena Andrea Penner die, von ihr, wahrgenommene Atmosphäre in einem Flüchtlingslager zu beschreiben. Verena Andrea Prenner ist Soziologin und Fotografin. Für ihre künstlerische Arbeit betreibt sie langjährige soziologische Feldforschung, z.B. in Flüchtlingslagern im Nahen Osten, in Zentralafrika oder im Wiener Rotlichtviertel, und beschäftigt sich mit verschiedenen Randgruppen, denn Ränder definieren bekanntlich die Mitte. Für ihre künstlerischen Projekte arbeitet sie mit nicht-professionellen Freiwilligen oder zufälligen Passanten zusammen, um individuelle Reflexionen und Ansichten über Gesellschaften in Form von Bühnenbildern auszudrücken.

Aus der Serie Camping | © Verena Andrea Penner

"Nach Abschluss meines Studiums der Soziologie zog ich in den Nahen Osten. Während dieses Aufenthaltes erhielt ich eine Förderzusage für ein Projekt in der palästinensischen Westbank. Aus soziologischem Interesse nahm ich die Möglichkeit in einem Flüchtlingslager zu wohnen an. Neben meinem eigentlichen Projekt, das darin bestand, die Auswirkungen des Baus der israelischen Sicherheitsmauer auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der palästinensischen Taxifahrer zu untersuchen, bekam ich die Möglichkeit, als Fotografin für muslimische Hochzeiten zu arbeiten. Gleichzeitig begann ich, das Leben im Camp zu studieren: Wie wirken sich die prekären Lebensumstände auf die Individuen aus? Wie ist die Gesellschaft organisiert, welche Strukturen finden sich? Und wie wirkt sich ein Leben vor Ort auf mich persönlich aus?... […]… Nach Monaten vor Ort und zwei weiteren Aufenthalten in den folgenden Jahren baute sich nach und nach gegenseitiges Vertrauen auf. Irgendwann war ich keine Fremde mehr, und so entschied ich mich, nicht nur ausserhalb des Camps, sondern auch im Flüchtlingslager eine fotografische Arbeit zu realisieren. Doch dann kam die große Frage: Was zeigt man?"

Aus der Serie Camping | © Verena Andrea Penner

Im Jahr 2021 erhielt sie den Kunstpreis des Landes Niederösterreich für die künstlerische und kulturelle Auseinandersetzung mit der Menschenwürde. Werke von ihr befinden sich in der Österreichischen Nationalphotosammlung, der Kunstsammlung des Landes Niederösterreich und des Landes Oberösterreich sowie in Privatsammlungen.

Das Festival La Gacilly in Baden bei Wien dauert noch bis am 16. Oktober 2022.

[1] Ernst Haas (* 2. März 1921 in Wien; † 12. September 1986 in New York) war ein österreichisch-amerikanischer Fotograf, der heute vor allem als Pionier der Farbfotografie bekannt ist. Sein im September 1953 in der Zeitschrift Life über 24 Seiten und zwei Folgen abgedruckter Fotoessay unter dem Titel "Images of a Magic City" gilt als Meilenstein der Farbfotografie. Haas war ein frühes Mitglied der Fotoagentur Magnum Photos, zu deren Präsidenten er 1959 gewählt wurde. (Quelle: Wikipedia)

[2] Wilhelm Simon Guttmann (* 15. November 1891 in Wien; † 13. Januar 1990 in London) war ein deutscher Literat, politischer Autor, Geschäftsführer von Bildagenturen und Inspirator verschiedener Fotografengruppen. (Quelle: Wikipedia)

[3][3] Henri Cartier-Bresson (* 22. August 1908 in Chanteloup-en-Brie, Seine-et-Marne; † 3. August 2004 in Montjustin, Alpes-de-Haute-Provence) war ein französischer Fotograf, Regisseur, Schauspieler, Zeichner, Maler und Mitbegründer der renommierten Fotoagentur Magnum. Er wurde vor allem durch seine künstlerische Schwarzweissfotografie bekannt. Im Zweiten Weltkrieg entkam er zweimal aus deutscher Kriegsgefangenschaft und fotografierte die Befreiung von Paris. (Quelle: Wikipedia)

[4] Gjon Mili (* 28. November 1904 in Korça, Albanien; † 14. Februar 1984 in Stamford, Connecticut) war ein albanisch-amerikanischer Fotograf. (Quelle: Wikipedia)

[5] Arthur Asher Miller (* 17. Oktober 1915 in New York City, New York; † 10. Februar 2005 in Roxbury, Connecticut) war ein amerikanischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Gewinner des Pulitzer-Preises. Er gilt als wichtiger gesellschaftskritischer Dramatiker der neueren Zeit. Seine sozial- und zeitkritischen Dramen wenden sich gegen den so genannten American Way of Life, bei dem der berufliche Erfolg im Mittelpunkt steht. Immer wieder stellte Miller die ethische Verpflichtung des Einzelnen in den Vordergrund. Öffentliches Interesse erzielte auch seine Ehe mit Marilyn Monroe. (Quelle: Wikipedia)

[6] Marilyn Monroe [ˈmɛɹɪlɪn mənˈɹoʊ] (* 1. Juni 1926 in Los Angeles, Kalifornien, als Norma Jeane Mortenson, kirchlich registrierter Taufname Norma Jeane Baker; † 4. August 1962[1] in Brentwood, Los Angeles) war eine US-amerikanische Filmschauspielerin, Filmproduzentin und Fotomodel. Sie wurde in den 1950er Jahren zum Weltstar, ist eine Popikone und gilt als archetypisches Sexsymbol des 20. Jahrhunderts. (Quelle: Wikipedia)

[7] Hans Adametz (* 17. August 1896 in Wien; † 26. September 1966 in Graz) war ein österreichischer Keramiker, Bildhauer und Kunsterzieher. (Quelle: Wikipedia)

[8] André Heller (* 22. März 1947 in Wien als französischer Staatsbürger), ist ein österreichischer Multimediakünstler, Aktionskünstler, Kulturmanager, Autor, Lyriker (Selbstbezeichnung Poet), Chansonnier und Schauspieler. (Quelle: Wikipedia)

[9] Achim Benning (* 20. Januar 1935 in Magdeburg) ist ein deutscher Schauspieler, Theaterregisseur und Theaterintendant. Er war von 1976 bis 1986 Direktor des Wiener Burgtheaters. (Quelle: Wikipedia)

[10] Die Tuareg (Singular: Targi (männlich), Targia (weiblich) sind ein zu den Berbern zählendes Volk in Afrika, dessen Siedlungsgebiet sich über die Wüste Sahara und den Sahel erstreckt. (Quelle: Wikipedia)

[11] Die Frente Polisario (von spanisch Frente Popular para la Liberación de Saguía el Hamra y Río de Oro, arabisch الجبهة الشعبية لتحرير الساقية الحمراء ووادي الذهب, DMG al-Ǧabha aš-šaʿbiyya li-taḥrīr as-Sāqiya al-Ḥamrāʾ wa-Wādī ḏ-Ḏahab, deutsch Volksfront zur Befreiung von Saguía el Hamra und Río de Oro, kurz Polisario) ist eine militärische und politische Organisation in der Westsahara. Sie vertritt liberale bis demokratisch-sozialistische Positionen und ist Beobachter bei der Sozialistischen Internationale sowie Mitglied der Progressiven Allianz. Aufgrund historischer Rivalitäten mit Marokko unterstützt Algerien die Bewegung militärisch. (Quelle: Wikipedia)

[12] Barbara Frischmuth (* 5. Juli 1941 in Altaussee, Salzkammergut) ist eine österreichische Schriftstellerin und Übersetzerin. (Quelle: Barbara Frischmuth)

[13] Erika Pluhar (* 28. Februar 1939 in Wien) ist eine österreichische Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin. (Quelle: Erika Pluhar)

[14] Gerhard Roth (* 24. Juni 1942 in Graz; † 8. Februar 2022 ebenda) war ein österreichischer Schriftsteller. (Quelle: Wikipedia)

[15] Gabriela Brandenstein ist eine der großen Persönlichkeiten der österreichischen Theater- und Filmfotografie. Sie wurde in Wien geboren und absolvierte die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt. Seit 1974 fotografiert sie als freie Künstlerin Theaterproduktionen für Burg- und Akademietheater, Volkstheater und viele andere Bühnen. Coverfotos für die Klassikproduktionen großer Plattenfirmen wie Deutsche Grammophon, Philips, Sony machten sie international bekannt. Ihre Porträts österreichischer Autoren sind eine Galerie der Literatur. (Quelle: Petra Torky)

Archivgeschichte #3: Louise Dahl-Wolfe

Natalie Paine, 1950 | © Louise Dahl-Wolfe

Louise Dahl-Wolfe ist am 19. November 1895 als Louise Emma Augusta Dahl als Tochter norwegischer Eltern in San Francisco geboren. 1914 begann sie ein Studium an der California School of Fine Arts (heute San Francisco Art Institute)  unter anderem bei Rudolph Schaeffer[1].

Virginia Stewart im Sonnenkleid von Joset Walker, Harper's Bazaar, Mai 1948 | © Louise Dahl-Wolfe

In den 1920er Jahren begann sie sich nach einer Ausstellung der Pictorialistin[2] Anne Brigman[3] für Fotografie zu interessieren. Obwohl Louise Dahl-Wolfe von Brigmans Arbeiten sehr beeindruckt war, begann sie erst in den frühen 1930er Jahren selbst zu fotografieren. Eine Reise mit der Fotografin Consuelo Kanaga[4] durch Europa in den Jahren 1927-28 weckte ihr Interesse an der Fotografie erneut. 1932, als sie mit ihrem Mann, dem Bildhauer Meyer Wolfe[5] in der Nähe der Great Smoky Mountains lebte, machte sie ihre erste veröffentlichte Fotografie - Tennessee Mountain Woman, die in der Vanity Fair erschien. Die Tennessee-Bilderserie, aus der dieses Portrait stammte, wurde 1937 auch von Edward Steichen in eine Ausstellung im Museum of Modern Art in New York aufgenommen.

Unter Sonnenschirmen, Januar 1959 , Vogue | © Louise Dahl-Wolfe

1933 zog sie nach New York City und eröffnete ein Fotostudio, das sie bis 1960 betrieb. In dieser Zeit arbeitete sie als Werbe- und Modefotografin für verschiedene Magazine wie Woman's Home Companion, Saks Fifth Avenue und Bonwit Teller. 1936 wurde sie von Carmel Snow[6] als Modefotografin für Harper's Bazaar eingestellt, für die sei bis 1958 arbeitete. Danach nahm sie bis zu ihrer Pensionierung 1960 freiberufliche Aufträge von Vogue und Sports Illustrated an. Louise Dahl-Wolfe fotografierte vor allem im Freien und mit natürlichem Licht, beides zu dieser Zeit ein Novum. Für ihre Modeaufnahmen bereiste sie viele Regionen der Erde, darunter Südamerika und Afrika.

Nude in Mojave Desert, California, 1948 | © Louise Dahl-Wolfe

Neben Modeaufnahmen machte Louise Dahl-Wolfe auch Portraits u. a. von W. H. Auden, Josephine Baker, Cecil Beaton, Coco Chanel, Colette, Christian Dior, Edward Hopper, Christopher Isherwood, Carson McCullers, Orson Welles, Eudora Welty und Mae West. Zudem gilt sie als "Entdeckerin" der jungen Lauren Bacall[7].

Dappled Nude, 1940 | © Louise Dahl-Wolfe

Louise Dahl-Wolfe war in den Anfängen der Farbmodefotografie besonders für ihre hohen Ansprüche an die Reproduktion ihrer Bilder bekannt. Ihr Beharren auf Präzision bei den von ihren Negativen hergestellten Farbdias führte zu atemberaubenden Abzügen, deren subtile Farbtöne und ungewöhnliche Farbabstufungen in den 1940er und 1950er Jahren den Standard für Eleganz setzten. Mit ihrem Stil feiere sie grosse Erfolge und hatte einen dauerhaften Einfluss auf spätere Grössen der Modefotografie wie Horst P. Horst[8], Irving Penn[9] und Richard Avedon[10].

Ohne Titel, 1940 | © Louise Dahl-Wolfe

Darüber hinaus leistete sie Pionierarbeit für das aktive und zugleich anspruchsvolle Bild der "Neuen Frau", indem sie kunsthistorische Themen und Konzepte in ihre Fotografien einfliessen liess.

Lauren Bacall, 1957 | © Louise Dahl-Wolfe

Louise Dahl-Wolfe starb am 11. Dezember 1989 Nashville. Ihr Nachlass ist im Center for Creative Photography (CCP) in Tucson, Arizona untergebracht.

Glamouröse und anspruchsvolle Fotoshootings in Farbe | © Louise Dahl-Wolfe

[1] Rudolph "Rudy" Frederick Schaeffer (26. Juni 1886 - 5. März 1988) war ein amerikanischer Kunstpädagoge und Künstler, der der Arts-and-Crafts-Bewegung nahestand. Er war Gründer der Rudolph Schaeffer School of Design, einer Schule mit Sitz in San Francisco, die mehr als 50 Jahre lang Designer, Architekten, Innenarchitekten, Lehrer und Koloristen ausbildete. Er war einer von vielen Pionieren in der Farbfeldforschung und wird für die Etablierung der Stadt San Francisco als internationales Designzentrum verantwortlich gemacht. (Quelle: Wikipedia)

Senator John F. and Jacqueline Kennedy, Virginia, 1953 | © Louise Dahl-Wolfe

[2] Der Piktorialismus ist eine kunstfotografische Stilrichtung. Ziel des Stiles war es, nicht lediglich ein bloßes, einen Augenblick in der Realität festhaltendes Abbild des Motivs herzustellen, sondern eine symbolische Darstellung von Gemütszuständen oder grundlegenden Werten zu erzielen. Seine Blütezeit fand der Piktorialismus zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg, in Japan noch bis etwa 1925; piktorialistische Fotografien wurden allerdings teilweise noch bis zum Ende der 1950er Jahre angefertigt. (Quelle: Wikipedia)

Christian Dior in seinem Millhouse, Paris, 1946 | © Louise Dahl-Wolfe

[3] Anne „Annie“ Wardrope Nott Brigman (* 3. Dezember 1869 im Nuuanu Valley bei Honolulu, Hawaii; † 8. Februar 1950 in Eagle Rock bei Los Angeles, Kalifornien) war eine amerikanische Kunstfotografin, Lyrikerin und eines der ersten Mitglieder der Photo-Secession. Ihre bekanntesten Aufnahmen entstanden zwischen 1900 und 1920 und zeigen zumeist weibliche Akte in einem ursprünglichen, naturalistischen Kontext. (Quelle: Wikipedia)

Inga trägt einen gelben Wollmantel von Original Modes, Januar 1947 | © Louise Dahl-Wolfe

[4] Consuelo Delesseps Kanaga (25. Mai 1894-1978) war eine amerikanische Fotografin und Schriftstellerin, die durch ihre Fotografien von Afroamerikanern bekannt wurde. (Quelle: Wikipedia)

Iris posierend mit Abstraktionen, 1958 | © Louise Dahl-Wolfe

[5] Meyer (Mike) Wolfe (1897-1985), auch bekannt als Meyer R. Wolfe, war ein amerikanischer Bildhauer. Sein bestes Werk ist repräsentativ für eine Schule des regionalen Realismus, die in den 1930er Jahren als Reaktion auf den europäischen Modernismus entstand. Wolfe wurde in Louisville, Kentucky, geboren und wuchs in Nashville, Tennessee, auf. Nach seinem Studium in Chicago an der Academy of Fine Arts und an der Art Students League of New York bei John French Sloan ging er nach Paris, um bei Pierre Lauren an der Académie Julian zu studieren. Seine Lithografie Red Eye's Hall von 1934 befindet sich in der Library of Congress. Seine Werke Mooneys Place, Women Bathing und Brother Matthew Preaching befinden sich im Smithsonian American Art Museum. Er unterstützte Louise Dahl-Wolfe in ihrer fotografischen Karriere, indem er Hintergründe für ihre Aufnahmen malte und bei geschäftlichen Problemen half. (Quelle: Wikipedia)

Carole Lombard mit Beau Brummel am Set von Fools For Scandal, für Harper's Bazaar, März 1938 | © Louise Dahl-Wolfe

[6] Carmel Snow, geborene White (* 21. August 1887 in Dalkey; † 7. Mai 1961 in New York City), war eine US-amerikanische Modejournalistin irischer Herkunft und von 1934 bis 1958 Chefredakteurin des US-amerikanischen Modemagazins Harper’s Bazaar. Von den 1930er bis in die 1950er Jahre galt sie in der amerikanischen Modebranche als tonangebend. (Quelle: Wikipedia)

Zwillinge mit Elefanten, Sarasota, 1947 | © Louise Dahl-Wolfe

[7] Lauren Bacall (* 16. September 1924 in der Bronx, New York, als Betty Joan Perske; † 12. August 2014 in Manhattan, New York) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie zählte zu den Leinwandlegenden der "goldenen Ära" Hollywoods und spielte während ihrer 68 Jahre langen Karriere an der Seite von Stars wie John Wayne, Rock Hudson, Gary Cooper, Marilyn Monroe, Tony Curtis, Kirk Douglas und ihrem Ehemann Humphrey Bogart. Zu ihren berühmtesten Filmen gehören ihr Leinwanddebüt Haben und Nichthaben (1944), die Thriller Tote schlafen fest (1946) und Gangster in Key Largo (1948), die Liebeskomödie Wie angelt man sich einen Millionär? (1953) sowie der Film Liebe hat zwei Gesichter (1996), für den sie den Golden Globe Award und eine Oscar-Nominierung erhielt. In den 1970er Jahren feierte Bacall ausserdem grosse Erfolge als Theaterschauspielerin am Broadway. Für ihre Darstellungen in den Musicals Applause und Woman of the Year wurde sie mit dem Tony Award ausgezeichnet. Das American Film Institute wählte sie 1999 auf Platz 20 der 25 grössten weiblichen Filmstars. 2009 erhielt sie den Ehrenoscar für ihr Lebenswerk. (Quelle: Wikipedia)

Lauren Bacall, Saint Augustine, Florida, USA, 1943 | © Louise Dahl-Wolfe

[8] Horst P. Horst (* 14. August 1906 in Weißenfels als Horst Paul Albert Bohrmann; † 19. November 1999 in Palm Beach Gardens, Florida, USA) war ein amerikanischer Fotograf deutscher Herkunft. Er wurde durch seine Fotos für die Modezeitschrift Vogue und für seine Porträts berühmter Zeitgenossen bekannt. Er wird zu den bedeutenden Modefotografen des 20. Jahrhunderts gezählt. (Quelle: Wikipedia)

Rio de Janeiro, Brasilien, 1947 | © Louise Dahl-Wolfe

[9] Irving Penn war einer der grossen Fotografen des zwanzigsten Jahrhunderts, bekannt für seine fesselnden Bilder und seine meisterhafte Drucktechnik. Obwohl er mehr als sechzig Jahre lang als einer der Top-Fotografen der Zeitschrift Vogue gefeiert wurde, war Penn ein äusserst privater Mensch, der das Rampenlicht mied und seine Arbeit mit ruhiger und unermüdlicher Hingabe verfolgte. In einer Zeit, in der die Fotografie in erster Linie als Kommunikationsmittel verstanden wurde, näherte er sich ihr mit dem Blick eines Künstlers und erweiterte das kreative Potenzial des Mediums sowohl in seinem beruflichen als auch in seinem privaten Schaffen. (Quelle: The Irving Penn Foundation)

Rita Touhy auf dem Balkon des MoMA, 1940 | © Louise Dahl-Wolfe

[10] Richard Avedon (1923-2004) wurde in New York City geboren und lebte dort. Sein Interesse an der Fotografie wurde schon früh geweckt, und mit zwölf Jahren trat er dem Kameraclub der Young Men's Hebrew Association (YMHA) bei. Er besuchte die DeWitt Clinton High School in der Bronx, wo er zusammen mit James Baldwin die Literaturzeitschrift der Schule, The Magpie, herausgab. Im Jahr 1941 wurde er zum Poet Laureate of New York City High-Schools ernannt. (Quelle: The Richard Avedon Foundation)

Natalie in Grès coat, Kairouan | © Gift of Louise Dahl Wolfe, 1982, Center for Creative Photography, Arizona Board of Regents

ANITA'S POINT OF VIEW // Hommage an Anita Neugebauer

Bas de Schiapparelli, 1939 | © Gisèle Freund

Anita Neugebauer (1916-2012) gründete 1976 die erste Fotogalerie der Schweiz und setzte sich die Vermittlung von internationaler und nationaler Fotografie zum Ziel. Mit ihrer Galerie-, Ausstellungs- und Sammeltätigkeit wurde sie zu einer wichtigen Wegbereiterin für die weitere Entwicklung der Fotografie in der Schweiz. In der diesjährigen Ausgabe widmet die photo basel mit der Ausstellung ANITA’S Point of View eine Hommage der Person, die so viel für die Schweizer Fotografie getan hat.

Untitled, 1978 | © Derek P. Bennett

Die Leidenschaft für Fotografie zeigte sich bei Anita Neugebauer, die 1916 in Berlin geboren wurde, bereits nach dem Schulabschluss. Sie besuchte eine Fotoschule und erlernte die Fotografie von der Pike auf. Unter der Bedrohung von Hitlers Antisemitismus wanderte sie mit ihrer Mutter 1938 nach Buenos Aires aus und zog 1947 mit ihrem Ehemann, dem Mediziner Josef Neugebauer, nach Basel. Es folgten einige Jahre in denen sich Anita Neugebauer dem Familienleben widmete, bevor sie sich wieder intensiv der Fotografie zuwandte. Ein Wiedereinstieg in den fotografischen Beruf kam für sie nicht mehr in Frage, da sie ihrer eigenen Ansicht nach mit den neuen Technologien nicht mehr vertraut war. Da sie trotzdem stets grosses Interesse an der Fotografie und dem Kontakt mit Fotografierenden hegte, entschied sie sich einen anderen Weg einzuschlagen.

The Table, 1984 | Christian Vogt

Der Gedanke eine Fotogalerie in der Schweiz zu eröffnen war in den 1970er Jahren kein naheliegendes Unterfangen. Während in den USA die Fotografie bereits seit den 1950er Jahren einen Platz in Museen und Galerien hatte, hinkte die Schweiz hinterher. Erst mit der Gründung der Stiftung für die Photographie und deren Ausstellungstätigkeit im Kunsthaus Zürich 1974 wurde die Fotografie erstmals in der Schweiz in einem Kunstmuseum gezeigt. Dass Fotografie auch im Galerienkontext ausgestellt und verkauft werden kann, zeigte Neugebauer wenige Jahre später mit der Gründung ihrer Fotogalerie photo art basel 1976. Walter Binder, der gemeinsam mit Rosellina Burri-Bischof die Stiftung für die Photographie initiierte, beschrieb die Eröffnung von Neugebauers Fotogalerie als „eine Pioniertat weit über Basel hinaus“ und Charles-Henri Favrod, der spätere Gründer und Direktor des Musée de l'Elysée in Lausanne, bezeichnete Neugebauers neuen Ausstellungsraum als “la galerie des merveilles”. Anita Neugebauer war sich ihrer Pionierrolle, aber auch den damit zusammenhängenden Vorurteilen bewusst und schien insbesondere deshalb einen Reiz an der Vermittlung zu finden. Sie wollte der breiten Öffentlichkeit zeigen „was das ist – Fotografie“ und dass diese auch in der Schweiz ein fester Bestandteil der Kunstwelt und des Kunstmarktes sein sollte.

NYC, 1963 | © Lee Friedlander

Ihre Weggefährt:innen bezeichneten Anita Neugebauer als wahre Gastgeberin, die im Herzen Basels an der Adresse St. Alban-Vorstadt 10 einen 35 Quadratmeter kleinen White Cube mit Ausstellungen bespielte. „Meine Mutter suchte ganz Basel nach dem idealen Raum für ihr Vorhaben ab“, berichtet Claudia Neugebauer. „Der kleine Ausstellungsraum wurde zu einem Ort des Austausches: Fotograf:innen brachten ihre Mappen vorbei und präsentierten ihre Arbeiten, Besucher:innen verweilten lange in den Ausstellungen, Freund:innen kamen stets vorbei – es war ein Kommen und Gehen und jeder wurde willkommen geheissen. Die Galerie photo art basel war ein lebendiger Treffpunkt für alle Fotoliebhaber:innen.“ Anita Neugebauer war sich allerdings auch der Macht des Bildes und ihrer heiklen Position, den schmalen Grat zwischen Ästhetik, Dokumentation und Kunst zu finden, bewusst. Obwohl sie selbst dem Holocaust entkommen war, stellte sie nie Werke aus, die nach Aufmerksamkeit schrien – sie lehnte es ab, die Betrachtenden durch Voyeurismus zu schockieren. Neben ihrer humanistischen Herangehensweise an die Themen der Fotografie verstand Neugebauer es gut, internationale Fotograf:innen mit nationalen sowie lokalen zu vermischen. Sie brachte angesehene Fotograf:innen aus aller Welt nach Basel – meist zum ersten Mal – und bot gleichzeitig bekannten und unbekannten Schweizer Fotograf:innen die Möglichkeit auszustellen. Die Eröffnungsausstellung ihrer Galerie widmete sie gleich dem französischen Fotografen Robert Doisneau und im weiteren Verlauf ihrer 30-jährigen Tätigkeit kuratierte Anita Neugebauer mehr als 100 Ausstellungen mit Fotografien von Jan Saudek, Édouard Boubat, Ruth Mayerson Gilbert, Hugo Jaeggi, Floris Neusüss, René Mächler, Monique Jacot, Roman Vishniac, Lee Friedlander und vielen weiteren. Bei dieser Auflistung darf auch die Fotografin Gisèle Freund nicht fehlen, die Anita Neugebauer bereits während ihrem Aufenthalt in Buenos Aires kennenlernte und mit der sie eine jahrelange, enge Freundschaft führte. Neben der regen Ausstellungs- und Vermittlungstätigkeit nahm die Galerie photo art basel als eine der ersten Fotogalerien an der Art Basel teil.

Ile de Kavoi, 1991 | © Monique Jacot

in Zusammenarbeit mit Claudia Neugebauer und der Fabian & Claude Walter Galerie bemühten wir uns, einen intimen Einblick in die Welt von Anita Neugebauer zu geben. Ziel dieser Hommage ist es nicht, Fotografien zu einem bestimmten Thema oder einer ausgewählten Zeitspanne zu zeigen, sondern vielmehr Anita Neugebauers Sicht auf die Fotografie sowie ihre Freude und Leidenschaft gegenüber dem Medium zu vermitteln und dadurch Anita's Point of View zu präsentieren.

Tangierende Kreise 2, 1991 | © René Mächler

Contemporary African Photography prize – Bekanntgabe der Shortlist 2022

Kroo Bay ist eine inoffizielle Wohnsiedlung an der Küste im Zentrum von Freetown, der Hauptstadt von Sierra Leone. Im Jahr 2009 lebten dort schätzungsweise 10'989 Menschen. Den Bewohner:innen von Kroo Bay fehlt ein angemessener Zugang zu sanitären Einrichtungen und Gesundheitsdiensten. Dennoch gedeiht die Gemeinde und die Einwohner:innen von Kroo Bay schätzen den Ort, den sie als ihre Heimat betrachten. Kadiatou Kamarra, 25, seit acht Jahren Einwohnerin von Kroo Bay, steht für ein Portrait neben ihrem Haus. Die für die Collage verwendeten Texturen stammen aus dem verschmutzten Meerwasser, das die Gegend umgibt und das während der Regenzeit Teile der Region überflutet. 2021

Bereits zum elften Mal hatten Fotograf:innen die Möglichkeit ihre Arbeiten, die auf dem afrikanischen Kontinent entstanden sind oder die sich mit der afrikanischen Diaspora auseinandersetzen, einzureichen. Die international zusammengesetzte Jury hat 25 Arbeiten ausgewählt. Eine Selektion aus der Shortlist:

Die Bewohner:innen der Gemeinde Tombotima lebt von Viehzucht und dem Anbau von Gemüse und Cashewnüssen. Sie haben keinen Brunnen und müssen weite Strecken zurücklegen, um Wasser zu holen, das verschmutzt ist. Die Männer sind für das Wasserholen zuständig, da es für Frauen zu gefährlich ist, insbesondere wenn sie schwanger sind. Die Gemeinde hat festgestellt, dass es nicht mehr so häufig und so schnell regnet wie früher, was sich auf ihre Einnahmequelle – die Landwirtschaft - auswirkt. Kadiatou H. Kamarra, Maa Kanu und Mariatu Kanu sind Bäuerinnen, Mütter und Ehefrauen. Alle drei Frauen haben müssen mit der drastischen Veränderung der Wasserreserven umgehen, und alle drei mussten ihre Schulausbildung aufgrund der Abwesenheit oder dem frühen Tod ihrer Eltern abbrechen und heiraten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Sie stehen unter einem Cashewnussbaum der Gemeinde und tragen Cashewnusszweige auf dem Kopf. 2021

“Wata Na Life”, for Wateraid & British Journal of Photography, 2021
Wata Na Life – Wasser ist Leben in Krio; ist ein Satz, den man in Sierra Leone, einem Land, in dem Wasser einer Währung gleichkommt immer wieder hört. Im Auftrag von Wateraid und dem British Journal of Photography verbrachte Ngadi Smart drei Monate in ihrem Herkunftsland, um den Zusammenhang zwischen Wasser und dem sich verändernden Klima zu erforschen. Sie fand Gemeinschaften, die sich so gut wie möglich an die Folgen einer durch das Klima verschärften Wasserkrise, inmitten von Korruption und mangelnder staatlicher Planung vor.

Das Projekt ist eine deutliche Absage an die häufig "entmenschlichende" Darstellung der afrikanischen Entwicklungsländer in den westlichen Medien. Mit lebendigen Collagen erschafft sie ein Gegenpool zum "tropischen Armutsporno", indem sie das Wesen und die Identität der Menschen und Orte in Sierra Leone mit Landschaften, Portraits und Objekten der einzelnen Orte zu authentischeren Darstellungen, als es ein einzelnes Bild vermitteln vermag. Sie wünscht sich, dass sich die Menschen in Sierra Leone das Werk anschauen und stolz auf ihr Land sind.

Ngadi Smart (*1988) wurde in London geboren, wo sie heute lebt.

Untitled, from White Gold Series, 2021 | © Amina Kadous

White Gold 2021
Die ersten Samen ihrer Identität wurden in El Mehalla Al Kobra gepflanzt, ihrer Heimat und der ägyptischen Baumwolle. Durch ihre jungen Augen erstrahlte das Haus ihres Grossvaters mit Licht und Erinnerungen, die die Baumwollfäden widerspiegeln, die sich über drei Generationen reichen. Ihr Urgrossvater war Seiden- und Wollhändler, einer der ersten in El Mehalla, der die Anfangsphase des damals populären werdenden Textilhandels prägte. In den späten 1960er Jahren gründete Ihr Grossvater eine Textilfabrik in der Stadt, in den 1980er Jahren folgte ihr Vater und pflanzte Baumwollsaat.

Sie stützt sich auf das Vermächtnis ihrer Grosseltern, deren Archive und der erodierenden Geschichte ihrer Heimat Ägypten und versucht mit dieser Arbeit die übriggebliebene und verdorrte Baumwollsaat wieder zu verbinden und zu sammeln. Einst ein wichtiges Symbol für die ägyptische Identität und des kulturellen Reichtums, dass sie mit der Vergangenheit, der Entwicklung, der Erosion und dem heute verbindet. Sie stellt sich die Fragen was gewesen sein könnte, was könnte noch sei und was sie verloren haben?

Amina Kadous (*1991) in El Mehalla geboren und lebt heut in Kairo, Ägypten.

Junior Mungongu. 2021 | © Colin Delfosse

Fulu Act, 2021
In den Strassen Kinshasas machen Künstler:innen auf die Herausforderungen aufmerksam, mit denen die kongolesische Hauptstadt zu kämpfen hat. In einer zunehmend zerstörten Umwelt hinterfragen sie den Überfluss an Konsumgütern und Müll, indem sie sie zu Kostümen recyceln. Als Kollektiv treten sie in den Strassen auf und prangern gesellschaftliche Probleme an: fehlende Gesundheitsversorgung, Umweltverschmutzung, Abholzung und Überkonsum. Mit einer urbanen Kultur und symbolischen Ritualen ihrer Vorfahren treten die Künstler:innen in einen Dialog mit dem Einwohner:innen der Stadt.

Die demografische Explosion dieser Megalopolis in Verbindung mit den wachsenden Bedürfnissen, einer globalen Wirtschaft und einem grossen Appetit auf Einwegplastik haben zu einer massiven Einfuhr von Konsumgütern geführt, die eine Verwüstung hervorrufen. Die Folgen sind alarmierend: 13 Millionen Einwohner erzeugen jeden Tag 7 Tonnen Abfall. Arme Stadtviertel sind am stärksten betroffen – die Ungleichheit wird verstärkt.

Ausserhalb des Stadtzentrums reihen sich Slums an Slums aneinander – ohne jegliche Infrastruktur. Die Beschaffung von Lebensmitteln und die Fortbewegung stellen eine tägliche Herausforderung dar. Der kongolesische Staat ist nicht in der Lage, grundlegende Probleme wie fehlende Strassen, Kanalisationen und Strom zu lösen.

In diesen Vierteln verkörpern die Künstler:innen ihre Stadt neu, indem sie zeitgenössische Mythen schaffen. Was die traditionellen Rituale betrifft, so verkörpern sie den Archetypus der Natur, der sich den wichtigsten Herausforderungen der Umwelt konfrontiert und stellen unsere Modernität in Frage.

Colin Delfosse (*1981) ist in Ixelles geboren und lebt in Brussels, Belgien.

L‘origine du monde. 2018 | © Fatimazohra Serri

Shades of Black, 2022
2017 hat Fatimazohra Serri aus einem tiefen Bedürfnis mit diesem Langzeitprojekt begonnen, um ihre Gedanken und ihrer Ablehnung der Situation, in der sie sich und die Frauen, die sie umgeben auszudrücken. Sie möchte mit der Arbeit die Situation der Frauen in der marokkanischen Gesellschaft, insbesondere die konservative Seite anhand der Realität ihres Lebensunterhaltes und den verschiedenen Herausforderungen aufzeigen, mit denen sie konfrontiert sind. Sie lässt sich von ihrer Umgebung inspirieren, von Frauen, die sie kennt, von Situationen, die sie selbst täglich erlebt. Ihre Bilder spiegeln das Leben der Frauen in der marokkanischen Gesellschaft wider. Das Projekt ist auch eine Vertiefung der Erkundung von Weiblichkeit, von Sexualität und der Beziehung zwischen Frauen und Männern.

Fatimazohra Serri (*1995) ist in Taza geboren und lebt in Nador, Marokko.

Reflected Refraction. 2022 | © Mekbib Tadesse

Lost in Connection, 2022
"Ein Eichhörnchen, das vor Ihrem Haus stirbt, kann für Ihre Interessen relevanter sein als Menschen, die in Afrika sterben." Mark Zuckerberg
Prägnanter könnte dieser Satz den Stellenwert und den Platz von Afrikaner:innen in der virtuellen Welt nicht besser ausdrücken. Eigentlich sollte das Internet die Welt zusammenbringen und doch entscheiden Kodierungen und Algorithmen was wir sehen, um mit kommerziellen Absichten Emotionen zu wecken und uns mit den gleichen Dingen wieder trennen. Was uns verbinden sollte, trennt uns. Es ist offensichtlich, dass der allgemeine Konsum von Onlineinhalten, geblendet von Freuden der virtuellen Erfahrung, seinen Preis hat, sei es Chaos, Ablenkung, Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit oder anderes. Algorithmen drängen uns in eine Ecke, aus der wir kaum entkommen können. Mekbib Tadesse ist überzeugt, dass in dieser Auseinandersetzung der afrikanische Kontext nur am Rande eine Rolle spielt. Während afrikanischen Länder versuchen, ihre Bevölkerung mit Internet zu versorgen und zu erreichen, haben viele App-Entwickler die Idee der Nutzungslücke verdrängt und den Konsum virtueller Inhalte unterschätzt. Soziale Medien sind nicht das Problem, aber sie sind der Motor für das Chaos, das wir derzeit erleben.

 Mekbib Tadesse (*1989) wurde in Addis Abeba, Äthiopien geboren, wo sie heute lebt.

Ma kwela. 2022 | © Robert Nzaou Kissolo

Louzolo, 2022
Louzolo – Liebe in Kikongo einer lokalen, kongolesischen Sprache. Die Serie beleuchtet die Sprache der Liebe in der kongolesischen Gesellschaft, die Gebote und Verbote, was akzeptiert wird und was nicht… Wie viel ist zu viel, wie kann, darf man Liebe in der Öffentlichkeit ausdrücken. Die Bilder zeigen ein vertauschtes Rollenbild, wie es in den meisten kongolesischen Haushalten üblich ist. Kleine Dinge, die die Wertschätzung zwischen Männern und Frauen bedeuten.

Robert Nzaou Kissolo (*1976) wurde in Nkayi geboren und lebt heute in Pointe-Noire, DR Kongo.

Mrs. May. 2021 | © Remofiloe Nomandla Mayisela

Lip Service, 2022
Lip Service erforscht den Gedanken, der hinter dem berühmt, berüchtigten Satz: "Der Weg zum Herzen eines Menschen führt durch seinen Magen." Ein Sprichwort, das auf der ganzen Welt bekannt ist. Im Laufe der Jahre wurden Frauen Räume zugewiesen, die von der patriarchischen Gesellschaft gestützt wird. Oft sind die Räume auf das Haus, die Wohnung, insbesondere die Küche begrenzt. Innerhalb der etablierten Konsumkultur funktionieren Frauen weiterhin als Warenfetisch – eine Erfahrung, die nicht durch Nationalität und Geografie begrenzt wird. Der Vergleich von Frauen mit Lebensmitteln ist ein beliebtes rhetorisches Mittel, um Frauen auf die gleiche Stufe zu stellen – leicht zu bekommen und zu geniessen. Als junge moderne Makoti [1]begann Remofiloe Nomandla Mayisela in einer institutionellen Verbindung wie der Ehe die starke kulturelle, patriarchalische Zuweisung von Frauen in die Küche und ihrer Körper für den Konsum zu spüren. 

Remofiloe Nomandla Mayisela (*1994) wurde in Johannesburg geboren, wo sie heute lebt.

Die fünf Gewinner:innen werden am 17. Juni, 17 Uhr im Rahmen der photo basel bekannt gegeben.

Der CAP-Preis ist der internationale Preis für zeitgenössische afrikanische Fotografie, der seit 2012 jährlich an fünf Fotografen verliehen wird, deren Werke auf dem afrikanischen Kontinent entstanden sind oder die sich mit der afrikanischen Diaspora auseinandersetzen.

[1] Makoti – Braut oder Schwiegertochter. Ein in Südafrika weit verbreiteter kultureller Begriff.

Encounter…

Aus der Serie Encounter | © Silvia Rosi

Encounter ist ein fiktives Familienalbum, das die Erzählungen von Migration und Diaspora durch Selbstportraits, Theatralik und Symbolik erforscht. Inspiriert von einem Bild ihrer Mutter, die in ihrer Jugend auf dem Markt von Lomé arbeitete, zeichnet Silvia Rosi die Migration ihrer Eltern von Togo nach Italien nach.

Aus der Serie Encounter | © Silvia Rosi

Mit eigenen künstlerischen Strategien und der Tradition der westafrikanischen "Studioportraits" entwickelt sie die Inszenierung ihrer Familiengeschichte. Sie stellt die Visualisierung der italienischen Afro-Abstammung und die ständige Arbeit der Identitätsverhandlung. Mit Encounter hinterfragt Silvia Rosi den Betriff der Identität, der sich für diese Italiener und Italienerinnen mit diasporischer Abstammung in ständiger Entwicklung befindet.

Aus der Serie Encounter | © Silvia Rosi

Ihre Bilder erwähnen Themen der in die Gegenwart geholten Tradition und der Auswirkungen der Migration. Ein zentraler Aspekt in ihrer Arbeit ist die Beobachtung des traditionellen Transportierens auf den Köpfen. Sie beleuchtet die Komplexität familiärer Beziehungen und die (Selbst-)Darstellung familiärer Bindungen als ein Ort, an dem strukturelle soziale Fragen auftauchen und Subjektivitäten gefeiert werden, die im Mainstream verborgen sind.

Aus der Serie Encounter | © Silvia Rosi

Silvia Rosi (*1992) lebt zwischen England und Italien. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Fotografie vom London College of Communication. Im Jahr 2020 gewann sie den Jerwood/Photoworks Award und den Portrait of Britain Award des British Journal of Photography. Ihre Arbeiten wurden in mehreren Ausstellungen in London gezeigt, darunter der Taylor Wessing National Portrait Prize, die Autograph ABP New Artist Commissions und das PHMuseum Days Photo Festival. Auftrag des Jerwood/Photoworks Awards 2020

Aus der Serie Encounter | © Silvia Rosi

Encounter ist bis am 29. Mai im Rahmen von Circulation(s) in Paris und an den Bieler Fototagen im Photoforum Pasquart zu sehen.

Aus der Serie Encounter | © Silvia Rosi

Preview photo basel 2022…

Bildhalle | © Ilona Langbroek, Bogoriana 2022

Die siebte Ausgabe der photo basel - erste und bislang einzige Kunstmesse für Fotografie der Schweiz, findet vom 14. bis 19. Juni 2022 im Volkshaus Basel zeitgleich mit der Art Basel statt.

Artco Galerie | © Johanna Maria Fritz, Kabul-Afghanistan, 2017

Seit der ersten Ausgabe 2015 hat die photo basel ihr Profil als bedeutendste Fotomesse im deutschsprachigen Raum gefestigt. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Fotografie immer mehr in den internationalen Museen etabliert und bildet ein zentrales Fundament in der jüngeren Kunstgeschichte. Die photo basel möchte als Kunstmesse aktiv zu diesem Dialog beitragen und die Kunstfotografie mit all ihren Interessengruppen gleichzeitig während der Art Basel zusammenführen.

Galerie 94 | © Anna Lehmann-Brauns, Museum der Unschuld Istanbul, 2020

40 internationale Aussteller*innen aus 18 Ländern nützen die photo basel ihre Künstler*innen Sammler*innen und einem interessierten Publikum zu präsentieren. Auch dieses Jahr können neu hinzugekommene Galerien und ihre Künstler*innen entdeckt werden: The Photographer’s Gallery (London), Analix Forever (Geneva), Bonne Espérance (Paris), Contour Gallery (Rotterdam), die Mauer (Prato), Espace L (Geneva), Galerie XII (Paris & Los Angeles), Mars Gallery (Melbourne), ToBe Gallery (Budapest), Versus Art Projects (Istanbul).

Contour Gallery | © Margriet Smulders, Who likes Red, Yellow and Blue,2020

Galerien der 7. Ausgabe der photo basel
Alex Schlesinger, Zürich
Analix Forever, Geneva
Artco, Aachen, Berlin & Cape Town
Arte Giani, Frankfurt
Baudoin Lebon, Paris
Bildhalle, Zürich & Amsterdam
Bonne Espérance*, Paris
Camara Oscura, Madrid
Catherine & André Hug, Paris
Clair by Kahn, Zürich
Contour Gallery*, Rotterdam
Die Mauer*, Prato
Galerie Dix9, Paris
Dorothée Nilsson Galerie, Berlin
Galerie Echo119, Paris
Espace L*, Geneva
Fabian & Claude Walter Galerie, Zürich
Galerie 94, Baden
Galerie Bart, Amsterdam
Galerie Esther Woerdehoff, Paris & Geneva
Galerie l'antichambre, Chambéry
Galerie Peter Sillem, Frankfurt
Galerie Springer Berlin, Berlin
Galerie STP, Greifswald
Galerie Monika Wertheimer, Oberwil/Basel
Galerie XII*, Paris & Los Angeles
Galerija Fotografija, Ljubljana
Hartmann Books, Stuttgart
Ibasho, Antwerpen
ISSP, Riga
Kahmann Gallery, Amsterdam
Mars Gallery*, Melbourne
Migrant Bird Space, Berlin & Beijing
Python Gallery*, Zürich
Photon, Ljubljana & Vienna
Red Lab Gallery*, Milano
The Photographers’ Gallery*, London
ToBe Gallery*, Budapest
Versus Art Project*, Istanbul
Willas Contemporary*, Oslo & Stockholm

Red Lab Gallery | © Yorgos Yatromanolakis, 004, 2018

Für die siebte Ausgabe konnte photo basel Sonia Voss als künstlerische Leiterin gewinnen. Ihre wichtigsten Ausstellungen: Isabelle Le Minh: Cristal réel. After Alfred Ehrhardt (Goethe Institut Paris & Alfred Ehrhardt Foundation Berlin, 2019-20); Restless Bodies: Ostdeutsche Fotografie 1980-89 (Rencontres d'Arles, 2019), Louis Roederer Discovery Award 2021 (Rencontres d'Arles, 2021) und zwei Ausstellungen im Musée de la Chasse et de la Nature in Paris: Sophie Calle, Serena Carone: Beau doublé, Monsieur June 14 - 19, 2022 ©PUTPUT Popsicles 2012 - Courtesy Galerie Esther Woerdehoff le marquis! (2017-18) sowie George Shiras: In the Heart of the Dark Night (2016-17). Sonia Voss ist zudem Autorin bei folgenden Verlagshäusern tätig Éditions Xavier Barral, Koenig Books, Filigranes und Kehrer.

Galerie XII Paris | © Mona Kuhn, An Open Door, 2006

photo basel Benefiz Edition
Aufgrund des andauernden Krieges in der Ukraine, wird die photo basel die Werke von 5 Künstler*innen mit ukrainischer Herkunft in einer Sonderedition auf der Messe verkaufen. Der Erlös wird vollumfänglich gespendet.

Les mains de Suzana, 1939 | © Gisele Freund

Hommage an Anita Neugebauer
Anita Neugebauer (1916-2012) gründete 1976 mit der Galerie "photo art basel" die erste Fotogalerie der Schweiz und setzte sich die Vermittlung von internationaler und nationaler Fotografie zum Ziel. Mit ihrer regen Galerie-, Ausstellungs- und Sammeltätigkeit wurde sie zu einer wichtigen Wegbereiterin für die weitere Entwicklung der Fotografie in der Schweiz. Die photo basel widmet in der diesjährigen Ausgabe mit der Sonderausstellung "Anita’s Point of View" eine Hommage an die Pionierin der Schweizer Fotogalerien. Kuratiert wird diese Sonderausstellung unter anderem von ihrer Tochter, Claudia Neugebauer sowie Alessia Widmer.

Art, FineArt, Art FairMiryam Abebe
Family Affair…

© Ismail Zaidy

Bereits als Kind war Ismail Zaidy angetan von der Art und Weise wie Frauen ihre Stoffe, zum Beispiel der Djellaba[1], auf der Strasse trugen, diese traditionellen Kulturen und Kleidungsweisen inspirieren den Fotografen noch heute.

© Ismail Zaidy

Fotografie ist für Ismail Zaidy eine "Familienangelegenheit". 2018 hat er mit dem Projekt "3aila" (عائلة, arabisch Familie) gestartet. Seine Geschwister Fatima und Othmane spielen eine wichtige Rolle bei der Ideenfindung hinter den Bildern. Die Bilder nimmt er mit seinem Handy im Studio Sa3ada, ein Raum, den sie auf dem Dach ihres Wohnhauses eingerichtet haben, auf. Sa3ada – Freude, sei das Gefühl, das sie beim Gestalten in diesem Raum haben.

© Ismail Zaidy

Der kreative Prozess beginnt mit der Ideenentwicklung, dem Beschaffen der Requisiten meistens auf dem Flohmarkt. Die Zeitplanung hängt stark von der Schulzeit seiner Geschwister ab. Steht eine Prüfung an, wird alles auf Eis gelegt.

© Ismail Zaidy

In seiner Arbeit versucht er die verschiedenen Familienthemen zu beleuchten; Alltagsprobleme, fehelende Kommunikation, Distanz zwischen Geschwistern und Eltern. Entfremdung in der Familie sei ein Problem, das viele betreffe, aber keiner spreche die Problematik an. Er möchte mit seiner Arbeit zeigen, dass Familie eines der wertvollsten Geschenke im Leben ist.

© Ismail Zaidy

Ismail Zaidy ist in der Gegend von Marrakesch aufgewachsen. Er ist Autodidakt. 2017 begann er die Fotografie als kreatives Ventil für seine Perspektive zu nützen. Er nutzt seine Praxis und die Möglichkeit, mit dem Handy zu fotografieren und über digitale Plattformen zu veröffentlichen - als Mittel, um diese einzigartigen, poetischen Aspekte seiner Kultur zu teilen. Ismail Zaidy ist Mitglied von Noorseen. Noorseen ist ein marokkanisches Kollektiv mit 14 Fotografen und Fotografinnen.

Arbeiten von Ismail Zaidy sind bis 12. Juni 2022 im Rahmen der Cap Prize Ausstellung im Rieterpark in Zürich zu sehen.  

Ben Füglister (Gründer Cap Prize und Kurator der Ausstellung) führt am 17. April, 1., 15. und 28. Mai durch die Ausstellung im Park. Am 29. Mai gibt es eine Spezialführung durch die Cap Prize Ausstellung im Park und der Ausstellung "The Future is Blinking" im Museum Rietberg.

© Ismail Zaidy

Der CAP-Prize ist der internationale Preis für zeitgenössische afrikanische Fotografie, der seit 2012 jährlich an fünf Fotografen vergeben wird, deren Werke auf dem afrikanischen Kontinent entstanden sind oder die sich mit der afrikanischen Diaspora auseinandersetzen.

[1] Die Djellaba (arabisch جلابة), auch Dschellaba oder Galabiya, ist ein traditioneller bodenlanger und die Körperkonturen weitgehend verbergender Überwurf- und Kapuzenmantel mit langen Ärmeln in den Ländern des Maghreb, insbesondere in Marokko. Es unterscheidet sich von der ägyptischen Galabija durch eine angenähte spitze Kapuze. Djellabas als Frauengewänder sind erst um die Mitte des 20. Jahrhunderts in den Städten bekannt geworden; auf dem Land geschah dies erst in den 1970er und 1980er Jahren. Durch die Verwendung von in hellen Tönen gefärbter Stoffe oder durch besonders feine Webtechniken sind sie in der Regel auffälliger als die der Männer; mittlerweile sind sie auch häufig gemustert (Karos, Blumen etc.). Als Frauenkleidung wird die Djellaba gelegentlich auch aus Seide gewebt und/oder mit Gold- und Silberfäden bestickt und verziert; sie dient dann als eine Art Festgewand oder "Abendkleid". Die Kapuzen vieler Frauen-Djellabas enden oft in einer Quaste. (Quelle: Wikipedia)

Art, ExhibitionMiryam Abebe