CHAUSSEE 36 PHOTO FOUNDATION | Berlin
3. März - 29. April 2023
Die Ausstellung findet im Rahmen des EMOP Berlin - European Month of Photography statt.
Heinz Hajek-Halkes Lichtgrafik & neue Wegbereiter*innen
Banz & Bowinkel, Jana Dillo, Heinz Hajek-Halke, Hanno Otten, Casey Reas, Daisuke Yokota
Die Gruppenausstellung "Über das Fotografische hinaus“ widmet sich den Lichtgrafiken (1950-1960er) von Heinz Hajek-Halke im Dialog mit den neuen Pionieren des abstrakten Bildes.
Heinz Hajek-Halke (1898 - 1983), einer der bedeutendsten Fotokünstler des 20. Jahrhunderts, hat ein umfangreiches Werk geschaffen, das ganz im Zeichen des Experiments steht. Von den ersten Fotomontagen im Berlin der 1920er Jahre bis zu seinen abstrakten Werken der 1950er und 1960er Jahre hat Hajek-Halke, ein unklassifizierbarer Avantgardist, die Grenzen des fotografischen Mediums immer wieder neu ausgelotet.
Nach seinem Kunststudium in seiner Geburtsstadt Berlin wurde Hajek-Halke 1924 vom Presseverlag Dammert als Bildredakteur angestellt - der Beginn einer neuen Leidenschaft, die er sich als Autodidakt aneignete. Von diesem Zeitpunkt an arbeitete er als Pressefotograf für verschiedene Agenturen und lernte vor allem die experimentelle Arbeit in der Dunkelkammer kennen. Aus dieser Zeit stammen seine ikonischen Fotomontagen und Collagen, die in der illustrierten Presse und im Rahmen von Werbungen veröffentlicht wurden.
Nach seinem Rückzug an den Bodensee während des Dritten Reichs kehrte er in der Nachkriegszeit zu seiner experimentellen Tätigkeit zurück. 1949 bis 1952 war er Mitglied der Gruppe "fotoform", außerdem war er mit abstrakten Künstlern aus seinem Umfeld in Kontakt.
Hajek-Halke gilt als Erfinder der Lichtgrafik, die er seit Anfang der 1950er immer weiter verfeinerte. Die Lichtgrafik ist eine technische Meisterleistung, die in der Dunkelkammer ohne Kamera ausgeführt wird und ihren Ursprung im Fotogramm hat. Anstatt (halb)transparente Objekte auf Fotopapier zu belichten, erstellte der Künstler ein neues Negativ aus einer kleinen Glasplatte oder einem Film, das in den Vergrößerer gelegt und auf Fotopapier belichtet wurde. Da die Herstellung dieses Negativs zahlreiche Variationen vom gleichen Motiv ermöglicht, erfordert sie einen vollständigen physischen Eingriff. Auflösen in einem warmen Bad, Einschnitte, Auslaufen von Tusche oder Fixiermittel, Hinzufügen von Klebstoff, Folien und Farbmasken: Alle Mittel sind gut, um die Oberfläche des Negativs vollständig zu verändern. Unter dem Einfluss des "gelenkten Zufalls" verwandelt sich Hajek-Halke in einen Alchemisten, der Techniken aus der Fotografie, der Chemie und der Malerei miteinander verbindet, um neue Texturen und Strukturen entstehen zu lassen. Fantasiewelten - zwischen üppigen Vegetationen und kosmischen Landschaften – kommen zum Vorschein.
"Weil die Praktiken oft über das Fotografische hinausgehen spricht man hier eben am besten von Lichtgrafiken." (Franz Roh, Vorwort von Hajek-Halke: Lichtgrafik, 1964)
Die Lichtgrafiken waren zu Lebzeiten des Künstlers Gegenstand zahlreicher Ausstellungen und einer späten Wiederentdeckung seit Anfang der 2000er Jahre. In der aktuellen Ausstellung wird zum ersten Mal eine Auswahl von Hajek-Halkes originalen Abzügen im Licht der zeitgenössischen experimentellen abstrakten Kunst betrachtet.
Von 1955 bis 1967 lehrte Hajek-Halke als erster deutscher Fotograf als Dozent für „Foto-Grafik“ an der Hochschule für bildende Künste Berlins. Durch seinen Unterricht und seine zahlreichen Schriften beeinflusste Hajek-Halkes Lichtgrafik eine ganze Generation experimenteller Fotografen, von seinem Schüler Floris Neusüss bis hin zu Gottfried Jäger, dem führenden Vertreter der "generativen Fotografie".
Die Ausstellung „Über das Fotografische hinaus“ möchte die Fragestellung beleuchten, inwieweit das komplexe Thema der Lichtgrafik heute noch aktuell ist und was ein abstraktes Bild im postdigitalen Zeitalter bedeutet. Ausgehend von Hajek-Halkes eigener Klassifizierung wurden Werke von sechs Künstler*innen ausgewählt. Entscheidend war dabei ihr experimentelles Innovationspotential als direkte Reaktion auf die verschiedenen Variationen von Lichtgrafiken. Sie zeigen Arbeiten vom analogen Fotogramm bis hin zur Abstraktion, die mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt wurde.
In ihren Bodypaintings kreiert das deutsche Künstlerduo Banz & Bowinkel eine neue Bildsprache durch eine komplexe Arbeitsmethode, bei der die fortschrittlichsten Technologien zum Einsatz kommen. Die Drop Paintings, die an die Ästhetik einiger Lichtgrafiken erinnern, werden zwar durch Augmented Reality erzeugt, haben aber einen physischen Ausgangspunkt. Die Künstler nehmen die Bewegungen von Performern im Studio auf, bevor sie sie in einen virtuellen Raum übertragen. Das Ergebnis sind erstaunliche Farbspritzer, die in Virtual Reality entdeckt werden können oder in großformatigen Fotografien kristallisiert sind.
Giulia Bowinkel (*1983) und Friedemann Banz (*1980) haben beide an der Kunstakademie in Düsseldorf studiert. Ihre Fotografien, Videos und Installationen wurden international ausgestellt.
Mit ihrer 2020 begonnenen Serie Polagramme tritt die junge Künstlerin Jana Dillo das direkte Erbe von Hajek-Halke an, indem sie ebenfalls eine neue Fotogrammtechnik entwickelt. Die Polagramme, die auf Sofortbildfilmen (Fuji FP-100 C) in der Dunkelkammer aufgenommen werden, bestehen aus der Erstellung von farbigen Miniatur-Fotogrammen. Eckige Formen und geworfene Schatten entstehen dann durch die Manipulation von farbigem Licht und Schablonen.
Jana Dillo wurde 1992 im Schwarzwald geboren und studiert seit 2018 Fotografie an der Kunsthochschule Essen. Ihre kürzlich erschienene, viel beachtete Serie von Polagrammen wurde bereits in mehreren Ausstellungen in Europa gezeigt.
Die Farbe steht im Mittelpunkt der Forschung des Künstlers Hanno Otten (*1954, Köln).
Ottens Ausbildung als Maler war ausschlaggebend für die Hinwendung zur Fotografie. Wie bei seinen Gemälden konzentriert er sich auch in seinen Fotogrammen auf das Experimentieren mit der Materialität des Mediums, indem er alle überflüssigen Motive eliminiert.
Wie die Farblichtgrafiken thematisieren Ottens Arbeiten das Licht und seine Interaktion mit der Farbe.
Hanno Otten lebt und arbeitet in Köln. Seine Arbeiten über Farbe, für die er seit den 1990er Jahren bekannt ist, waren das Thema zahlreicher Ausstellungen in Deutschland sowie in den USA. Sein Werk befindet sich in bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen – u.a. im Los Angeles County Museum of Art (LACMA) und im Houston Museum of Fine Art.
Wie Hajek-Halke stellt auch Casey Reas (*1972, USA) den experimentellen Schöpfungsakt - hier das Programmieren - in den Mittelpunkt seiner Forschung. Doch was passiert, wenn die Computersoftware die Hand des Künstlers überwindet? In Process Compendium (2004-2014), einer Serie, die besonders repräsentativ für sein Werk ist, perfektioniert der Pionier der digitalen Kunst eine Custom Software, mit der er unendliche visuelle Kombinationen aus organischen Formen und mechanischen Strukturen entwickeln kann. Casey Reas lebt und arbeitet in Los Angeles, wo er an der University of California lehrt. Seine Werke wurden in den USA, Europa und Asien ausgestellt und befinden sich in den Sammlungen nationaler Museen wie dem Centre Pompidou oder dem San Francisco Museum of Modern Art.
In Daisuke Yokotas Color Photographs taucht eine kosmische Welt mit transparenten Formen auf. Um dies zu erreichen, entwickelte der junge Japaner radikale Methoden: unter anderem die Entwicklung von Farbnegativen in kochendem Wasser. Die Negative mit veränderter Emulsion werden dann gescannt und digital überlagert. Im post-digitalen Zeitalter, das von einer Flut immaterieller Bilder beherrscht wird, entschied sich Yokota, die Materialität des fotografischen Films zu erforschen, in Anlehnung an den Entstehungsprozess der Lichtgrafiken. Daisuke Yokota (*1983, Japan) ist einer der innovativsten experimentellen Fotografen seiner Generation. Seit der Verleihung des Foam Paul Huf Award im Jahr 2016 wird sein Werk weltweit präsentiert.
L'exposition de groupe "Au-delà de la photographie" est consacrée aux œuvres photographiques (années 1950-1960) de Heinz Hajek-Halke en dialogue avec les nouveaux pionniers du visuel abstrait.
Heinz Hajek-Halke (1898 - 1983), l'un des artistes photographes les plus importants du 20e siècle, a créé une œuvre considérable entièrement placée sous le signe de l'expérimentation. Depuis ses premiers photomontages dans le Berlin des années 1920 jusqu'à ses œuvres abstraites des années 1950 et 1960, Hajek-Halke, un avant-gardiste inclassable, n'a cessé de repousser les limites du médium photographique.
Après des études d'art dans sa ville natale de Berlin, Hajek-Halke a été embauché en 1924 par la maison d'édition de presse Dammert en tant que rédacteur photo - le début d'une nouvelle passion qu'il a acquise en autodidacte. À partir de ce moment, il a travaillé comme photographe de presse pour différentes agences et s'est surtout familiarisé avec le travail expérimental en chambre noire. De cette époque datent ses photomontages et collages iconiques, publiés dans la presse illustrée et dans le cadre de publicités.
Après s'être retiré au bord du lac de Constance pendant le troisième Reich, il est revenu à ses activités expérimentales dans l'après-guerre. De 1949 à 1952, il a été membre du groupe "fotoform", il a par ailleurs été en contact avec des artistes abstraits de son entourage.
Hajek-Halke est considéré comme l'inventeur du light graphic, qu'il n'a cessé d'affiner depuis le début des années 1950. La photogravure est une prouesse technique réalisée dans la chambre noire sans appareil photo et trouve son origine dans le photogramme. Au lieu d'exposer des objets (semi-)transparents sur du papier photo, l'artiste créait un nouveau négatif à partir d'une petite plaque de verre ou d'un film, qu'il plaçait dans l'agrandisseur et exposait sur du papier photo. Comme la fabrication de ce négatif permet de nombreuses variations à partir du même motif, elle nécessite une intervention physique complète. Dissolution dans un bain chaud, incisions, écoulement d'encre ou de fixateur, ajout de colle, de films et de masques de couleur : tous les moyens sont bons pour modifier complètement la surface du négatif. Sous l'influence du "hasard dirigé", Hajek-Halke se transforme en alchimiste, combinant des techniques issues de la photographie, de la chimie et de la peinture pour faire apparaître de nouvelles textures et structures. Des mondes imaginaires - entre végétation luxuriante et paysages cosmiques - se révèlent.
"Parce que les pratiques dépassent souvent le cadre de la photographie, il est justement préférable de parler ici de graphismes lumineux". (Franz Roh, préface de Hajek-Halke : Lichtgrafik, 1964).
Les Lichtgrafiken ont fait l'objet de nombreuses expositions du vivant de l'artiste et d'une redécouverte tardive depuis le début des années 2000. Dans l'exposition actuelle, une sélection de tirages originaux de Hajek-Halke est examinée pour la première fois à la lumière de l'art abstrait expérimental contemporain.
De 1955 à 1967, Hajek-Halke a été le premier photographe allemand à enseigner le "photo-graphisme" à la Hochschule für bildende Künste de Berlin. Par son enseignement et ses nombreux écrits, le graphisme lumineux de Hajek-Halke a influencé toute une génération de photographes expérimentaux, de son élève Floris Neusüss à Gottfried Jäger, le principal représentant de la "photographie générative".
L'exposition "Au-delà de la photographie" souhaite mettre en lumière la question de savoir dans quelle mesure le thème complexe du graphisme lumineux est encore d'actualité aujourd'hui et ce que signifie un visuel abstrait à l'ère post-numérique. À partir de la propre classification de Hajek-Halke, des œuvres de six artistes* ont été sélectionnées. Leur potentiel d'innovation expérimentale en tant que réaction directe aux différentes variations des graphismes lumineux a été déterminant. Vous présentez des travaux allant du photogramme analogique à l'abstraction créée à l'aide de l'intelligence artificielle.
Dans leurs bodypaintings, le duo d'artistes allemands Banz & Bowinkel crée un nouveau langage visuel grâce à une méthode de travail complexe qui fait appel aux technologies les plus avancées. Les drop paintings, qui rappellent l'esthétique de certains graphismes lumineux, sont certes générés par la réalité augmentée, mais ont un point de départ physique. Les artistes enregistrent les mouvements des performeurs en studio avant de les transférer dans un espace virtuel. Il en résulte d'étonnantes éclaboussures de peinture que l'on peut découvrir en réalité virtuelle ou cristalliser dans des photographies grand format.
Giulia Bowinkel (*1983) et Friedemann Banz (*1980) ont tous deux étudié à l'Académie des arts de Düsseldorf. Leurs photographies, vidéos et installations ont été exposées à l'échelle internationale.
Avec sa série de polagrammes commencée en 2020, la jeune artiste Jana Dillo reprend l'héritage direct de Hajek-Halke en développant elle aussi une nouvelle technique de photogramme. Les polagrammes, réalisés sur des films instantanés (Fuji FP-100 C) en chambre noire, consistent à créer des photogrammes miniatures en couleur. Les formes angulaires et les ombres projetées sont ensuite obtenues par la manipulation de lumières colorées et de pochoirs.
Jana Dillo est née en 1992 dans la Forêt-Noire et étudie depuis 2018 la photographie à la Kunsthochschule d'Essen. Sa récente série de polagrammes, très remarquée, a déjà fait l'objet de plusieurs expositions en Europe.
La couleur est au cœur de la recherche de l'artiste Hanno Otten (*1954, Cologne).
La formation de peintre d'Otten a été déterminante pour son orientation vers la photographie. Comme pour ses peintures, il se concentre dans ses photogrammes sur l'expérimentation de la matérialité du médium, en éliminant tous les motifs superflus.
Comme les graphiques de lumière colorée, les travaux d'Otten ont pour thème la lumière et son interaction avec la couleur.
Hanno Otten vit et travaille à Cologne. Ses travaux sur la couleur, pour lesquels il est connu depuis les années 1990, ont fait l'objet de nombreuses expositions en Allemagne ainsi qu'aux États-Unis. Son œuvre se trouve dans d'importantes collections privées et publiques - entre autres au Los Angeles County Museum of Art (LACMA) et au Houston Museum of Fine Art.
Comme Hajek-Halke, Casey Reas (*1972, USA) transmet l'acte de création expérimental - ici la programmation - au centre de sa recherche. Mais que se passe-t-il lorsque le logiciel informatique dépasse la main de l'artiste ? Dans Process Compendium (2004-2014), une série particulièrement représentative de son œuvre, ce pionnier de l'art numérique perfectionne un logiciel sur mesure qui lui permet de développer des combinaisons visuelles infinies de formes organiques et de structures mécaniques. Casey Reas vit et travaille à Los Angeles, où il enseigne à l'université de Californie. Ses œuvres ont été exposées aux États-Unis, en Europe et en Asie et figurent dans les collections de musées nationaux tels que le Centre Pompidou ou le San Francisco Museum of Modern Art.
Dans les Color Photographs de Daisuke Yokota, un monde cosmique aux formes transparentes apparaît. Pour y parvenir, le jeune Japonais a développé des méthodes radicales : entre autres, le développement de négatifs couleur dans de l'eau bouillante. Les négatifs dont l'émulsion a été modifiée sont ensuite scannés et superposés numériquement. À l'ère post-numérique, dominée par un déluge de visuels immatériels, Yokota a décidé d'explorer la matérialité du film photographique, en s'inspirant du processus de création des estampes lumineuses. Daisuke Yokota (*1983, Japon) est l'un des photographes expérimentaux les plus innovants de sa génération. Depuis l'attribution du Foam Paul Huf Award en 2016, son travail est présenté dans le monde entier.
La mostra collettiva "Oltre la fotografia" è dedicata alla grafica luminosa (anni 1950-1960) di Heinz Hajek-Halke in dialogo con i nuovi pionieri dell'immagine astratta.
Heinz Hajek-Halke (1898 - 1983), uno dei più importanti artisti fotografici del XX secolo, ha creato un'ampia opera interamente sperimentale. Dai primi fotomontaggi nella Berlino degli anni Venti alle opere astratte degli anni Cinquanta e Sessanta, Hajek-Halke, un avanguardista inclassificabile, ha continuamente esplorato i confini del mezzo fotografico.
Dopo aver studiato arte nella sua città natale, Berlino, Hajek-Halke fu assunto nel 1924 dalla casa editrice Dammert Press come redattore di immagini: l'inizio di una nuova passione che acquisì da autodidatta. Da quel momento in poi lavorò come fotografo per la stampa per varie agenzie e imparò soprattutto a lavorare in modo sperimentale nella camera oscura. A questo periodo risalgono i suoi iconici fotomontaggi e collage, pubblicati sulla stampa illustrata e come parte di pubblicità.
Dopo il suo ritiro sul lago di Costanza durante il Terzo Reich, nel dopoguerra tornò al suo lavoro sperimentale. Dal 1949 al 1952 fu membro del gruppo "fotoform" e fu anche in contatto con artisti astratti del suo ambiente.
Hajek-Halke è considerato l'inventore della light graphics, che continuò a perfezionare a partire dai primi anni Cinquanta. La grafica luminosa è un capolavoro tecnico che si esegue in camera oscura senza macchina fotografica e trae origine dal fotogramma. Invece di esporre oggetti (semi)trasparenti su carta fotografica, l'artista crea un nuovo negativo da una piccola lastra di vetro o da una pellicola, che viene inserita nell'ingranditore ed esposta su carta fotografica. Poiché la produzione di questo negativo consente numerose variazioni dello stesso soggetto, richiede un intervento fisico completo. Scioglimento in un bagno caldo, incisioni, esaurimento dell'inchiostro o del fissativo, aggiunta di colla, lamine e maschere di colore: tutti i mezzi sono buoni per cambiare completamente la superficie del negativo. Sotto l'influenza del "caso guidato", Hajek-Halke si trasforma in un alchimista che combina tecniche della fotografia, della chimica e della pittura per creare nuove texture e strutture. Emergono mondi fantastici, tra vegetazione lussureggiante e paesaggi cosmici.
"Poiché le pratiche vanno spesso al di là della fotografia, è meglio parlare qui di grafica leggera". (Franz Roh, prefazione a Hajek-Halke: Lichtgrafik, 1964)
La grafica luminosa è stata oggetto di numerose mostre durante la vita dell'artista e di una tardiva riscoperta a partire dai primi anni 2000. Nella mostra attuale, una selezione di stampe originali di Hajek-Halke viene vista per la prima volta alla luce dell'arte astratta sperimentale contemporanea.
Dal 1955 al 1967, Hajek-Halke è stato il primo fotografo tedesco a insegnare "fotografia" alla Hochschule für bildende Künste di Berlino. Attraverso il suo insegnamento e i suoi numerosi scritti, la grafica della luce di Hajek-Halke ha influenzato un'intera generazione di fotografi sperimentali, dal suo allievo Floris Neusüss a Gottfried Jäger, il principale esponente della "fotografia generativa".
La mostra "Oltre la fotografia" si propone di fare luce sulla misura in cui il complesso tema della grafica della luce è ancora attuale e sul significato di un'immagine astratta nell'era post-digitale. Sulla base della classificazione di Hajek-Halke, sono state selezionate le opere di sei artisti. Il fattore decisivo è stato il loro potenziale innovativo sperimentale come reazione diretta alle diverse varianti della grafica della luce. I lavori presentati vanno dai fotogrammi analogici alle astrazioni create con l'aiuto dell'intelligenza artificiale.
Nei loro body painting, il duo di artisti tedeschi Banz & Bowinkel crea un nuovo linguaggio visivo attraverso un metodo di lavoro complesso che utilizza le tecnologie più avanzate. I dipinti a goccia, che ricordano l'estetica di alcune grafiche luminose, sono creati attraverso la realtà aumentata ma hanno un punto di partenza fisico. Gli artisti registrano i movimenti degli artisti in studio prima di trasferirli in uno spazio virtuale. I risultati sono sorprendenti schizzi di colore che possono essere scoperti nella realtà virtuale o cristallizzati in fotografie di grande formato.
Giulia Bowinkel (*1983) e Friedemann Banz (*1980) hanno studiato entrambi alla Kunstakademie di Düsseldorf. Le loro fotografie, video e installazioni sono state esposte a livello internazionale.
Con la serie Polagrams, iniziata nel 2020, la giovane artista Jana Dillo raccoglie l'eredità diretta di Hajek-Halke sviluppando anche una nuova tecnica di fotogrammi. Scattato su pellicola istantanea (Fuji FP-100 C) in camera oscura, Polagrams consiste nel creare fotogrammi a colori in miniatura. Forme angolari e ombre proiettate vengono poi create attraverso la manipolazione di luci colorate e stencil.
Jana Dillo è nata nel 1992 nella Foresta Nera e dal 2018 studia fotografia alla Kunsthochschule Essen. La sua recente e acclamata serie di polagrammi è già stata esposta in diverse mostre in Europa.
Il colore è al centro della ricerca dell'artista Hanno Otten (*1954, Colonia).
La formazione di Otten come pittore è stata decisiva per il suo passaggio alla fotografia. Come nei suoi dipinti, nei fotogrammi si concentra sulla sperimentazione della materialità del mezzo eliminando tutti i motivi superflui.
Come le grafiche di luce colorata, le opere di Otten tematizzano la luce e la sua interazione con il colore.
Hanno Otten vive e lavora a Colonia. Le sue opere sul colore, note fin dagli anni '90, sono state oggetto di numerose mostre in Germania e negli Stati Uniti. Le sue opere sono presenti in importanti collezioni private e pubbliche, tra cui il Los Angeles County Museum of Art (LACMA) e lo Houston Museum of Fine Art.
Come Hajek-Halke, anche Casey Reas (*1972, USA) pone l'atto sperimentale della creazione - in questo caso la programmazione - al centro della sua ricerca. Ma cosa succede quando il software del computer supera la mano dell'artista? In Process Compendium (2004-2014), una serie particolarmente rappresentativa del suo lavoro, il pioniere dell'arte digitale perfeziona un software personalizzato che gli permette di sviluppare infinite combinazioni visive di forme organiche e strutture meccaniche. Casey Reas vive e lavora a Los Angeles, dove insegna all'Università della California. Le sue opere sono state esposte negli Stati Uniti, in Europa e in Asia e sono presenti nelle collezioni di musei nazionali come il Centre Pompidou e il San Francisco Museum of Modern Art.
Nelle fotografie a colori di Daisuke Yokota emerge un mondo cosmico di forme trasparenti. Per ottenere questo risultato, il giovane artista giapponese ha sviluppato metodi radicali: tra gli altri, lo sviluppo di negativi a colori in acqua bollente. I negativi con emulsione alterata vengono poi scansionati e sovrapposti digitalmente. Nell'era post-digitale, dominata da una marea di immagini immateriali, Yokota ha deciso di esplorare la materialità della pellicola fotografica, seguendo il processo di creazione della grafica luminosa. Daisuke Yokota (*1983, Giappone) è uno dei fotografi sperimentali più innovativi della sua generazione. Da quando ha ricevuto il premio Foam Paul Huf nel 2016, il suo lavoro è stato presentato in tutto il mondo.
The group exhibition "Beyond the Photographic" is dedicated to the light graphics (1950-1960s) of Heinz Hajek-Halke in dialogue with the new pioneers of the abstract image.
Heinz Hajek-Halke (1898 - 1983), one of the most important photographic artists of the 20th century, created an extensive body of work that is entirely experimental. From his first photomontages in 1920s Berlin to his abstract works of the 1950s and 1960s, Hajek-Halke, an unclassifiable avant-gardist, continually explored the boundaries of the photographic medium.
After studying art in his native Berlin, Hajek-Halke was hired by the Dammert press publishing house as a picture editor in 1924 - the beginning of a new passion that he acquired as a self-taught photographer. From this point on, he worked as a press photographer for various agencies and learned especially about experimental work in the darkroom. His iconic photomontages and collages, which were published in the illustrated press and as part of advertisements, date from this period.
After retiring to Lake Constance during the Third Reich, he returned to his experimental work in the postwar period. From 1949 to 1952 he was a member of the group "fotoform", and he was also in contact with abstract artists from his environment.
Hajek-Halke is considered the inventor of light graphics, which he continued to refine from the early 1950s. Light graphics is a technical feat, executed in the darkroom without a camera, and has its origins in the photogram. Instead of exposing (semi)transparent objects on photographic paper, the artist created a new negative from a small glass plate or film that was placed in the enlarger and exposed on photographic paper. Since the creation of this negative allows for numerous variations from the same subject, it requires a complete physical intervention. Dissolving in a warm bath, incisions, leaking ink or fixative, adding glue, foils and color masks: all means are good to completely change the surface of the negative. Under the influence of "guided chance," Hajek-Halke transforms himself into an alchemist, combining techniques from photography, chemistry, and painting to create new textures and structures. Fantasy worlds - between lush vegetation and cosmic landscapes - emerge.
"Because the practices often go beyond the photographic, it is best to speak here precisely of light graphics." (Franz Roh, preface to Hajek-Halke: Lichtgrafik, 1964)
The light graphics were the subject of numerous exhibitions during the artist's lifetime and of a late rediscovery since the early 2000s. The current exhibition is the first time a selection of Hajek-Halke's original prints have been viewed in the light of contemporary experimental abstract art.
From 1955 to 1967, Hajek-Halke was the first German photographer to teach "photo-graphy" at Berlin's Hochschule für bildende Künste. Through his teaching and numerous writings, Hajek-Halke's light graphics influenced an entire generation of experimental photographers, from his student Floris Neusüss to Gottfried Jäger, the leading exponent of "generative photography."
The exhibition "Beyond the Photographic" aims to shed light on the question of the extent to which the complex subject of light graphics is still relevant today and what an abstract image means in the post-digital age. Based on Hajek-Halke's own classification, works by six artists* were selected. The decisive factor was their experimental innovative potential as a direct reaction to the different variations of light graphics. They show works ranging from analog photograms to abstractions created with the help of artificial intelligence.
In their body paintings, German artist duo Banz & Bowinkel create a new visual language through a complex working method using the most advanced technologies. The drop paintings, reminiscent of the aesthetics of some light graphics, are created through augmented reality but have a physical starting point. The artists take up the movements of performers in the studio before transferring them into a virtual space. The results are amazing splashes of color that can be discovered in virtual reality or crystallized in large-scale photographs.
Giulia Bowinkel (*1983) and Friedemann Banz (*1980) both studied at the Kunstakademie in Düsseldorf. Their photographs, videos and installations have been exhibited internationally.
With her series Polagrams, begun in 2020, the young artist Jana Dillo takes on Hajek-Halke's direct legacy by also developing a new photogram technique. The Polagrams, taken up on instant film (Fuji FP-100 C) in the darkroom, consist of the creation of miniature color photograms. Angular shapes and cast shadows are then created through the manipulation of colored light and stencils.
Jana Dillo was born in 1992 in the Black Forest and has been studying photography at the Kunsthochschule Essen since 2018. Her recent, well-received series of polagrams has already been shown in several exhibitions in Europe.
Color is the focus of the research of artist Hanno Otten (*1954, Cologne).
Otten's training as a painter was decisive for his turn to photography. As with his paintings, his photograms focus on experimenting with the materiality of the medium by eliminating all superfluous motifs.
Like the colored light prints, Otten's works focus on light and its interaction with color.
Hanno Otten lives and works in Cologne. His works on color, for which he has been known since the 1990s, have been the subject of numerous exhibitions in Germany as well as in the United States. His work is in major private and public collections - including the Los Angeles County Museum of Art (LACMA) and the Houston Museum of Fine Art.
Like Hajek-Halke, Casey Reas (*1972, USA) places the experimental act of creation-in this case, programming-at the center of his research. But what happens when computer software overcomes the artist's hand? In Process Compendium (2004-2014), a series particularly representative of his work, the digital art pioneer perfects custom software that allows him to develop infinite visual combinations of organic forms and mechanical structures. Casey Reas lives and works in Los Angeles, where he teaches at the University of California. His work has been exhibited in the U.S., Europe, and Asia, and is in the collections of national museums such as the Centre Pompidou and the San Francisco Museum of Modern Art.
In Daisuke Yokota's Color Photographs, a cosmic world of transparent forms emerges. To achieve this, the young Japanese artist developed radical methods: including developing color negatives in boiling water. The negatives with altered emulsion are then scanned and digitally overlaid. In the post-digital age, dominated by a flood of immaterial images, Yokota decided to explore the materiality of photographic film, following the process of creating light graphics. Daisuke Yokota (b. 1983, Japan) is one of the most innovative experimental photographers of his generation. Since receiving the Foam Paul Huf Award in 2016, his work has been presented worldwide.
(Text: Text: Mathilde Leroy)