Die (engadiner) Bergwelt ist die Energie- und Inspirationsquelle von Denise Haschke. Mit ihrem vielfältigen "L'Erbari engiadinais" rückt sie mit Campanula, Clematis tangutica, Papaver und vielen anderen Blumen in Form von Cyanotypien und Lumenprints das Unspektakuläre und das Verborgene in den Mittelpunkt.
Auf dünnstem Ino Shi Japanpapier lässt sie das unscheinbare Galium verum (Echtes Labkraut), den filigranen Papver raeticum von der Sonne belichten, um es im Wasserbad zu entwickeln. Mit den Cyanotypien und Lumenprints macht sie die Zerbrechlichkeit der seidenen Blütenblätter, der feinsten Samenstände der Pulsatilla vernalis (Pelzanemone) auf eine beeindruckende Art und Weise sichtbar und zeigt die tiefe Verbundenheit mit der Natur und den sorgfältigen Umgang mit deren Ressourcen. Auch bei der Herstellung der Cyanotpien folgt sie dem Rhythmus der Natur – sie nützt das natürliche Licht der Bergwelt während der Pflanzensaison von April bis Mitte Oktober.
Denise Haschke (*1973) ist in Wittnau im Fricktal aufgewachsen und lebt heute im Samedan im Oberengadin. Seit 2012 arbeitet sie in ihrem eigenen Atelier in Samedan. Ihr Schaffen ist geprägt von der Landschaft und der Kultur des Oberengadins und umfasst Arbeiten in Fotografie (analog und digital, Cyanotypie), Video und Installationen. Seit 2016 ist sie Kursleiterin für Gestaltungs- und Kreativworkshops in Zürich und im Engadin. Seit 2018 arbeitet sie als Fachdozentin für Fotografie am iac in Zürich und unterrichtet an der Gemeindeschule in St. Moritz Textiles & Technisches Gestalten.
Ihre Arbeiten sind vom 20. Juni – 20. Juli 2019 in der Galerie Tart in Zürich ausgestellt. Am 29. Juni 2019 findet ein Künstlerinnengespräch mit Denise Haschke statt.