Kornhausforum | Bern
14. Juni - 5. August 2018
Retrospektive
Walter Studer (Fotograf 1918 - 1986)
1918 in Adelboden geboren, machte Walter Studer Mitte der 1930er-Jahre eine Fotografenlehre in Spiez und war danach als Sportfotograf in verschiedenen Kurorten tätig. Von 1941 bis 1948 war er als Reporter für die Bildagentur Photopress unterwegs. 1948 eröffnete er in Bern sein eigenes Geschäft. Anstelle der Presse- und Reportagefotografie rückten immer mehr Auftragsarbeiten für Gewerbe, Industrie und öffentliche Unternehmen. Er führte sein Geschäft bis 1981. In den letzten Jahren seines Lebens, die er auf dem Möschberg verbrachte, arbeitete er frei mit seinem Sohn Peter zusammen. Walter Studer starb im April 1986 in Bern.
Die Ausstellung, die, zum ersten Mal im Kornhausforum, sowohl im Stadtsaal als auch auf der Galerie im 2. Obergeschoss stattfindet, zeigt gegen 200 schwarz-weisse Fotografien, welche zwischen den späten 1940er- und den 1960er-Jahren entstanden sind. Studer war ein aufmerksamer Beobachter des Schweizer Alltags zwischen Tradition und Aufbruch, er fotografierte aber auch im zerstörten und traumatisierten Nachkriegs-Europa und begleitete die Schweizer Nationalmannschaft 1962 an die WM nach Chile. Der Fotograf wäre in diesem Jahr 100-jährig geworden. Die Ausstellung vermittelt Studers Schaffen als Fotoreporter erstmals in dieser Breite. Zur Ausstellung erscheint ein Heft in der Publikationsreihe des Kornhausforums mit drei Reportagen von Walter Studer.
Studer machte kleine Alltagsgeschichten zu ganz besonderen und er entdeckte in grossen, dramatischen Geschichten, welche das Land bewegten und veränderten, die kleinen Alltäglichkeiten: Ein Ausflug des Schlittschuhclubs Schwarzenburg 1953 zum Gantrischsee; die langen Nächte in einem der ersten Berner Tanzclubs; der Bau des Staudamms Mauvoisin im Val de Bagnes im Wallis; die Bauernkundgebung, die wüst ausartete, 1961 auf dem Bundesplatz.