Lothringer13 Halle | München
16. Oktober - 24. November 2019
Die Ausstellung findet im Rahmen von Fotodoks - Festival für aktuelle Dokumentarfotografie statt
vis-à-vis
Carolina Arantes, Matthieu Asselin, Daniel Chatard, Lisa Domin, David Fathi, Samuel Gratacap, Sonja Hamad, Stephanie Kiwitt, Markus Krottendorfer, Nicola Lo Calzo, Paula Markert, Laurence Rasti, Gilles Raynaldy, Rebecca Sampson, Yana Wernicke
Vis-à-vis beschreibt als Thema eine vermeintlich einfache und doch so komplexe Situation der Begegnung. Dies kann als Chance oder als Bürde wahrgenommen werden, kann starre oder veränderbare Positionen beschreiben und vielleicht auch als Anregung verstanden werden, sich seinem Gegenüber offen und verantwortungsvoll zu widmen.
„There is no such thing as a single-issue struggle, because we do not live single-issue lives“ schreibt die US-amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin Audre Lorde und skizziert damit den gedanklichen Rahmen der diesjährigen Festivalausgabe.
In unserer globalisierten, vernetzten und durchaus komplexen Welt haben wir es mit Auseinandersetzungen und Kämpfen auf den unterschiedlichsten Ebenen zu tun, die sowohl unser gesellschaftliches Miteinander, als auch unsere individuellen Wertevorstellungen und Lebensentwürfe berühren.
Das Kurator*innenteam präsentiert eine beispielhafte und konzentrierte Auswahl von fotografischen Positionen, die ökonomische, soziale wie gesellschaftspolitische Machtverhältnisse beleuchten und vermeintliche „Wahrheiten“ in Frage stellen. Die Arbeiten der 15 eingeladenen Fotograf*innen aus Frankreich und der D-A-CH Region, erforschen Machenschaften von Großkonzernen, verfolgen Spuren, die postkoloniale, imperialistische und kapitalistische Strukturen zeichnen - sie erzählen von Politik und Tradition, von gesellschaftlichen Werten und Geschlechterzuordnungen. Die zeitgenössische dokumentarische Autorenfotografie macht - ihrer Tradition folgend - die Vielfalt im Denken und Handeln sowie individuelle Strategien der Selbstermächtigung sichtbar - in und weit über Europa hinaus. Die Arbeiten irritieren unsere Sehgewohnheiten und hinterfragen, ob und wie man die Dinge nicht auch ganz anders wahrnehmen und verstehen könnte.