Christophe Guye Galerie | Zürich
8. Juni - 29. August 2020
Lockdown Project
Seba Kurtis
Während des Covid-19 Lockdowns setzte Seba Kurtis seine Artist-in-Residence in Ucen Manchester zuhause fort. Er ergriff die Situation als Gelegenheit, um aus seinem riesigen Archiv von Negativen neue Werke zu schaffen. Dabei nutzte er die neuen Daten der Pandemie, die der Öffentlichkeit zugänglich waren, und kombinierte sie mit Schablonen von Lichtkorrekturfiltern. Die entstandenen Bilder werden wie durch ein surreales Kaleidoskop gesehen als eine Metapher für die einzigartigen Erfahrungen jedes Einzelnen mit dem Lockdown.
Seba Kurtis wurde 1974 in Argentinien geboren. Er studierte Journalismus in Buenos Aires, bevor er nach der politischen und wirtschaftlichen Krise von 2001 das Land in Richtung Europa verliess. Mehrere Jahre als illegaler Einwanderer haben einen Grossteil seiner Arbeit geprägt, die sich mit den persönlichen, sozialen und kulturellen Auswirkungen der irregulären Migration befasst. 'Seine Fotografie ist die sensible Verlängerung des widerstandsfähigen Nomadenkörpers mit seiner grossmütigen Aura. Sie dient ihm als performatives Mittel, um über die Welt zu sprechen und auf raffinierte Weise Verbindungen zwischen der Weltgeschichte und seiner individuellen Lebensgeschichte herzustellen. Als Künstler ist Seba Kurtis ständig in Bewegung, ohne sich um physische oder ästhetische Grenzen zu scheren. Er gehört zu denjenigen, die wissen, dass die Fotografie nicht die Realität abbildet, sondern dass sie ihre Robustheit, ihre Komplexität und - vor allem - ihre unerschöpfliche Poesie zu offenbaren vermag.' – Stefano Stoll, Direktor des Festivals IMAGES in Vevey
‘Kurtis hat in den letzten 12 Jahren in Konfliktgebieten gearbeitet und ist kein Unbekannter in den harten Realitäten des Lebens, die die illegale Einwanderung mit sich bringt. In dieser Isolation hat er seine eigenen Erfahrungen reflektiert und ausgewertet, indem er vergangene Projekte, die es nicht in eine abschliessende Fassung geschafft haben, erneut aufzugreifen. Er zeigt sie nun in einem neuen Licht, das durch eine Form der Intervention oder Collage ergänzt wird, die direkt in seinen Filmen verwendet wird, um Daten über Covid-19 darzustellen. Die Informationen über den Lockdown entwickeln sich ständig weiter - 'Karte des Ausbruchs in Arizona', 'Bestätigte Fälle in Frankreich', 'Die Zahl der Todesfälle in Pflegeheimen nimmt in Grossbritannien immer noch zu'. Kurtis repräsentiert die von der Regierung auferlegten Lockdown-Richtlinien wie z.B. soziale Distanzierung und verbindet diese Daten mit seinen leeren Landschaften und Städten, um die rasche Ausbreitung des Coronavirus sichtbar zu machen.' – A. Mosley
During the Covid-19 lockdown, Seba Kurtis continued his Artist in Residence at Ucen Manchester in his house. Using the situation as an opportunity to create new work from his vast archive of negatives using the new data of the pandemic available to the public, combined with samples of light correction filters to produce images which appear as though seen through a surreal kaleidoscope - this itself a metaphor of each individual’s unique experiences of the lockdown.
Seba Kurtis was born in Argentina in 1974. He studied journalism in Buenos Aires before leaving the country for Europe in the wake of the political and economic crisis of 2001. Several years spent as an illegal immigrant have informed much of his work, which explores the personal, social and cultural impact of irregular migration. ‘His photography is the sensitive extension of his robust nomad’s body with its magnanimous aura. It serves him as a performative means to talk about the world and to establish connections between world history and the individual story of his life in a sophisticated manner. As an artist Seba Kurtis is constantly on the move and is unconcerned by physical or aesthetic limits. He is among those who know that photography does not represent reality but that it is able to reveal its ruggedness, complexity and – above all – its inexhaustible poetry.’ – Stefano Stoll, Director of the Festival IMAGES in Vevey
'Kurtis has been working in areas of conflict over the last 12 years and is no stranger to the harsh realities in life that illegal immigration brings. In this isolation he has reflected on and made use of his own experiences by re-visiting past projects that didn’t make the final edit. He is now showing them in a new light amended by a form of intervention or collage used directly on his films to represent data on Covid-19. The information provided regarding the lockdown develops continuously - ‘Map of the outbreak in Arizona’, ‘Confirmed cases in France’, ‘Care Home deaths are still rising in the UK’. Kurtis represents the governmental imposed Lockdown guidance such as social distancing, combining this data with his empty landscapes and cities to make visible the rapid spread of coronavirus.' – A. Mosley
(Text: Christophe Guye Galerie, Zürich)