Galerie & Edition Stephan Witschi | Zürich
17. März - 29. Mai 2021
“uaul scatlén - diesseits” und "I see darkness"
Ester Vonplon
uaul scatlé – diesseits
Blätter, Blüten und Stiele werfen blaue Schatten. Ester Vonplons Herbarium ist eine Sammlung zerbrechlicher, fast unbemerkter Objekte, die aus der Vergänglichkeit gerettet wurden. Diese Pflanzen wurden auf lichtempfindlichem Papier der Sonne ausgesetzt, wo sie ihre Spuren hinterließen. Im Großformat gewinnen die Werke - eine starke ikonische Präsenz. In Ester Vonplons Praxis wird Fotografie zum Werkzeug einer Dichterin. Die Künstlerin interessiert sich für die Willenskraft fotografischer Materialien. Sie experimentiert mit lichtempfindlichem Papier aus dem Jahr 1907, das aufgrund seines Alterungsprozesses eine unerwartete Reaktion zeigt.
I see darkness
In der Dunkelheit des stillgelegten Acla Tunnels belichtete Ester Vonplon mit dem vorhandenen Licht analoges Fotopapier. Seit der Lockdown im März 2020 ausgesprochen und wir in unserer gewohnten Mobilität eingeschränkt wurden, begann die Künstlerin intensiv in dem stillgelegten Tunnel, der einst der Zugang ins Safiental war und seit 1997 zu einem Naturreservoir erklärt wurde, zu arbeiten.
Diesen abgelegenen Ort nutzte sie zum Experimentieren mit Zeit, Chemie und den gegebenen Umständen. Ausgangspunkt für die Verlegung ihres Ateliers in den Tunnel war die letztjährige Art Safiental.