Einträge in Architecture
Momentum of Light...
A woman walking up to the building's flat rooftop, Bobo-Dioulasso | © Iwan Baan

A woman walking up to the building's flat rooftop, Bobo-Dioulasso | © Iwan Baan

Momentum of Light ist ein Buch über Licht und Raum, das Architektur- und Fotografieliebhaber gleichermassen zu begeistern mag. Der niederländische Fotograf Iwan Baan und der aus Burkina Faso stammende Architekt Francis Kéré haben sich auf Initiative der Zumtobel Group gemeinsam auf den Weg in verschiedene Regionen von Burkina Faso gemacht. 

Die Buchgestaltung nimmt die Kontraste von Licht und Schatten, hell – dunkel und von Aussen- und Innenräumen auf – schwarze Seiten betonen die Dunkelheit der Innenräume, aber auch der Nacht. Auch die Papierstruktur unterstreicht die Rauheit der schwarzen Nacht und die glatte Struktur das grelle Sonnenlicht.

A Tibébélé royal family member sitting on the roots of a young baobab inside the royal compound. The walls incorporate the tree. | © Iwan Baan

A Tibébélé royal family member sitting on the roots of a young baobab inside the royal compound. The walls incorporate the tree. | © Iwan Baan

Informationen des Verlags: Auf dem gesamten afrikanischen Kontinent, vor allem aber in den Ländern südlich der Sahara, ist das von der Sonne gelieferte Licht besonders stark - eine Tatsache, die sich in traditionellen Gebäuden und in der Art und Weise, wie das Sonnenlicht den Tagesablauf ihrer Bewohner prägt, zeigt. Da es kein künstliches Licht gab, musste die Architektur das Sonnenlicht nutzen, um eine Lichtquelle innerhalb eines Gebäudes zu schaffen, und gleichzeitig die Bewohner eines Hauses vor seiner Intensität schützen. Das Ergebnis ist eine volkstümliche Architektur, die mit sehr wenigen oder kleinen Öffnungen arbeitet. Sie machen das Innere eines Gebäudes fast pechschwarz, während das Äußere von gleißendem Sonnenschein erhellt wird. 

Auf Initiative des Lichtunternehmens Zumtobel Group machten sich der Architekturfotograf Iwan Baan und der Architekt Francis Kéré auf den Weg, um einzufangen, wie der natürliche Lichtzyklus der Sonne die volkstümliche Architektur in Burkina Faso prägt. Die Bilder von Iwan Baan werden begleitet von architektonischen Skizzen von Francis Kéré, der in dieser Lichtumgebung aufgewachsen ist und dessen Architektur davon inspiriert ist. Die atemberaubenden Fotografien sind in einer speziellen Technik gedruckt, die das Gefühl vermittelt, in die dokumentierten Lichtverhältnisse einzutauchen.

A storage area containing an entire house-hold's goods lit up by daylight streaming through tow skylights. | © Iwan Baan

A storage area containing an entire house-hold's goods lit up by daylight streaming through tow skylights. | © Iwan Baan

Iwan Baan (*1975) ist in der Nähe von Amsterdam aufgewachsen und studierte Fotografie an der Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten in Den Haag. Er ist ein Architektur- und Dokumentarfotograf. Seine Arbeiten werden regelmässig in Architekturmagazinen und Zeitungen veröffentlicht, unter anderem in Domus, a+u, The New Yorker und The New York Times. Er hat für renommierte Architekturbüros wie SANAA, Rem Koolhaas/OMA, Herzog & de Meuron, Toyo Ito und Architekten wie Steven Holl und Zaha Hadid gearbeitet. In seinen Fotografien konzentriert er sich auf die Verbindung zwischen der Architektur und der Umgebung. Anstatt die gebaute Struktur zu isolieren, bettet er sie in Geschichte und Kontext ein. 

Francis Kéré (*1965) ist in Gando, Burkina Faso geboren und aufgewachsen und lebt heute in Berlin.  ist ein international anerkannter burkinischer Architekt, der für seinen bahnbrechenden Ansatz in Sachen Design und nachhaltige Bauweisen bekannt ist. Seine Berufung zum Architekten entspringt der persönlichen Verpflichtung, der Gemeinschaft, in der er aufgewachsen ist, zu dienen, und dem Glauben an das transformative Potenzial der Schönheit. Im Jahr 2004 wurde sein erstes Gebäude mit dem renommierten Aga Khan Award for Architecture ausgezeichnet, was ihm gleich zu Beginn seiner Karriere viel Anerkennung einbrachte. 2005 gründete er sein Architekturbüro, die Kéré Architecture GmbH, sowie die Kéré Foundation e. V., eine gemeinnützige Organisation, die Projekte in seinem Heimatdorf Gando in Burkina Faso unterstützt. 

Aerial view of a Tiébélé compound cluster. | © Iwan Baan

Aerial view of a Tiébélé compound cluster. | © Iwan Baan

Lars Müller Publishers wurde 1983 vom Designer Lars Müller gegründet. Mit sorgfältig redigierten und gestalteten Publikationen zu Architektur, Design, Fotografie, zeitgenössischer Kunst und Gesellschaft hat sich der Verlag weltweit - nicht nur in Fachgebieten - einen Namen gemacht. Das Verlagsprogramm spiegelt Müllers eigene vielfältige Interessen wider. Es dokumentiert historische Entwicklungen und zeitgenössische Phänomene, indem es überzeugende Arbeiten aus den Bereichen Bildende Kunst, Objekt- und Umweltgestaltung vorstellt und deren gesellschaftliche und kulturelle Relevanz erforscht. Lars Müller arbeitet eng mit seinen Herausgebern und Autoren zusammen, um bedeutende Publikationen von grosser Eigenständigkeit und auf höchstem Niveau zu produzieren. Lars Müller Publishers ist Mitglied von SWIPS Swiss Independent Publishers und der MOTOVUN Group of International Publishers. Lars Müller ist Einzelmitglied der ICAM (International Confederation of Architectural Museums).

The ancient natural wooden construction typical of Sudan-Sahelian architecture, of which Bobo-Dioulasso's Grand Mosque is one of the few remaining examples. | © Iwan Baan

The ancient natural wooden construction typical of Sudan-Sahelian architecture, of which Bobo-Dioulasso's Grand Mosque is one of the few remaining examples. | © Iwan Baan

"The Poverty Line" (ISBN 978-3-03778-673-4) kann direkt bei Lars Müller Publishers oder im Buchhandel bezogen werden. 

Die Ausstellung "Momentum of Light" kann noch bis 14. November 2021 im Kunstmuseum Olten besucht werden.

Architekturfotografie des Kantonsspitals Graubünden…
Ansicht mit Chur im Hintergrund (S. 6/7) | © Albert Steiner

Ansicht mit Chur im Hintergrund (S. 6/7) | © Albert Steiner

Landab, landauf werden Spitäler neu gebaut, umgebaut und saniert, so auch das Kantonsspital Graubünden. Auf der Homepage des Kantonsspitals ist zu lesen:  

Mit SUN macht sich das Kantonsspital Graubünden bereit für die medizinische Entwicklung und die gesellschaftlichen Veränderungen der kommenden Jahrzehnte. Die neuen Gebäude H1 und H2, mit ihren 1'500 flexibel nutzbaren Räumen, ermöglichen eine ambulante und stationäre Behandlung auf höchstem Niveau und bieten dank Einschnitten und Lichthöfen eine offene Architektur. 

Es werden zusätzliche Behandlungsräume, aber keine Patientenzimmer geschaffen – ganz im Zeichen der Maxime "ambulant vor stationär".

Kantonsspital, Südseite (S. 10) | © Albert Steiner

Kantonsspital, Südseite (S. 10) | © Albert Steiner

Die Fotodokumentationen von Albert Steiner und Ralph Feiner zeigen nicht nur die Veränderungen von Spitalbauten, sondern auch die Entwicklung der Medizin, inkl. der entsprechenden Infrastruktur. Auffällig sind die Veränderungen in der Radiologie, der Operationssäle und in der Intensivmedizin. Wer zudem genau hinsieht, stellt auch fest, dass auf Albert Steiners Bilder oft Diakonissinnen[1] abgebildet sind, bei Ralph Feiner hingegen ist keine mehr zu sehen….

Haupteingang mit dem seitlichen Kontroll-Fenster für die Nachtwache (S. 12) | © Albert Steiner

Haupteingang mit dem seitlichen Kontroll-Fenster für die Nachtwache (S. 12) | © Albert Steiner

Walter Reinhart schreibt in seinem Essay "Am Puls der Zeit – Bilder eines Spitals" wie es zur Idee dieses Buchs kam und über die Entwicklung in der Medizin und der veränderten Ansprüche der Gesellschaft: Die Fotoserien dieses Buches aus zwei verschiedenen Zeitepochen sind Zeugen der Entwicklung der Spitalarchitektur, wie auch der Architektur im Allgemeinen. Auch wenn das Buch nicht primär die technischen Fortschritte in der Medizin über die Zeit darstellen will, führt es doch in aller Deutlichkeit vor Augen, wie vieles sich im Gesundheitswesen geändert hat. Aus dem Krankenasyl ist ein bedeutendes und florierendes Zentrumsspital geworden. Die Fotografien sagen auch etwas aus über die Entwicklung der Gesellschaft, die das Spital baute. Sie stehen für die Befindlichkeit, den Wohlstand und die Ansprüche der Gesellschaft. Unmerkliche Änderungen im Zeitwandel werden wahrnehmbar…

Patientenaufenthalt (S. 18) | © Albert Steiner

Patientenaufenthalt (S. 18) | © Albert Steiner

Karin Fuchs schreibt in ihrem Essay über die Geschichte der Finanzierung und der politischen Umstände damals und heute: Grosser Kostendruck im Spitalwesen und Personalmangel waren ausschlaggebend, dass ab 1999 der einschneidende Prozess der Neuorganisation des Spitalplatzes Chur mit dem Rätischen Kantons- und Regionalspital, dem Kreuzspital und der Frauenklinik Fontana in Gang gesetzt wurde. Nach langem Ringen wurden 2006 die drei Spitäler fusioniert und in eine neue Stiftung überführt. Die Leistungen den Kantonsspitals Graubünden wurden seither an drei Standorten, nämlich Hauptstandort, Kreuzspital und Fontana, erbracht. Stationäre Patienten verbrachten noch durchschnittlich fünf Tage im Kantonsspital Graubünden – ein völlig anderer Spitalbereich, der immer neue Anforderungen an zukünftige Spitalbauten stellt…

Röntgeninstitut mit neusten Geräten | © Albert Steiner

Röntgeninstitut mit neusten Geräten | © Albert Steiner

Bereits beim ersten Satz kann Stephan Kunz kaum widersprochen werden: Die Gegenüberstellung der beiden fotografischen Dokumentationen von Albert Steiner (1877 – 1965) und Ralph Feiner (*1961) ist aufschlussreich: Sie offenbart Unterschiede im Bild des Kantonsspitals und lässt uns mit vielen Beobachtungen und noch mehr Fragen zurück… 

Die Veränderungen lassen sich nicht aufhalten – auch wenn wir dies in manchen Situationen gerne möchten oder uns fragen; warum etwas so teuer und noch komplexer ist…

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Informationen des Verlages: 1941 wurde der berühmte Engadiner Landschaftsfotograf Albert Steiner damit beauftragt, das im selben Jahr fertiggestellte Rätische Kantons- und Regionalspital der Zürcher Architekten Fred G. Brun und Rudolf Gaberel in Chur zu fotografieren. Aus dem Auftrag an Steiner ist ein einmaliges Zeitdokument in Form gut erhaltener fotografischer Abzüge entstanden. 

Achtzig Jahre später wird das Grossprojekt «Sanierung, Umbau und Neubau» (SUN) des nun Kantonsspital Graubünden genannten Krankenhauses nach den Plänen des in Frauenfeld beheimateten Büros Staufer & Hasler realisiert. Den ersten Teil des Neubaus hat der bekannte Bündner Architekturfotograf Ralph Feiner im Jahr 2020 dokumentiert. 

In diesem Buch erzählen Albert Steiners analoge Fotografien und Ralph Feiners digitale Farbbilder von den Entwicklungen in der Fotografie und der Spitalarchitektur. Aus ihrem Blick auf die Bauten in Chur sind auch die gewandelte Bedeutung des Gesundheitswesens und die deutlich gesteigerten Ansprüche unserer Gesellschaft an Krankenhäuser ablesbar.  

Walter Reinhart ist ehemaliger Chefarzt des Kantonsspitals Graubünden und Präsident der Stiftung Bündner Kunstsammlung.

Untersuchungslabor (S. 36/37) | © Albert Steiner

Untersuchungslabor (S. 36/37) | © Albert Steiner

Albert Steiner (1877 – 1965) absolvierte 1892 eine Fotografenlehre bei Jean Moeglé in Thun. 1897 Anstellung beim Fotografen Fred Boissonas in Genf, 1906 bei Walther Küpfer in St. Moritz. 1909 Eröffnung eines eigenen Fotostudios in St. Moritz. Er entwickelte sich zu einem der herausragenden Schweizer Fotografen des 20. Jahrhunderts, bekannt für seine einzigartigen Landschaftsfotografien aus dem Engadin. Publikationen: 1927 Engadiner Landschaften; 1930 Schnee, Winter, Sonne; 1938 Die vier Jahreszeiten; 1992 Du grosses stilles Leuchten. 2005 Ausstellung Über Täler und Menschen – Albert Steiner. Das fotografische Werk im Bündner Kunstmuseum, Chur, und in der Fotostiftung Schweiz, Winterthur.

Hauptküche (S. 38) | © Albert Steiner

Hauptküche (S. 38) | © Albert Steiner

Ralph Feiner (*1961) eignete sich die Kunst der Fotografie autodidaktisch an. Seit 1995 als Architekturfotograf tätig, gilt er als Chronist der zeitgenössischen Architektur in Graubünden und darüber hinaus. Seine Fotografien wurden in zahlreichen Büchern und Architekturzeitschriften publiziert. Teilnahme an Gruppenausstellungen in Flims, Sydney, Basel, Chur und Zürich. Er erhielt 2013 den Anerkennungspreis der Stadt Chur und 2021 denjenigen des Kantons Graubünden.

Ansicht von der Südseite (S. 70/71) | © Ralph Feiner

Ansicht von der Südseite (S. 70/71) | © Ralph Feiner

Karin Fuchs (*1971), Studium der Allgemeinen Geschichte, des Völkerrechts und der Politologie an der Universität Zürich und der Sorbonne, Paris. Stipendium des Deutschen Historischen Instituts Paris, Lehraufträge Universität Zürich. 2003 Promotion (Dr. phil.). Seit 2005 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturforschung Graubünden. Autorin von Historischer Städteatlas der Schweiz: Chur (2011) und Baden und Trinken in den Bergen, Heilquellen in Graubünden, 16. – 19. Jahrhundert (2019).

Ansicht von der Südseite (S. 70/71) | © Ralph Feiner

Ansicht von der Südseite (S. 70/71) | © Ralph Feiner

Stephan Kunz (*1962), Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie in Zürich und Berlin. 1988 – 2011 Kurator am Aargauer Kunsthaus in Aarau. Seit 2011 Direktor des Bündner Kunstmuseums in Chur. Kuratierung von viel beachteten thematischen Ausstellungen. Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen, darunter 2013 der Katalog zur Ausstellung Ansichtssache. 150 Jahre Architekturfotografie in Graubünden.

Innenhof mit Lichtinstallation von Christoph Herdeg | © Ralph Feiner

Innenhof mit Lichtinstallation von Christoph Herdeg | © Ralph Feiner

Köbi Gantenbein (*1956), Studium der Soziologie an der Universität Zürich. Verleger und Chefredaktor von Hochparterre. Zeitschrift für Architektur und Design. Präsident der Kulturkommission des Kantons Graubünden. Mitherausgeber des Ausstellungskatalogs Ansichtssache. 150 Jahr Architekturfotografie in Graubünden (2013) und – zusammen mit dem Fotografen Ralph Feiner – Autor zahlreicher Reportagen und Bücher zur Baukultur Graubündens.

Hybrid-Operationssaal mit Angiografie-Anlage zur Darstellung von Blutgefässen (S. 118/119) | © Ralph Feiner

Hybrid-Operationssaal mit Angiografie-Anlage zur Darstellung von Blutgefässen (S. 118/119) | © Ralph Feiner

Walter Reinhart (*1948), Schulen in Winterthur, Studium der Humanmedizin in Zürich, Genf und Bern. Weiterbildung in Bern, St. Gallen und New York. 1987 Habilitation und 1992 Titularprofessor der Universität Bern, 1991 – 2013 Chefarzt und ärztlicher Direktor der Medizin am Kantonsspital Graubünden. Vizepräsident und seit 2019 Ehrenmitglied der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften. Seit 2012 Präsident der Stiftung Bündner Kunstsammlung.

Eckzimmer der Intensivstation (S. 124/125) | © Ralph Feiner

Eckzimmer der Intensivstation (S. 124/125) | © Ralph Feiner

Scheidegger & Spiess gehört zu den führenden Schweizer Verlagen in den Bereichen Kunst, Fotografie und Architektur. In Zusammenarbeit mit renommierten Museen, Fotografinnen, Kunstschaffenden und Architekten werden sorgfältig konzipierte, lektorierte und gestaltete Bücher verlegt. Ein besonderes Augenmerk gilt der anspruchsvollen Ausstattung und Materialisierung. Rund die Hälfte der Titel erscheint auch in englischer Sprache. Das Verlagsprogramm ist dank der Zusammenarbeit mit kompetenten Marketing- und Vertriebspartnern weltweit präsent. Der Verlag gehört einer unabhängigen Eigentümerschaft und besteht aus engagierten Mitarbeitenden, die ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Stärken in die Arbeit einbringen.

Schlaflabor (S. 126/127) | © Ralph Feiner

Schlaflabor (S. 126/127) | © Ralph Feiner

"Architekturfotografie des Kantonsspitals Graubünden" (ISBN 978-3-85881-689-4) kann direkt bei Scheidegger & Spiess bestellt werden oder im Buchhandel bezogen werden.

Küche (S134/135) | © Ralph Feiner

Küche (S134/135) | © Ralph Feiner

Anmerkung: Als Schreibende habe ich versucht meine Gedanken als Medizincontrollerin, die sich tagtäglich mit Kostenfragen herumschlägt und diese verständlich den Klinikern überbringen möchte, nicht zu sehr in den Beitrag einfliessen zu lassen. Er wäre nur aufgrund der Abbildungen von Diakonissen und der heutigen Situation in der Pflege zu politisch geworden. Geschweige denn von der komplexen Frage wie ein Neu-/Umbau oder eine (etappenweise) Sanierung finanziert werden könnte ausgeufert…


[1] Eine Diakonisse (weibliche Form von Diakon; griechisch Diener, Knecht), gelegentlich auch Diakonissin bezeichnet, lebt und dient in einer verbindlichen evangelischen Lebens-, Glaubens- und Dienstgemeinschaft (Schwesterngemeinschaft). / Quelle: Wikipedia

New Dutch Views...
New Dutch Views #24 | © Marwan Bassiouni

New Dutch Views #24 | © Marwan Bassiouni

Mit "New Dutch Views" bekommt man die Möglichkeit einen anderen Zugang zu Moscheen zu schaffen – einen Blick in den Innenraum und doch in die Aussenwelt…

New Dutch Views #12 | © Marwan Bassiouni

New Dutch Views #12 | © Marwan Bassiouni

Um die Serie "New Dutch Views" realisieren zu können, besuchte Marwan Bassiouni zwischen Januar 2018 und Februar 2019 über 70 Moscheen in Holland.

New Dutch Views #13 | © Marwan Bassiouni

New Dutch Views #13 | © Marwan Bassiouni

Seine in den Innenräumen der Moscheen frontal aufgenommenen Bilder wirken wie Fenster in die Aussenwelt und leiten einen formalen Dialog zwischen den beiden Räumen ein. Die streng komponierten Bilder zeigen gleichzeitig die Gegensätze und die Verbindungen auf, die zwischen religiösen und kulturellen, orientalischen und okzidentalischen Vorstellungen bestehen.

New Dutch Views #19 | © Marwan Bassiouni

New Dutch Views #19 | © Marwan Bassiouni

Nadine Barth schreibt über die Arbeit "New Dutch Views": Das griechische Wort für Bild, eikon, meint das Abbild der Wirklichkeit. Die erste überlieferte Fotografie war der Blick aus einem Fenster. Wenn nun das Fenster selbst noch mitfotografiert wird, haben wir es mit einer doppelten Abbildhaftigkeit zu tun. Der Rahmen des Fensters gesteht dem Draussen einen festgelegten Ausschnitt zu, nicht mehr, nicht weniger. Und wenn der Fotograf nun noch einen Schritt zurücktritt und den Innenraum mit ins Bild rückt, ist das ein Bild im Bild im Bild. Die Fensterblicke in «New Dutch Views» holen die Aussenwelt, die holländischen Landschaften und Ortansichten, in das orientalische Ambiente der Moschee, verschachteln sie zum gemeinsamen Blick. So führt der rot gewebte Teppich in den Hinterhof der Lofthäuser, umrahmen die Blumenkacheln ein Wohnhaus am Wasser mit dem Namen Odysseus, glänzt der weisse Marmor des Bodens wie das regennasse Flachdach draußen. In dieser Kombination, die sich unendlich weiterführen liesse, wird eine neue Wirklichkeit geboren, die eines echten Miteinanders: «New» Dutch Views.

New Dutch Views #21 | © Marwan Bassiouni

New Dutch Views #21 | © Marwan Bassiouni

Marwan Bassiouni (*1985) ist ein schweizerisch-ägyptisch-amerikanischer Künstler. Er ist in der Westschweiz aufgewachsen und lebt und arbeitet heute in Den Haag. Er hat an der Royal Academy of Art (KABK) Fotografie studiert. Seine Arbeiten wurden bereits mehrfach ausgestellt (Unseen Photofair, Athens Photo Festival, The Humanity House, Le Prix Bayeux Calvados, Cultuurhuis De Warande, Paris Photo, Aperture) und ausgezeichnet (W. Eugene Smith Student Grant, Harry Pennings Prize und anderen).

New Dutch Views #6 | © Marwan Bassiouni

New Dutch Views #6 | © Marwan Bassiouni

Bilder aus der Serie "New Dutch Views" von Marwan Bassiouni sind bis am 15. Mai 2021 in der Gruppenausstellung des 24. vfg Nachwuchsförderpreises in der Kammgarn West und an den Bieler Fototagen vom 7. – 30. Mai 2021 zu sehen.

New Dutch Views #1 | © Marwan Bassiouni

New Dutch Views #1 | © Marwan Bassiouni

Art, ArchitectureMiryam Abebe
Alger, Sète et les Nouveaux Constructeurs…
Alger, Bab El Oued, Melting Point n° 10, 2015 | © Stéphane Couturier

Alger, Bab El Oued, Melting Point n° 10, 2015 | © Stéphane Couturier

Die Ausstellung "'Alger', 'Sète' und 'Les Nouveaux Constructeurs'" von Stéphane Couturier macht Lust auf eine Reise in den Süden - in eine Hafenstadt mit engen, verwinkelten Gassen, dem speziellen Geruch nach Salzwasser, Fisch und anderem….

Alger, Bab El Oued, Melting Point n°2, 2015 | © Stéphane Couturier

Alger, Bab El Oued, Melting Point n°2, 2015 | © Stéphane Couturier

Die Bilder aus den Serien "Alger"[1] und "Sète"[2] von Stéphane Couturier nehmen die Verschachtelungen und das eigenartige Geflecht der beiden Städte auf und geben den Blicken der Betrachtenden die Möglichkeit sich darin zu verlieren – ohne sich zu verlieren…

Alger, Bab El Oued n°2, 2013 | © Stéphane Couturier

Alger, Bab El Oued n°2, 2013 | © Stéphane Couturier

Auch die Bilder aus "Les Nouveaux Constructeurs" ziehen einen in Bann und lassen einen erahnen, dass auch ihnen eine Hafenstadt zu Grunde liegt. Mit der Art und Wiese wie er das Bild neu konstruiert, fordert er die Betrachtenden auf genau hinzusehen und den Ort neu zu entdecken…

Sète, Melting Point, Photo #15, 2018 | © Stéphane Couturier

Sète, Melting Point, Photo #15, 2018 | © Stéphane Couturier

Stéphane Couturier wurde 1957 in Neuilly sur Seine geboren und lebt und arbeitet heute in Paris. Couturier begann seine Karriere als Kunstfotograf in seiner Heimatstadt Paris in den frühen 1990er Jahren und hat seitdem ein bedeutendes Oeuvre geschaffen. Man könnte ihn als ‚Plastifizierer‘ bezeichnen, d.h., er erstellt keine Reportagen, sondern benutzt seine in der Stadt aufgenommenen Bilder als Rohmaterial, das er am Computer bearbeitet und modelliert. Der Künstler macht die Stadt jedoch nicht zur Abstraktion. Im Gegenteil, Stéphane Couturier vergegenwärtigt sie, enthüllt ihre Seele, ihre Vergangenheit, ihr verborgenes Gesicht. Die ins Spiel gebrachten technischen und visuellen Protokolle gehorchen einer bildsprachlichen und bewussten konzeptuellen Ausrichtung — den dokumentarischen Aspekt der Fotografie umzuleiten und ihre narrative Dimension zu verschieben und zu transzendieren.

Sète, Melting Point, Photo #17. 2018 | © Stéphane Couturier

Sète, Melting Point, Photo #17. 2018 | © Stéphane Couturier

Die Christophe Guye Galerie ist eine Galerie für Gegenwartskunst, welche nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler repräsentiert, die das Medium der Fotografie innerhalb des erweiterten Kontexts zeitgenössischer Kunst betrachten. Die Galerie arbeitet mit etablierten Künstlern wie auch spannenden, aufstrebenden Talenten zusammen, die eine Kamera oder lichtempfindliches Material zum Ausdruck ihrer künstlerischen Arbeit verwenden und deren Werke einen wichtigen Beitrag zum kunsthistorischen Diskurs und zur Entwicklung der Fotografie sowie zeitgenössischen Kunst als Ganzes leisten. Anfangs 2006 von Christophe Guye in Los Angeles – vormals SCALO|GUYE Gallery – gegründet, ist die Galerie seit Sommer 2010 in Zürich ansässig. Sie veranstaltet zwischen fünf und sieben Ausstellungen pro Jahr, sowohl mit Künstlern der Galerie wie auch mit Gastkünstlern und Gastkuratoren. Neben diesem abwechslungsreichen Ausstellungsprogramm beinhaltet die Arbeit der Galerie auch eine kontinuierliche Sammlungsbetreuung und das Kuratieren und Organisieren von Ausstellungen in Zusammenarbeit mit Institutionen, Museen und Partnergalerien. Die Galerie nimmt an internationalen Messen, wie z. B. Paris Photo, Photo London, Unseen Amsterdam und Photo Shanghai teil.

Sète, Melting Point, Photo #12, 2018 | © Stéphane Couturier

Sète, Melting Point, Photo #12, 2018 | © Stéphane Couturier

Die Ausstellung "'Alger', 'Sète' und 'Les Nouveaux Constructeurs'" von Stéphane Couturier in der Christophe Guye Galerie in Zürich dauert noch bis 30. April 2021.

Les Nouveaux Constructeurs, Tour Pleyel n°1, 2018, Stéphane Couturier

Les Nouveaux Constructeurs, Tour Pleyel n°1, 2018, Stéphane Couturier

[1] Alger ist die Hauptstadt Algeriens und die grösste Stadt des Landes. Sie ist Industriestadt, Verkehrsknotenpunkt und Kulturzentrum mit Universitäten, zahlreichen Instituten, Galerien und Museen. Auf der Westseite einer Bucht des Mittelmeers gelegen, trägt die Stadt aufgrund der glitzernd weiss vom Meer aufsteigenden Gebäude den Beinamen Alger la blanche.

[2] Sète ist eine Hafenstadt an der Mittelmeerküste Südfrankreichs. Sie ist die drittgrösste Stadt des Département Hérault in der Region Languedoc-Roussillon.

Art, ArchitectureMiryam Abebe
The Walls of Suzhou Gardens…
Aus "The Walls of Suzhou Gardens" | © Hélène Binet

Aus "The Walls of Suzhou Gardens" | © Hélène Binet

"The Walls of Suzhou Gardens" ist eine fotografische Reise von Hélène Binet durch die Gärten Suzhous in China – ein Tanz mit dem Licht…

Aus "The Walls of Suzhou Gardens" | © Hélène Binet

Aus "The Walls of Suzhou Gardens" | © Hélène Binet

Die klassischen Gärten von Suzhou[1] gehören zu den gelisteten Stätten des Weltkulturerbes in China. Das Weltkulturerbe umfasst neun Gärten der Stadt Suzhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsu. Die Gärten aus dem 11. bis 19. Jahrhundert sind herausragende Meisterwerke chinesischer Gartenkunst, die danach strebt, natürliche Landschaften im Kleinformat nachzubilden. In ihrer sorgfältig ausgearbeiteten Gestaltung spiegeln die Gärten die tiefgründige Bedeutung natürlicher Schönheit in der chinesischen Kultur wieder. 

Die Aufnahmen entstanden in den Gärten Humble Administrator's Garden, Lingering Garden und im Lion Grove Garden.

Aus "The Walls of Suzhou Gardens" | © Hélène Binet

Aus "The Walls of Suzhou Gardens" | © Hélène Binet

Nach einem Besuch der Gärten Suzhous in China war Hélène Binet so sehr begeistert, dass sie sich entschieden hat die Gärten noch einmal zu besuchen und das Schattenspiel an den Wänden fotografisch festzuhalten. Nach dem ersten Bild wurde die Faszination für die Wände selbst so stark, dass sie sich entschieden hat die Wände in den Vordergrund zu stellen – die Wandstrukturen, die Mikroorganismen, das Licht- und Schattenspiel der Pflanzen…

Aus "The Walls of Suzhou Gardens" | © Hélène Binet

Aus "The Walls of Suzhou Gardens" | © Hélène Binet

Juhani Pallasmaa zitiert in seinem poetischen Essay Leonardo Da Vincis über die Vorstellungskraft: "Wenn du eine Wand betrachtest, die mit Flecken übersät ist, oder eine Mischung aus Steinen, wenn Sie sich eine Szene ausdenken müssen, entdecken Sie vielleicht eine Ähnlichkeit verschiedenen Figuren in Aktion, oder seltsame Gesichter und Kostüme, oder eine oder eine unendliche Vielfalt von Objekten, die Sie auf vollständige und gut gezeichnete Formen. Und diese erscheinen an solchen Wänden promiskuitiv, wie der Klang von Glocken, in deren Geläut man jeden Namen oder jedes Wort finden kann, das man sich vorstellen kann."

Aus "The Walls of Suzhou Gardens" | © Hélène Binet

Aus "The Walls of Suzhou Gardens" | © Hélène Binet

Hélène Binet (*1959) wurde in Sorengo (CH) geboren und ist sowohl schweizerischer als auch französischer Abstammung. Sie wuchs in Rom auf, wo sie am Instituto Europeo di Design Fotografie studierte und bald ein Interesse an Architekturfotografie entwickelte. Über einen Zeitraum von fünfundzwanzig Jahren hat Hélène Binet sowohl zeitgenössische als auch historische Architektur fotografiert, darunter die Arbeiten der Architekten Caruso St John, Zaha Hadid, Daniel Libeskind und Peter Zumthor. Seit jüngerer Zeit fokussiert sie sich Landschaftsfotografie, in der sie zentrale Anliegen ihrer Architekturfotografie umsetzt. Hélène Binets Arbeiten wurden in einer Vielzahl von Büchern veröffentlicht und in nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt. Hélène Binet ist Verfechterin der analogen Fotografie.

Aus "The Walls of Suzhou Gardens" | © Hélène Binet

Aus "The Walls of Suzhou Gardens" | © Hélène Binet

Juhani Pallasmaa ist Architekt, emeritierter Professor an der Aalto-Universität in Helsinki und Schriftsteller. Er praktizierte bis 2011 Architektur und arbeitet seitdem als Schriftsteller. Er hatte eine Reihe von Positionen in Finnland, mehrere Gastprofessuren im Ausland, insbesondere in den USA, inne und lehrte und dozierte seit 1970 auf der ganzen Welt. Zusätzlich hat er über 60 Bücher und 500 Essays, Vorträge und Interviews veröffentlicht.

Aus "The Walls of Suzhou Gardens" | © Hélène Binet

Aus "The Walls of Suzhou Gardens" | © Hélène Binet

Lars Müller Publishers wurde 1983 vom Designer Lars Müller gegründet. Mit sorgfältig redigierten und gestalteten Publikationen zu Architektur, Design, Fotografie, zeitgenössischer Kunst und Gesellschaft hat sich der Verlag weltweit - nicht nur in Fachgebieten - einen Namen gemacht. Das Verlagsprogramm spiegelt Müllers eigene vielfältige Interessen wider. Es dokumentiert historische Entwicklungen und zeitgenössische Phänomene, indem es überzeugende Arbeiten aus den Bereichen Bildende Kunst, Objekt- und Umweltgestaltung vorstellt und deren gesellschaftliche und kulturelle Relevanz erforscht. Lars Müller arbeitet eng mit seinen Herausgebern und Autoren zusammen, um bedeutende Publikationen von grosser Eigenständigkeit und auf höchstem Niveau zu produzieren. Lars Müller Publishers ist Mitglied von SWIPS Swiss Independent Publishers und der MOTOVUN Group of International Publishers. Lars Müller ist Einzelmitglied der ICAM (International Confederation of Architectural Museums). 

"The Walls of Suzhou Gardens" (ISBN 978-3-0778-652-9) kann direkt bei Lars Müller Publishers oder im Buchhandel bezogen werden.

[1] Informationsquelle: Wikipedia und UNESCO