Christophe Guye Galerie | Zürich
4. Februar - 30. April 2021
Die Ausstellung zeigt Werke aus drei verschiedenen Serien - 'Alger', 'Sète' und 'Les Nouveaux Constructeurs' – die alle eine gewisse Verschachtelung/Verwobenheit aufweisen, die es dem Blick erlaubt, umherzuschweifen und sich darin zu verlieren. Das fotografische Werk von Stéphane Couturier verbindet einen dokumentarischen Ansatz mit einer komplexen Behandlung der Komposition. Einerseits komponiert er Bilder, indem er sie auf neue Weise zusammenfügt. Andererseits überlagert er zwei oder mehrere Bilder und vereint somit verschiedene Schichten der Realität, wodurch Kompositionen entstehen, die neue räumliche Ebenen eröffnen. Stéphane Couturier hinterfragt damit die vermeintlich objektive Natur des fotografischen Mediums: Das Bild wird zum Material. Aus diesem Material wird eine Maschine zur Konstruktion von Formkombinationen geboren, die die aufgezeichnete Realität ständig aktualisiert.
Stéphane Couturier wurde 1957 in Neuilly sur Seine geboren und lebt und arbeitet heute in Paris. Couturier begann seine Karriere als Kunstfotograf in seiner Heimatstadt Paris in den frühen 1990er Jahren und hat seitdem ein bedeutendes Oeuvre geschaffen. Man könnte ihn als ‚Plastifizierer‘ bezeichnen, d.h., er erstellt keine Reportagen, sondern benutzt seine in der Stadt aufgenommenen Bilder als Rohmaterial, das er am Computer bearbeitet und modelliert. Der Künstler macht die Stadt jedoch nicht zur Abstraktion. Im Gegenteil, Stéphane Couturier vergegenwärtigt sie, enthüllt ihre Seele, ihre Vergangenheit, ihr verborgenes Gesicht. Die ins Spiel gebrachten technischen und visuellen Protokolle gehorchen einer bildsprachlichen und bewussten konzeptuellen Ausrichtung — den dokumentarischen Aspekt der Fotografie umzuleiten und ihre narrative Dimension zu verschieben und zu transzendieren.
The exhibition shows works from three different series – ‘Alger’, ‘Sète’ and ‘Les Nouveaux Constructeurs’ – which all have a certain shifting/interwoven quality that allows the eye to lose itself and wander. The photographic work of Stéphane Couturier combines a documentary approach with a complex treatment of the composition. On the one hand, he recomposes images by combining them in new ways. On the other hand, he superimposes two or more images and merges two layers of reality, which creates compositions that open up a new space-time. Stéphane Couturier thus questions the allegedly objective nature of the photographic medium: the image becomes a material. From this material, a machine to construct a combination of shapes which continuously updates the recorded reality is born.
Born in 1957 in Neuilly sur Seine, Stéphane Couturier currently lives and works in Paris. Couturier began his career as an art photographer in his native Paris in the early 1990’s and has since made significant bodies of work. He could be described as a ‘plasticizer’, i.e., he does not create reportages, but uses his images taken in the city as raw material, which he reworks and models on the computer. However, the artist does not make the city abstract. On the contrary, Stéphane Couturier transfigures it, reveals its soul, its past, its hidden face. The technical and visual protocols put into play obey a visual and deliberate conceptual orientation — to divert the documentary aspect of photography and to shift and transcend its narrative dimension.
(Text: Christophe Guye Galerie, Zürich)