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Ausstellung | Fotografie als Werkzeug - Jean Dubuffet | Musée de l'Elysée


  • Musée de l'Elysée 18, avenue de l'Elysée 1014 Lausanne (Karte)

Musée de l'Elysée | Lausanne
30. Mai - 23. September 2018

Fotografie als Werkzeug
Jean Dubuffet


Vue de l’exposition lumineuse de Jean Dubuffet par Fiat, Turin, 1978© Fondation Dubuffet ProLitteris

Vue de l’exposition lumineuse de Jean Dubuffet par Fiat, Turin, 1978
© Fondation Dubuffet ProLitteris

Die Ausstellung präsentiert die erste Studie zum von der Fondation Dubuffet verwahrten fotografischen Nachlass, die sich mit dem künstlerischen Schaffen Jean Dubuffets (Gemälde, Architekturmodelle oder Elemente des Bühnenspektakels Coucou Bazar) beschäftigt. Bereits zu Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit in den 1940er-Jahren erfindet Jean Dubuffet (1901–1985) ein fotografisches Referenzsystem. 1959 richtet er ein Sekretariat ein, das unter anderem die Aufgabe hat, alle seine weltweit verstreuten Arbeiten zu dokumentieren, um einen Catalogue raisonné zusammenzustellen, der ab 1964 bis 1991 in Form von Heften veröffentlicht wird.

Diese mehrere tausend fotografische Dokumente umfassende Sammlung (Negative, Abzüge, Alben) widerspiegelt die Ambition des Künstlers, eine umfassende fotografische Dokumentation seines Gesamtwerks zu erstellen, die sowohl seinen laufenden Arbeiten als auch einer kontrollierten Verbreitung dienen soll. Sie ist auch ein Zeichen der Aufmerksamkeit, die Dubuffet der Qualität der fotografischen Reproduktionen und den technischen Fortschritten des Mediums schenkt. Eine derartige Ordnung des Werks entspricht seiner Überzeugung, dass es nur in seiner Gesamtheit verstanden werden kann. Sie liegt aber auch im Bedürfnis begründet, "eine Karte des zurückgelegten Weges zu erstellen und zu sehen, wie ein Bild der besuchten Orte entsteht". 

Die Fotografie ist zudem eines der vielen Werkzeuge, die der Künstler für die Realisierung seiner Werke verwendet. Einerseits ikonografische Quelle für bestimmte Serien, erlaubt ihre Vielseitgkeit andererseits die Reproduktion gleicher Elemente und deren Verwendung in unterschiedlichen Arbeiten. 1968 zeigt Dubuffet in seiner Ausstellung Édifices Fotomontagen, die seine architektonischen Kreationen in den öffentlichen Raum integrieren. Die Fotoprojektion kommt ab den 1970er-Jahren zum Einsatz: als Vergrösserungsverfahren bei der Herstellung von Elementen wie den Praktikabeln seines Bühnenspektakels Coucou Bazar. Die 1978 von Fiat in Turin organisierte Retrospektive bringt weitere Neuerungen mit einer spektakulären Inszenierung, die Originalwerke mit Diaprojektionen anderer Gemälde kombiniert und durch eine seinem Meisterwerk Closerie Falbala gewidmete Multiprojektion ergänzt wird. 

Gemeinsam von der Fondation Dubuffet, dem Musée de l’Elysée und den Rencontres d’Arles produzierte Ausstellung, unter Beteiligung der Collection de l’Art Brut, Lausanne.

(Pressetext)