Deichtorhallen | Hamburg
16. November 2018
Life in Cities
Michael Wolf
Die elf Werkserien und eine riesige Wandinstallation umfassende Ausstellung MICHAEL WOLF − LIFE IN CITIES im Haus der Photographie zeigt Werke von Wolfs Anfängen als Dokumentarfotograf bis hin zu den jüngsten Arbeiten. Michael Wolfs Arbeiten reflektieren die Lebensbedingungen in Metropolen wie Hongkong, Tokio, Chicago und Paris und greifen Themen wie Bevölkerungsverdichtung, Massenkonsum, Privatsphäre und Voyeurismus auf.
Das Herzstück der Ausstellung im Haus der Photographie ist Wolfs beeindruckende Wandinstallation The Real Toy Story (2004–2018), die in den Deichtorhallen mit 23 x 4,5 Meter ihre bisher umfangreichste Größe erlangt. Über 20.000 Billigspielzeuge »Made in China« bilden den Rahmen für Porträtfotos von Arbeiterinnen und Arbeitern in chinesischen Spielzeugfabriken. Die schüchternen und manchmal resignierten Gesichter der einzelnen Personen stehen in scharfem Gegensatz zur überwältigenden Anzahl heiter-bunter Spielzeuge aus der industriellen Massenproduktion.
Michael Wolfs Studium der visuellen Eigenheiten des modernen Stadtlebens begann in Hongkong. Hongkong ist seit 1994 sein Zuhause und wurde der Hauptgegenstand seiner Forschung und das Thema vieler seiner Serien. In der Serie 100 x 100 (2006) porträtiert er hundert Bewohner eines Wohnkomplexes in Hongkong, die auf knapp neun Quadratmetern leben. Wolfs Hochhaus-Ansichten in Architecture of Density(2003–2014), die weder Himmel noch Erde zeigen, ähneln endlosen Abstraktionen und unterstreichen die Schönheit der monotonen, brutalen Architektur der Stadt Hongkong. Michael Wolfs Serie Tokyo Compression mit Passagieren, die gegen die Fenster der überfüllten U-Bahn in Tokyo gepresst sind, zeigt ebenso eindrücklich die räumliche Enge in einer Mega-Stadt.
Die von Wim van Sinderen kuratierte Ausstellung ist eine Produktion des Museums für Fotografie in Den Haag und wurde im Sommer 2017 während des großen Fotofestivals Rencontres de La Photographie in Arles erstmalig gezeigt.
Eine Kooperation mit dem Fotomuseum Den Haag
(Text: Deichtorhallen)