Neue Galerie im Höhmannhaus | Augsburg
23. Januar 2020
Kein schöner Land
Hans-Christian Schink, Ute Mahler & Werner Mahler
links: aus der Serie Kleinstadt, Ute Mahler & Werner Mahler | rechts: Zwischen Hildebrandshagen und Bülowssiege, Hans-Christian Schink
Kein schöner Land handelt von der erinnerungsgetränkten Utopie geselliger Zusammenkünfte an lauen Sommerabenden. Als Volkslied besang es ein Idealbild, das uns heute vielleicht noch auf dem ein oder anderen Dorf- und Kleinstadtfest von einer Bühne her vorgetragen wird. Die jeweils jüngsten Arbeiten von Ute Mahler & Werner Mahler sowie Hans-Christian Schink thematisieren mit Kleinstadt (2015-2018) und Hinterland (2012-2019) Orte fern urbaner Zentren, die heute wie diese alte Melodie Sehnsüchte auslösen. Die einen träumen sich weg, die anderen hin. Je nachdem, von wo man schaut. Die Melancholie und die Brüche, die Hoffnungen und Verunsicherungen, das Bodenständige und Abgründige, das sich in ihren Bildern auftut, zeugt sowohl von Empathie als auch von einer Nachdenklichkeit und Differenzierungsfähigkeit des Blickes dieser drei Künstler. Kein schöner Land--auf Einladung von Thomas Elsen von Daniel Blochwitz kuratiert-- bringt beide Arbeiten erstmals in einer Ausstellung zusammen und eröffnet uns durch die betont unaufgeregten Fotografien Räume zum Erkunden von und Nachdenken über sogenannte "strukturschwache” Regionen, ihre Probleme und ihr Potenzial.
(Text: Daniel Blochwitz, Zürich)