Photobastei | Zürich
28. März 2019
Goldminen in Guinea
Marion Bernet
Im landwirtschaftlich wenig ergiebigen Nordosten Guineas gibt’s Gold. Bauernfamilien ergänzen seit Generationen ihr karges Einkommen mit dessen Gewinnung.
Eine riskante Arbeit: In diesem Jahr wurden zwei Frauen und ein Mann von Erdmassen verschüttet und tot geborgen. Man fand sie jedoch nicht in einer Kleinmine, sondern auf dem Gelände einer mächtigen Firma, die sich in der Region ausbreitet: die Société AngloGold Ashanti de Guinée (SAG). Um die Stadt Kintinian in der Region Bouré betreibt sie mehrere grosse Minen.
2015 entbrannte ein Streit um das sogenannte Gebiet «Area One», ein Quartier von Kintinian, in dem rund 380 Wohnhäuser stehen. Für dieses Gebiet erwarb die SAG vom Staat das Recht zum Goldabbau. Konsequenz: Die Bewohner müssen weg. Zwar verpflichtet die Konzession die SAG, den Ortsansässigen anderswo neue Häuser zu bauen und sie für den Verlust von Land finanziell zu entschädigen. Doch die Bewohner wurden teilweise schlecht über die Umsiedlung informiert oder mit physischer Gewalt zur schriftlichen Zustimmung gezwungen. Ihre Häuser in der Zone markierte fortan ein weisses Kreuz, das den anrückenden Arbeitern anzeigt: Abriss!
Im Sommer 2016 wurden die ersten Häuser abgerissen – doch die neuen waren noch nicht bezugsbereit. Es sollte noch mehr als ein halbes Jahr dauern, bis die ersten Häuser fertig waren. 2017 beginnen die Bewohner zögerlich umzuziehen – in ein abgelegenes Quartier weit ausserhalb.