C/O Berlin
12. September 2019
unseen
Robert Frank
Tausende von Kilometern hatte Robert Frank (*1924 in Zürich) zwischen der amerikanischen Ost- und Westküste zurückgelegt und dabei fast 30.000 Aufnahmen angefertigt. Nur 83 Schwarzweißbilder aus dieser Mischung von Tagebuch, Gesellschaftsporträt und fotografischem Roadmovie haben Generationen von Fotograf*innen geprägt. Franks Buch The Americans erschien zunächst in Paris, bevor es mit einer Einleitung des Beat-Literaten Jack Kerouac 1959 in Amerika publiziert wurde. Schräge Einstellungen, angeschnittene Figuren und Bewegungsunschärfen kennzeichneten einen neuen fotografischen Stil, der die Nachkriegsfotografie nachhaltig verändern sollte. 1985 waren Franks Fotografien erstmalig in Deutschland zu sehen – im Amerika Haus in Berlin. Am selben Ort präsentiert C/O Berlin nun Kontaktbögen, Erstausgaben und Vintage-Prints aus dem Frühwerk des Fotografen. Seine Schweizer Zeit, Reisen durch Europa und Südamerika sowie unveröffentlichte Aufnahmen aus den USA der 1950er-Jahre werden zusammen mit berühmten Klassikern aus The Americans gezeigt. Robert Frank . Unseen stellt die erzählerische Kraft einer Bildsprache vor, die Frank entwickelte, lange bevor sie ihm internationale Anerkennung einbrachte.
(Text: C/O Berlin)