Kehrer Galerie | Berlin
15. September - 17. November 2018
Im Rahmen des EMOP Berlin – European Month of Photography 2018
The Potemkin Village
Gregor Sailer
Für "The Potemkin Village" (2015-2017) machte sich Gregor Sailer (*1980 in Schwaz, AT) weltweit auf die Suche nach Kulissenstädten. Der sprichwörtliche Begriff bezieht sich auf die Legende, dass Feldmarschall Grigori Alexandrowitsch Potjomkin der Zarin Katharina der Grossen die neueroberten Krimgebiete versteckt hinter bemalten Kulissen präsentiert haben soll.
In Russland fand Sailer gleich zwei dem klassischen Konzept entsprechende Potemkinsche Dörfer, in denen ruinöse Häuser hinter Planen mit aufgedruckten repräsentativen Fassaden verborgen wurden. Doch der Werkkomplex zeigt auch weniger wortgetreue Scheinarchitekturen, wie verschiedenste militärische Trainingszentren in den USA, Frankreich, England und Deutschland, detailgetreue Repliken europäischer Städte in China sowie zwei Fahrzeugteststrecken in Schweden.
Die Unwirklichkeit dieser Bauten wird durch das diffuse Licht, das der Fotograf bewusst für die Serie wählte, noch betont. Mit dieser Arbeit thematisiert Gregor Sailer die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Interessen, die diesen Bauvorhaben zugrunde liegen.
(Text: Kehrer Galerie)