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Ausstellung | Machen Sie mich schön, Madame D'Ora! | Leopold Museum


  • Leopold Museum Museumsplatz 1 1070 Wien Österreich (Karte)

Leopold Museum | Wien
13. Juli - 29. Oktober 2018

Machen Sie mich schön, Madame D'Ora


ATELIER D’ORA 1907–1957 | Elsie Altmann-Loos, 1922 Silbergelatineabzug | Photoarchiv Setzer-Tschiedel

ATELIER D’ORA 1907–1957 | Elsie Altmann-Loos, 1922 Silbergelatineabzug | Photoarchiv Setzer-Tschiedel

Im Atelier d’Oras traten die Größen der Kunst- und Modewelt, der Aristokratie und der Politik des 20. Jahrhunderts vor die Kamera. Der erste Künstler, den sie fotografierte, war 1908 Gustav Klimt, der letzte war 1956 Pablo Picasso. Kaiser Karl von Österreich fand sich ebenso ein wie die Familie Rothschild, Coco Chanel und Josephine Baker oder Marc Chagall und Maurice Chevalier. Im Jahr 1907 eröffnete Dora Kallmus’ als eine der ersten Frauen in Wien ein Fotostudio. Innerhalb weniger Monate galt das Atelier d’Ora als eleganteste und renommierteste Adresse für das künstlerische Porträt und ihre Aufnahmen fanden in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften im In- und Ausland weite Verbreitung. Im Jahr 1925 brachte ein Angebot des Modemagazins L’Officiel d’Ora nach Paris, das fortan ihr Lebens- und Arbeitsmittelpunkt sein sollte. Zahllosen Aufträge für Mode- und Lifestylezeitschriften folgten, die erst Mitte der 1930er-Jahre abebbten, als die politische Lage in Europa zunehmend prekärer wurde. Als entrechtete Jüdin verlor d’Ora 1940 ihr Atelier in Paris und musste sie sich jahrelang vor den deutschen Besatzungssoldaten in Frankreich versteckt halten. Gerade noch davongekommen, richtete die Gesellschaftsporträtistin nach 1945 ihren zugleich scharfen und einfühlsamen Blick auch auf die namenlosen Heimkehrer aus den Konzentrationslagern und auf das Schlachtvieh der Pariser abattoirs. D’Oras Werk spannt einen einzigartigen Bogen von der Repräsentation des letzten österreichischen Monarchen, über den Glamour der Pariser Modewelt der 1920er- und 1930er-Jahre bis hin zu einem gänzlich veränderten Europa nach dem Zweiten Weltkrieg.

(Text: Leopold Museum)