Freitagsgalerie | Solothurn
27. Oktober - 15. Dezember 2018
Lochkamera-Fotografien
Hanspeter Bärtschi
Der Fotograf Hanspeter Bärtschi begibt sich mit seiner Lochkamera aus Holz auf eine Entdeckungsreise. Er verlässt dabei die gängigen Muster, die er als Presse-und Reportagefotograf verinnerlicht hat und sucht nach einer neuen Bildsprache. Die komplexen Veränderungen in der globalisierten Welt, aber auch in seinem beruflichen und persönlichen Umfeld, wecken bei Ihm den Wunsch zum Einfachen und Elementaren zurückzukehren.
Mit seiner Lochkamera findet er dabei das passende Instrument. Die Schlichtheit und konzeptionelle Langsamkeit dieser Aufnahmetechnik stellt ein Gegenpol zur temporeichen Digitalisierung dar: Der Bildausschnitt kann nur erahnt werden. Die fehlende Linse führt immer zu einer gewissen Unschärfe. Die Belichtung wird mit etwas Erfahrung zur Gefühlssache. Fehlbelichtungen sind Programm. Die oft langen Belichtungszeiten führen zu Bewegungsunschärfe. Die Ergebnisse sind nicht vorhersehbar, dafür umso überraschender. Genau diese Eigenschaften verleihen den Bildern etwas Träumerisches, das an Malerei erinnert.
Bärtschi nutzt diesen poetischen Effekt. Geleitet von Intuition, Neugier, und manchmal auch vom Zufall sucht er auf seinen Spaziergängen nach Farben, Strukturen und optischen Momentaufnahmen. Losgelöst von jeglichen Konzepten und Vorstellungen setzt er seine archaische Kamera auch als Aufnahmegerät für Unbewusstes ein.