Japanische Skizzen…

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

Das Buchformat von "Japanische Skizzen" erinnert bewusst an ein Skizzenbuch, das man immer dabei hat, um Gedanken und Ideen, vielleicht sogar einen Konzeptentwurf festzuhalten. Die Texte erinnern an Tagebucheinträge über Eindrücke während des Flanierens und Reisens. Die oft poetischen Bilder lassen die Lesenden die japanische Ästhetik streifen und wecken den Wunsch sich vertiefter damit auseinander zu setzen.

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

In "Die Ästhetik des Zufalls" schreibt Dorothea Strauss über die Herangehensweise und die Entstehung der Arbeiten von Hans Jörg Bachmann und wie das Reisen und Entdecken neuer Orte, das Zurückkehren an diese Orte, das vertiefte Kennenlernen fremder Kulturen, das Umherstreifen und Beobachten seine künstlerische Arbeit prägt. Sie schreibt über die Inspiration Japans, die ästhetische Tradition der Verbindungen zwischen Perfektion und Unperfektem (wabi sabi[1]) und der unergründlichen nicht erklärbaren Tiefe (yugen[2]). 

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

"Seinen Fotografien merkt man an: Es geht immer wieder um ein poetisches Erleben des Alltags und scheinbar Banalen. Manche Aufnahmen wirken so flüchtig, als seien sie während einer leichten Kopfdrehung entstanden. Gerade so, als hätte der Künstler nur ganz kurz herübergeschaut und noch ein letztes Fragment einer Situation eingefangen."

Dorothea Strauss

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

Roger Walch schreibt in "Das wöchentliche Mittagessen bei Papa Jon's" über die Begegnungen mit Hans Jörg Bachmann im besagten Papa Jon's in Kyoto und über die Aversion der Japaner und Japanerinnen gegen UV-Strahlung – ein Grund warum der einzige Tisch vor dem Lokal immer frei ist. 

"Hans Jörg findet im japanischen Alltag an jeder Strassenecke dankbare Motive. Er liebt das Unspektakuläre, aber Verblüffende. Er hält die Gegensätze von Tradition und Moderne fest, die einem hier auf jedem Schritt und Tritt begegnen. Die sublime Zen-Ästhetik der buddhistischen Tempel prallt oftmals auf die schreiend bunten Maskottchen und kitschigen Anime-Figuren einer disneyfizierten Gegenwart. Augenzwinkernd dokumentiert er diese Dichotomien und lässt den Betrachter seiner Bilder über die vermeintlichen Widersprüche staunen. […]"

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

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Klappentext: Kenninji. Das Betreten der Räume ist nur mit Pantoffeln gestattet. Beim Eingang liegen die roten Hausschuhe in grosser Zahl zwischen den Regalen. Viele der Exemplare sehen schon arg gebraucht aus und erinnern mich an luftgetrocknete Fische. Der Tempel ist der einzige in der Stadt, dessen Gelände die ganze Nacht über geöffnet ist. Ich geniesse die Stimmung, wenn ich nachts von meinen Streifzügen zurückkehre. Zwischen dem Schattenmuster der schräg stehenden Kiefern huschen noch weitere Gestalten im Mondlicht nach Hause.

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

Hans Jörg Bachmann (*1949) ist in Arbon aufgewachsen und lebt und arbeitet seit 2014 in Biel und Nidau. Er studierte an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen Deutsch und Geschichte. An der Hochschule der Künste Berlin West folgten ein Studium in Malerei und Kunstpädagogik. Seit 1989 werden seine Arbeiten (Fotografie, Malerei, Zeichnung) in der Schweiz, Italien und Japan ausgestellt. Atelier- und Studienaufenthalte und Reisen führten ihn nach Berlin, Cabo de Gata in Andalusien, Genua, Kyoto und Tokyo, Spanien, Mexico, Kuba und Japan.

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

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Dorothea Strauss (*1960) ist in Braunlage aufgewachsen und lebt heute in der Schweiz. Sie studierte von 1982 bis 1988 Kunstgeschichte, Theater/Film und Fernsehen sowie Klassische Archäologie an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Sie leitet die Abteilung für Corporate Social Responsibility (CSR) bei der Mobiliar Versicherung, die sich vor allem mit Fragen der Nachhaltigkeit, Kreativität, Zukunftsgestaltung und Veränderungsfähigkeit beschäftigt. Zuvor verantwortete sie verschiedene Institutionen im Kunstbereich, lehrte an der Hochschule der Künste Zürich und ist Herausgeberin zahlreicher Publikationen.

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

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Roger Walch (*1965) ist in St. Gallen aufgewachsen und lebt heut ein Nara (Japan). An der Universität Zürich hat er Japanologie, Ethnologie und Soziologie studiert. Es folgte ein Filmstudium unter Katsu Kanai am Image Forum Institute Shibuya in Tokio. Seit 1998 ist er als Filmemacher, Kameramann, Musiker und Lehrbeauftragter in Japan tätig. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet (Cultural Award der Japan Foundation, Schweizer Arbeiterliteraturpreis, Friendship Prize).

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

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Machiko Hafner-Nakai ist in Osaka (Japan) aufgewachsen und lebt seit 1976 in Zürich. Sie ist als japanische Sprachlehrerin und Übersetzerin tätig.

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

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Der Verlag edition clandestin wurde 1989 von Judith Luks gegründet. Im Zentrum der Publikationstätigkeit des in Biel/Bienne, Schweiz, domizilierten Verlages stehen Kunstbücher, bibliophile Vorzugsausgaben und Kunstblätter. Vermehrt werden auch belletristische Werke in Kombination mit Fotos, Zeichnungen und Illustrationen ins Programm aufgenommen, Richtung Graphic Novel. edition clandestin ist Mitglied vom SBVV und von SWIPS (Swiss Independent Publishers), der Plattform der unabhängigen Schweizer Verlage. 

"Japanische Skizzen" (ISBN 978-3-907262-13-9) kann direkt bei edition clandestin oder im Buchhandel bezogen werden.

Aus "Japanische Skizzen" | © Hans Jörg Bachmann

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[1] Das schwer zu übersetzende Wabi-Sabi (侘寂) bezeichnet eine Ästhetik des Unperfekten, das sich durch Asymmetrie, Rauheit, Unregelmässigkeit, Einfachheit und Sparsamkeit auszeichnet. Anspruchslosigkeit und Bescheidenheit beweisen Achtung vor der Eigenheit der Dinge. Im Vergleich mit der abendländischen Tradition nimmt es einen ähnlich hohen Stellenwert ein, wie das westliche Konzept des Schönen. (Quelle: Wikipedia)

[2] Einer der vielleicht am schwersten zu fassenden Begriffe der japanischen Ästhetik ist Yūgen (幽玄). Der aus dem Chinesischen übernommene Begriff bedeutet ursprünglich dunkel, tief und mysteriös. Der äusseren Erscheinung nach ähnelt Yūgen der Wabi-Sabi-Ästhetik, doch verweist es auf eine dahinter liegende Dimension, welche das Angedeutete und Verborgene höher schätzt als das offen zu Tage Liegende und klar Exponierte. Yūgen ist damit vornehmlich eine Stimmung, die sich für jene Andeutungen eines Transzendenten offen hält. Diese Transzendenz ist jedoch nicht jene einer unsichtbaren Welt hinter der sichtbaren, sondern es ist jene innerweltliche Tiefe der Welt, in welcher wir leben. (Quelle: Wikipedia)