Archivgeschichte #7 - Esther Bubley
Greyhound bus trip from Louisville, Kantucky, to Memphis, Tennessee. Waiting for the bus at Memphis terminal, September 1943 © Esther Bubley for the Office of War Information
Esther Bubley (1921-1998) war eine bedeutende US-amerikanische Fotografin, die sowohl im Office of War Information (OWI) als auch bei der Standard Oil Company (New Jersey) tätig war. Sie etablierte sich in einer Zeit, in der viele Frauen auf häusliche Rollen beschränkt waren, als erfolgreiche Fotografin. Sie arbeitete für bekannte Zeitschriften wie LIFE und das Ladies' Home Journal sowie für Unternehmen wie Pepsi-Cola und Pan American World Airways.
Greaseball, a mascot at the Stevens Airport, Frederick, Maryland, October 1943 © Esther Bubley, Office of War Information
Geboren am 16. Februar 1921 in Phillips, als viertes Kind russisch-jüdischer Einwanderer, entwickelte Bubley bereits während ihrer Schulzeit eine Leidenschaft für den Fotojournalismus. Inspiriert vom 1936 erstmals veröffentlichten Life Magazin und den Bildern der Weltwirtschaftskrise der Farm Security Administration, verfolgte sie ihre Passion zielstrebig. Als Chefredakteurin des Jahrbuchs ihres Colleges versuchte sie, den Stil des Life Magazins nachzuahmen. Sie besuchte nach der Highschool zunächst die heutige University of Wisconsin-Superior für zwei Jahre und schrieb sich dann in das einjährige Fotografieprogramm des heutigen Minneapolis College of Art and Design ein.
Alone in the Sea Grill, 1943 © Esther Bubley
1941 zog Bubley nach Washington, D.C., in der Hoffnung, als Fotografin arbeiten zu können. Nach einer kurzen Anstellung beim Vogue Magazin in New York City kehrte sie nach Washington zurück und begann ihre Karriere bei den National Archives and Records Administration. Im Herbst 1942 stellte Roy Stryker sie als Dunkelkammerassistentin im OWI ein, wo sie schnell zur Fotografin avancierte und das Leben an der Heimatfront während des Krieges dokumentierte.
New York Harbor, October 1946 © Esther Bubley
Innovativ in ihren Fototechniken, gehörte Bubley zu den Fotografen, die den Übergang von inszenierten zu spontanen, intimen Erzählungen vollzogen. Sie verstand es hervorragend, künstliches Licht und verschiedene Kameraformate einzusetzen, um tiefgehende und fesselnde Bildserien zu schaffen.
In the Waiting Room, Greyhound Bus Terminal, New York, c. 1949 © Esther Bubley
1943 wechselte Bubley zusammen mit Stryker zu Standard Oil, wo ihre „Bus Story“-Serie 1948 mit einem Preis ausgezeichnet wurde. Sie begann auch, für das Children’s Bureau zu fotografieren, eine Wohltätigkeitsorganisation, für die sie zahlreiche Bilder beisteuerte.
A Newly Arrived Youngster in the Admitting Ward, Bellevue Hospital, New York, 1950 © Esther Bubley
1949 gewann sie mit einem Bericht über Geisteskrankheit im Ladies' Home Journal erneut einen Fotowettbewerb. Sie produzierte zudem Beiträge für die Serie „How America Lives“. Ab 1951 arbeitete sie für das LIFE Magazin und erstellte zahlreiche Artikel, darunter mehrere Titelgeschichten. In diesem Jahr dokumentierte sie auch das Children’s Hospital of Pittsburgh, was ihr Interesse an medizinischen Themen in der Fotografie verstärkte und von Edward Steichen im Museum of Modern Art ausgestellt wurde.
Third Avenue, 1951 © Esther Bubley
In den 1950er Jahren nahm sie an internationalen Projekten teil, darunter eine Dokumentation für UNICEF in Marokko. Ihre Arbeiten für grosse Unternehmen und Organisationen führten sie nach Lateinamerika, Europa und Asien.
Rush hour passengers on a Q type express train on the upper level of the 42nd Street express station. New York City, circa 1951 © Esther Bubley
Als in den 1960er Jahren die Fotozeitschriften an Bedeutung verloren, konzentrierte sich Bubley mehr auf persönliche Projekte und reduzierte ihre Reisetätigkeit. Sie veröffentlichte Bücher über Tiere und Pflanzenfotografie. 1991 erhielt sie ein Ehrendoktorat vom Minneapolis College of Art and Design. Sie verstarb 1998 in New York City.
New York City, 1951 © Esther Bubley
Ihr fotografisches Werk wird durch Ausstellungen und Publikationen gewürdigt, darunter eine bedeutende Ausstellung 2001 in der UBS Art Gallery in New York City. Bücher über ihr Werk erschienen 2005 und 2010, und sie bleibt eine prägende Figur in der Fotografiegeschichte des 20. Jahrhunderts.
Berber woman. Trachoma project. Morocco. 1953 © Esther Bubley
Central Park. New York City. © Esther Bubley
Rockefeller Center. New York City. © Esther Bubley
Rockefeller Center. New York City. © Esther Bubley
New York City, 1951 © Esther Bubley