Terra incognita…
Grant Simon Rogers findet seine Sujets vor der Haustüre mitten in er Stadt. Das Stadtgewimmel hat ihn dazu gebracht neu zu schauen – genauer hinzuschauen. Diese neue Art zu sehen, hat ihm eine emotionale Erdverbundenheit geschenkt.
Vor der Haustüre war früher in London, heute in seiner Wahlheimat Berlin oder auch in Bonn, wo Freunde leben. Meistens in Stadtparks, Gärten und Grünflächen im urbanen Raum – Orte, die zu Balsam für die Seele werden. Er verzichtet bewusst auf Menschen und architektonische Elemente, die in Dialog mit der Flora treten könnten und ein komplett anderes Bild geben würden. Aufgrund dieser Entscheidung wird die kreative Komposition beschränkt, was die Faszination nicht mindert…
Während seinen Streifzügen durch die Strassen der Grossstadt entdeckt er immer wieder neue Stadtlandschaften, ohne Aussichten, aber immer wieder mit flüchtigen Einblicken in kleine urbane Oasen um die Ecke. Von Pflanzen habe er kaum Ahnung, er suche nach dem Licht, der Bewegung und der Form.
Grant Simon Rogers nützt eine Leica Q und hält gleichzeitig in der anderen Hand einen Blitz an einer Teleskopstange. Alle seine Bilder macht er im Tageslicht mit Blitz. Dadurch bekommen sie den Anschein von Nachtaufnahmen. Die Art und Weise der Aufnahme ist eine individuelle Interpretation der Kinotechnik des zwanzigsten Jahrhunderts, auch bekannt als "day for night"* oder "american night".
Grant Simon Rogers ist in Grossbritannien geboren und aufgewachsen. Heute lebt und arbeitet er als bildender Künstler und Künstlerpädagoge in Berlin. Seit er das Portsmouth College of Art and Design verlassen hat, beschäftigt er sich insbesondere mit Malerei und Illustration, Zeichnen, Stickereien und Kunstprojekten im öffentlichen Raum. Seit 2010 liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit auf Fotografie. Seit 2012 arbeitet er an seinem Langzeitprojekt "Terra incognita". Seine Arbeiten wurden bereits mehrfach ausgestellt (Photofusion London Open, Shutter Hub Open, London und Amsterdam, Bath Photography Festival, The Gallery at Home).
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*Bei klassischen DayForNight Aufnahmen benutzt man das Sonnenlicht quasi als Mondlicht. Durch Farbfilter und Unterbelichtung oder durch spätere Nachbearbeitung wird es je nach Wunsch in Farbe, Helligkeit und Kontrast angepasst. (Danke Grischa Schmitz für die kurze, knackige Erklärung von “day for night”)