Laia Abril gewinnt den Foam Paul Huf Award 2020
Laia Abril gewinnt den mit 20'000 € dotierten Foam Paul Huf Award. Eine Fachjury (Hans Gremmen (Grafikdesigner), Yasufumi Nakamori (Kurator an der Tate Modern, London), Joachim Naudts (Kurator FOMU, Museum für Fotografie, Antwerpen), Elena Navarro (Founder und Art Director International Photography Festival FOTOMÉXICO) und Jenny Smets (Independent Curator, Editor and Adviser specialised in contemporary photography) wählte sie aus 30 Nominierten aus 27 Ländern.
Der Foam Paul Huf Award wird jährlich an ein Talent aus dem Bereich Fotografie vergeben, um Fotografen und Fotografinnen in ihrer künstlerischen Entwicklung zu fördern. Foam organisiert den Preis seit 2007. Laia Abril gewinnt den Preis für ihr Langzeitprojekt "A History of Misogyny", aus dem sie das erste Kapitel "On Abortion" eingereicht hat.
"Unter "natürlichen" Umständen würde eine durchschnittliche Frau etwa 15 Mal in ihrem Leben schwanger werden, was zu zehn Geburten führte. Sieben dieser Babys würden die Kindheit überleben. Jahrhundertelang haben die Menschen nach Möglichkeiten gesucht, eine Schwangerschaft zu verzögern oder abzubrechen. Heute gibt es endlich sichere und effiziente Möglichkeiten des Abbruchs, doch Frauen auf der ganzen Welt wenden weiterhin alte, illegale oder riskante Methoden für den Hausgebrauch an: Jedes Jahr sterben weltweit 47.000 Frauen an den Folgen von verpfuschten Abtreibungen."
Über Länder und Religionen hinweg sind Millionen von Frauen durch Gesetze und sozialen Zwang von sicheren Abbruchmethoden ausgeschlossen und gezwungen, gegen ihren Willen Schwangerschaften auszutragen. Einige sind minderjährig und/oder Opfer von Vergewaltigungen. Für viele ist die Schwangerschaft nicht tragbar oder stellt ein Gesundheitsrisiko dar. Aber alle können für den Versuch eines Schwangerschaftsabbruchs kriminalisiert werden; in El Salvador werden sogar Frauen, die eine Fehlgeburt erleiden, wegen Mordes angeklagt und müssen mit Gefängnisstrafen von bis zu 40 Jahren rechnen".
Laia Abril
Laia Abril (*1986) lebt und arbeitet zur Zeit in Barcelona. Während ihrem Aufenthalt in New York hat sie beschlossen intime Geschichten, die unangenehme und versteckte Realitäten im Zusammenhang mit Sexualität, Essstörungen und Gleichstellung der Geschlechter aufzeigen zu erzählen. Ihre Projekte werden interdisziplinär (Installationen, Bücher, Filme) erarbeitet. Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgestellt und sind in Sammlungen und Museen (Musée de l'Elysée, Lausanne, Fotomuseum Winterthur, FotoColectania, Barcelona) vertreten.