Microlight...

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Im Bewusstsein, der ersten südafrikanischen Generation anzugehören richtet Jansen van Staden sein Augenmerk auf die fatale Mischung aus Tradition und Trauma zugleich in seiner Heimat. 

Im Nachlass seines Vaters fand er einen Brief an dessen Therapeuten, in dem sein Vater von der Lust am Töten und seinen Kriegserlebnissen als Siebzehnjähriger berichtete, die ihn sein Leben lang verfolgten und die er vor seiner Familie verborgen hielt.  

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Woraus resultiert das Fehlen von Empathie? Wurde der Vater in diesem Geiste geprägt? Welche seelischen Deformationen mussten die Eltern seines Vaters besessen haben, um ihren Sohn zu einem lustvollen Killer zu erziehen? Jansen von Staden stellte sich die Fragen, ob Hass und Krieg nicht längst den Genen verankert sind, ob sie überdauern, schlummern, um sich irgendwann aufs Neue eine Bahn brechen. 

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Die Serie "Microlight" ist für Jansen van Staden eine Art Selbsttherapie. Sie beleuchtet anekdotisch gesellschaftliche Parameter wie die Notwendigkeit von Nähe und Kommunikation und das konstante wie unbewusste Einsickern der Instrumente der Gewalt in den Alltag. 

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Jansen van Staden (*1986) ist in Potchefstroom geboren und lebt und arbeitet heute in Cape Town. Er ist stark von seinem Skateboarder-Hintergrund beeinflusst und nützt die Streetphotography als konzeptuellen Einstieg, um über persönliche Vorstellungen und soziale Konstrukte von Zugehörigkeit und Trennung nachzudenken. 

Jansen van Staden ist CAP Prize Gewinner 2019. "Dry" wird während dem IAF Basel – Festival für zeitgenössische Kunst vom 15. – 29. September 2019 auf dem Voltaplatz zu sehen sein.

Miryam Abebe