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Ausstellung | Halt die Ohren steif! Keep A Stiff Upper Lip! | Photobastei | Zürich


  • Photobastei Sihlquai 125 8005 Zürich Schweiz (Karte)

Photobastei | Zürich
17. Mai - 7. Juli 2019

Halt die Ohren steif! Keep A Stiff Upper Lip!
Robert Frank & Gundula Schulze Eldowy in New York


New York 1992 | Gundula Schulze Eldowy

New York 1992 | Gundula Schulze Eldowy


Zwischen 1985 und 1989 schrieben sie sich über einen Westberliner Kontaktmann Briefe, die in wenigen Worten den Zeitgeist wiedergeben; 1988 schmuggelte sie ihre ersten Fotografien nach New York. In Robert Frank hatte Gundula Schulze Eldowy einen Verbündeten und Gleichgesinnten gefunden. Trotz der Unterschiede schienen sie sich erstaunlich nah. Sie waren Menschen, die sich gegenseitig ins Herz schauten.

Zwei Eisbären unter Wasser
Ich bin nicht
nach Rom gefahren
und auch nicht nach Paris
jedoch bin ich hinüber
ins kleine Paradies

Er antwortete auf dieselbe Art, schrieb »Keep A Stiff Upper Lip« auf ein weisses Blatt, was frei übersetzt Halt die Ohren steif« heisst, manchmal schrieb er aber auch nur: »Gundula, warte aufs Essen.« Auf diese Weise kommunizierten sie häufig miteinander.

Von 1990 bis 1993 lebte Gundula Schulze Eldowy in New York. Es entstanden die folgenden fotografischen Zyklen in dieser Zeit:
Halt die Ohren steif / KEEP A STIFF UPPER LIP zeigt Künstlerportraits von Robert Frank, Pablo Frank, June Leaf, Robert Wilson, Allen Ginsberg, Peter Orlowsky, Cindy Sherman, Bob Dylan, Ann Mandelbaum, Ted Croner und Jay Manis. Auch Bilder Robert Franks sind in der Ausstellung zu finden, die er von Gundula Schulze Eldowy, Pablo Frank und seiner Frau June Leaf machte.
Die Fotografien werden von Auszügen aus dem Briefwechsel zwischen Robert Frank und Gundula Schulze Eldowy, Texten aus ihrem Tagebuch und einem Video begleitet.
Die Werkgruppe In einem Wind aus Sternenstaub knüpft an die legendäre »straight photography« New Yorks an, die Gundula Schulze Eldowy schon bei Berlin in einer Hundenacht Pate stand. Aber ausgerechnet in der Stadt ihrer Träume begann sich ein neuer Stil abzuzeichnen. An Stelle der Berliner Hinterhof-Dunkelheit war das gleissende Licht New Yorks getreten, das sich in unzähligen Fensterscheiben und Spiegeln verdoppelte und verdreifachte und nicht ohne Einfluss blieb. Ihre Bilder begannen, in freien Tönen zu tanzen.
Spinning on my Heels scheint mehr der Malerei und Musik entlehnt zu sein als der Fotografie. Die Bilder beschreiben eine Geisterstadt, die sie traumwandelnd durchstreift, sie formulieren aber auch schon Zivilisationskritik.
Die Polaroids mit dem poetischen Titel Flügelschlag des Herzens sind Ausdruck ihrer Romanzen, Freundschaften und Selbstbetrachtungen.

(Text: Photobastei, Zürich)