sichtbar.art

View Original

Hythloday...

Aus der Serie "Hythloday" | © Norberto Fernández Soriano

In Grossbritannien gibt es ein Versuchsfeld für hydraulisches Fracture-Fracking für Schiefergas – mit Potential einer landesweiten Einführung und künftiger kommerzieller Nutzung – irgendwo zwischen Preston und Blackpool. Eine Meile entfernt hat eine Gruppe von Aktivisten, die in den Gemeinden in der Umgebung unter dem Namen "The Protectors" bekannt sind, ein Lager errichtet, in dem sie leben und dafür kämpfen den Fracking-Prozess zu stoppen.

Aus der Serie "Hythloday" | © Norberto Fernández Soriano

Hythloday schöpft aus dem Kampf dieser Gemeinschaft gegen das Fracking und präsentiert anhand einer visuellen Interpretation ihre Überzeugungen, die zwischen Fakten und Fiktionen angesiedelt sind. Norberto Fernández Soriano verwandelt den Ort in einer Art fotografischer Novelle in ein imaginäres Post-Fracking-Szenario um – Ursachen, Ängste, Auswirkungen und Gedanken, die vor Ort angesiedelt sind, bilden eine potenzielle und zukünftige Landschaft.

Hythloday, der Seemann in Thomas Moores Utopia wird von Norberto Fernández Soriano als Inspiration genutzt, um den Ort selbst zu erforschen und zu verstehen, den Kampf der Beschützer und den Versuch dieser Gemeinschaft eine bessere Welt zu schaffen. Greifbarkeit der Gegenwart, Ungewissheit der Zukunft, verschiedene Bedrohungen und persönliche Überzeugungen verbinden sich zu einer Reise durch eine unbekannte und fremde Landschaft, in der eine stille Spannung zwischen den Portraitierten und dem Land besteht, wird die Frage um unsere Beziehung zur Welt gestellt.

Norberto Fernández Soriano (*1988) ist in Spanien aufgewachsen und lebt heute in Grossbritannien. Er ist visueller Storyteller und Buchmacher. Die Fotografie nutzt er, um die Welt, in der er lebt zu erforschen und zu interpretieren. So schafft er eine Verbindung zwischen sozialen Themen und seinen eigenen (Lebens)fragen. Nach einem Studium in Chemiewissenschaften hat er sich mit Fotografie auseinandergesetzt und hat mit seinem wissenschaftlichen Hintergrund begonnen die narrativen Möglichkeiten des Mediums zu erforschen. Zurzeit macht er an der University of West of England in Bristol einen Master in Photography.

Aufgrund von COVID-19 ist das Datum der geplanten Ausstellung "Hythloday" in der Martin Parr Foundation in Bristol noch offen.