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German Theater...

Calla Henkel & Max Pitegoff, Marlie, Berlin, Spring, 2013, 2013

Bereits als Bachelorstudenten an der Cooper Union, einer kleinen Privatuniversität in Manhattan mit den Fachrichtungen Ingenieurwesen, Architektur und Bildende Kunst begannen Calla Henkel und Max Pitegoff zusammen zu arbeiten. An der Cooper Union betrieben sie ihren ersten "Raum", eine Bar, die sich in ihrem Atelier befand und somit den Beginn ihrer laufenden Theater, Bars und Projekträume markiert.

Calla Henkel & Max Pitegoff, Spree (Michaelbrücke II), 2016-2019

Die Ausstellung ist eine Retrospektive auf die Arbeiten zwischen 2010 und 2020. Die Arbeiten tragen den Keim der zahlreichen Events und Konstellationen, welche Calla Henkel und Max Pitegoff seit ihrem Umzug nach Berlin während des gesamten Jahrzehnts ins Leben rufen würden – und wie einige von uns die Küche und das Wohnzimmer nach einer Party oder sonst durchzechten Nacht wieder erkennen. Die beiden betrieben mehrere Bars und Theater, wo sie über 40 kollaborative theatralische Darbietungen inszenierten.

Calla Henkel & Max Pitegoff, Times Athens, 2012 - 5

Anfang des 21. Jahrhunderts hatte sich Berlin als internationale Hauptstadt neu erfunden und stand einer neuen Generation von Künstlern aus aller Welt offen. In den frühen 10er-Jahren – zu der Zeit als die beiden nach Berlin zogen – hatte der lässige Tech-Triumphalismus der neuen Metropole begonnen und räumte dem Unbehagen immer mehr Platz ein. Steigende Mieten, voranschreitender Verlust von unabhängigen Räumen und vielem mehr wurde zum festen Bestandteil der täglichen Realität in Berlin. So zeichnete ihre Arbeit ein verschrobenes und bittersüsses Porträt der deutschen Hauptstadt in den Jahren des Übergangs. Ihre Arbeit ist nicht an kunsthistorische Darstellungen gebunden, viel mehr ist es einer autopoietischen Sharing-Ökonomie immanent.

Poster from New Theater, Hotelmoon Schaukasten

Calla Henkel (*1988, Minneapolis) und Max Pitegoff (*1987, Buffalo) hatten Einzelausstellungen im Kunstverein Hamburg, im Schinkel-Pavillon, Berlin und im Whitney Museum of American Art, New York. Ihre Arbeit war in Gruppenausstellungen auf der Manifesta 13 in Marseille, in der Pinakothek der Moderne in München, im Museum Ludwig in Köln, auf der 9. Berlin Biennale, in der Kunsthalle Wien, im UCCA Peking, im Artists Space in New York und in der Kunsthalle Bern zu sehen. Sie waren Gastprofessoren and er Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, der Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam; NYU Berlin, dem Politecnico di Torino und arbeiten seit 2016 als Mentoren am Berliner Künstlerprogramm. Ihre Arbeiten sind Teil der Sammlung des Musée d'art moderne et contemporain de Genève.

Exhibition view, Calla Henkel & Max Pitegoff, German Theater 2010-2020, Fri Art, 2020. Photo Gunnar Meier. Courtesy of Fri Art Kunsthalle

Die Kunsthalle Fri Art ist seit 1982 Produktionsort, Labor, Sprungbrett, Experimentierfeld und Treffpunkt für schweizerische und internationale Kunstschaffende und Kuratorinnen und Kuratoren. Sie zeigt jährlich 4-6 Ausstellungen und organisiert Anlässe. Sie ist Teil eines Netzwerks von Räumen für zeitgenössische Kunst und Mitglieder des Vereins Schweizer Institutionen zeitgenössischer Kunst (AISAC-VSIZK), des Verbands der Museen des Kantons Freiburg und des Vereins C, eine Verbindung professioneller Kulturorganisationen des Kantons Freiburg.