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Das Bild vom Berg von Robert Bösch

Nuptse II, Nepal, 2010 | Robert Bösch

"Landschaftsfotografie ist für mich die Kunst des Bilder-Sehens. Wir sehen ja keine Bilder, wir sehen immer das Ganze, das Alles. Während der Maler sein Viereck mit Farbe allmählich zu einem Bild gestaltet, indem er hinzufügt, gestalte ich als Fotograf das gerade umgekehrt, nämlich in dem ich weglasse. Im Moment des Auslösens wird das Bild aus der Welt geschnitten. Bilder stehen für sich und sind nur deshalb interessant, weil sie weder alles zeigen noch für das stehen, was sonst auch noch war – darum herum und vorher und danach. Nur dieses "Aus-der-Welt-herausgelöst-Sein" macht das Bild einmalig. Landschaftsbilder sind wie aus dem Zusammenhang gerissene Zitate."

(Robert Bösch)

Speedflyer Ueli Kestenholz, Sefinental, Berner Oberland | Robert Bösch

In der Ausstellung "Das Bild vom Berg" nimmt Robert Bösch einen in seine Bergwelt mit und lässt einen über die Weite der Gipfelwelt staunen – eine eindrückliche Mischung aus Landschafts-, Berg- und Sportfotografie! Bei Stadtmenschen wecken die Bilder die Sehnsucht nach Ruhe und Weite und den Wunsch über die Gipfel zu fliegen, um dem schnelllebigen Stadtleben zu entfliehen und die Freiheit zu geniessen.

Trotz der Schönheit werden einem die Gefahren bewusst, besonders, wenn man die Bilder mit den Weltbesten des Bergsports – darunter auch sein verstorbener Freund Ueli Steck – sieht. Die Bilder mit Ueli Steck am Mönch, im südlichen Eigerjoch, auf der Jungfrau oder das Bild der Nacht im Biwak zeigen wie erfahren man sein muss, um diese gewaltige Freiheit zu erleben.

Reinhold Messer sagt über Robert Bösch: "Die Gabe, selbst in den erhabenen Räumen der Berge aktiv zu sein und dieses Tun in Beziehung zu setzen mit der Bergwelt, ist nur den allerwenigsten gegeben. Robert Bösch ist einer davon. Vielleicht der allumfassendste. Er taucht als Bergsteiger ein in die Eiger-Nordwand, als Kletterer in den "Shield" am El Cap, als Höhenbergsteiger in die Todeszone des Himalaja. Dabei entsteht sein Bild der Berge – mir ist beim Betrachten seiner Bildkunst, als habe der Weltgeist uns bei unserer Leidenschaft überrascht."

Ueli Steck im Südlichen Eigerjoch, Schweiz, 2016 | Robert Bösch

Robert Bösch (*1954) ist Fotograf, Geograf und Bergführer. Seit über 30 Jahren ist er als Berufsfotograf tätig. Seine Arbeiten wurden in verschiedenen Magazinen (GEO, Stern, National Geographic und andere) veröffentlicht und in diversen Einzel- und Gruppenausstellungen (Galerie Bildhalle in Zürich, Stadtgalerie Brixen, Alpines Museum Bern und anderen) präsentiert. 2009 wurde er mit dem Eiger Award für sein langjähriges Schaffen im Bereich der Alpinfotografie ausgezeichnet.

Die Ausstellung "Das Bild vom Berg" ist bis zum 31. Januar 2019 in der Bildhalle in Zürich zu sehen.