Die Freiheit zu schauen - Wolfgang Tillmans | Fondation Beyeler
Ich bin so frei und erlaube mir ein paar Eindrücke über die Ausstellung von Wolfgang Tillmans in der Fondation Beyeler zu schreiben. Darf man eine Ausstellung, die an einem Ort wie der Fondation Beyeler präsentiert wird kritisieren und darf man sie nicht besonders gut finden? Ja! Man darf – finde ich.
Bevor ich mich auf den Weg nach Basel gemacht habe, habe ich versucht mir ein Bild über Wolfgang Tillmans zu machen – ich fand keinen Zugang zu seinen Bildern. Ob ich via Ausstellung einen einfacheren Zugang bekomme? Den Saaltext mitzunehmen, damit man nicht zu viele Fragezeichen bis am Schluss hat macht meines Erachtens Sinn. Langsam schaue ich mir die Bilder an und lese den Text dazu und stelle fest, dass es nicht nur die Bilder sind, die mir Mühe bereiten sondern auch die Art und Weise wie sie gehängt worden sind. Es scheint als wären die Bilder nach einem beliebigen System, ohne Konzept, ohne roten Faden an die Wand gehängt worden. Die Bilder aus der Serie "Greifbar" bilden Ruheinseln in das scheinbare Chaos von Nacktfotos und anderen dokumentarischen Aufnahmen. Nacktfotos? Ja Nacktfotos! Nicht, dass ich prüde wäre, aber was hat ein Selbstportrait eines über einen Stuhl pissenden Tillmans mit Kunst zu tun? Die nicht wenigen Bilder lauter nackter Menschen in unterschiedlichen Posen? Über die dokumentarischen Bilder der Serie "Black Lives Matter" könnte man diskutieren. Im Saaltext ist zu lesen, dass politisches Engagement seit den Anfängen für Tillmans eine wichtige Rolle spielt. Mag sein, das ist mir verborgen geblieben – leider…
Kaum vorstellbar wie die Ausstellung wirken würde hätte Theodora Vischer, Senior Curator der Fondation Beyeler nicht in enger Zusammenarbeit mit Tillmans die Ausstellung kuratiert. Die Fondation Beyeler: Ein Ort für alle Sinne – offen und lebendig, wie auf der Homepage zu lesen ist hat sich für mich dennoch bestätigt – der Garten ist wunderschön…
Der deutsche Fotograf und Künstler Wolfgang Tillmans (1968*) lebt und arbeitet seit 2007 in Berlin und London. Seine Arbeiten konnte er in zahlreichen Ausstellungen in Europa und den USA einem breiten Publikum vorstellen.