Stefan Burger | Kunsthalle Bern
"Es ist der Versuch von Präzision und gleichzeitig die Kontrolle fahren zu lassen."
Stefan Burger widmet sich wie andere Künstler auch der analogen Fotografie. In der Kunsthalle entdeckt man eine andere, neue Seite von ihm. Den berühmten "Burger-Humor" findet man in dieser Serie nicht, dafür überrascht er die Ausstellungsbesucher und –besucherinnen mit Pflanzen, Knöpfen und Kerzen. Burger nutzt nicht nur die herkömmliche Negativfotografie, sondern macht Objekte zum Negativ, so dass Hybride zwischen Fotogrammen und Vergrösserungen entstehen. Die materielle Grundlage der Herstellung wird mit Farb- und Lichtfehlern sichtbar, die als Ornamente eingesetzt werden. Burger kombiniert auch Sofortbilder mit Aquarellen. Diese Kombination von Polaroids mit Aquarellen lassen die Farben leuchten und erinnern an bunte Glassplitter in der Sonne. Die feingliedrigen Gräser und Blätterranken, meist als Silbergelatineabzug, haben einen Zauber inne und lässt einem den Alltag und die Hektik auf der Strasse vergessen.
Die meisten dieser Werke sind während eines Aufenthaltes im Istituto Svizzero in Rom entstanden.
In der Kunsthalle stehen drei zusätzliche Wände, die sich in den Raum einfügen als ob sie zum Haus gehörten. Die Kuratorin Valérie Knoll hat es verstanden die Ausstellung mit einer bestechenden Dezenz zu gestalten, die den Werken Burgers eine enorme Strahlkraft verleihen. Burger sagt dazu: "Sie stimmt in die gediegene Ästhetik der Kunsthalle ein."
Stefan Burger (1977*) ist in Müllheim/Baden (DE) auf gewachsen, lebt und arbeitet heute in Zürich. Er hat an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich Fotografie studiert. Seine Arbeiten konnte man in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen sehen.
Die Ausstellung in der Kunsthalle Bern dauert noch bis zum 10. Dezember 2017.